Monat: August 2018 (Seite 3 von 4)

AHA hält Schutz, Entwicklung und Betreuung der Fluss- und Auenlandschaft der Holtemme für dringend geboten

Bekanntlich bilden Fluss- und Auenlandschaften eine wichtige Einheit. Beide stehen in einer engen und sehr vielfältigen Wechselbeziehung zueinander. Die Auenlandschaften dienen den Flüssen als Ausbreitungsraum für Hochwasser und versorgen sie somit mit Wasser, Sedimenten und z.B. als Schwemmgut herangetragenes neues genetisches Material aus Tieren und Pflanzen. Im Umkehrschluss fungieren die Auenlandschaften als „Reinigungskraft“ für die Flüsse, indem beispielsweise Auenwälder das abgebremste Wasser von Sedimenten „befreien“ sowie Schwemmgut „herauskämmt“.
Diese langzeitige Wechselbeziehung hat somit eine der arten- und strukturreichsten Naturlandschaften der gemäßigten Zonen hervorgebracht, welche zahlreichen Tier- und Pflanzenarten Lebens- und Rückzugsraum bietet. Darüber hinaus trägt diese intensive Wechselbeziehung zur Verbesserung des Landschafts- und Ortsbildes urbaner Gebiete bei und sorgt als Kalt- und Frischluftentstehungsgebiet und –korridor für eine nachhaltige Verbesserung des Klimas.

Verständlicherweise haben daher Fluss- und Auenlandschaften ebenfalls eine magische Anziehungskraft für die stressgeplagte Bevölkerung um die Natur zu genießen und sich in ihr ausgiebig zu erholen.

Das Gleiche trifft auch für das Flusssystem und die Aue der Holtemme zu.

Der 47 km lange Nebenfluss der Bode im Einzugsgebiet der Elbe mit einem Einzugsgebiet im Umfang von 277,8 km², im Naturpark Harz im Landkreis Harz zwischen Renneckenberg und Hohnekamm entspringt, beeinflusst den nordöstlichen Raum des Harzes bis in das nördliche Harzvorland hinein. Das Quellgebiet liegt in räumlicher Nähe zu den Ursprüngen von Kalter Bode, Ilse und seines Nebengewässers Zillierbach. Ferner durchfließt der zu großen Teilen sehr stark begradigte Fluss die Landkreise Harz und Börde, bevor sie bei der zu Gröningen gehörenden Kuckucksmühle in die Bode mündet. Auf dem Weg dorthin tangiert der, laut Pierer’s Universal-Lexikon, auch als „Holzemme“ bezeichnete Fluss die beiden bekannten Städte Wernigerode und Halberstadt. Besonders schützenswert ist dabei der Weg durch die als flächenhaftes Naturdenkmal ausgewiesene Schlucht Steinerne Renne.

Auf dem Weg zur Bode nimmt die Holtemme 20 Fließgewässer auf. Der Landesanglerverband Sachsen-Anhalts spricht in seinem Beitrag auf Seite 19 in der Zeitschrift „Angler und Fischer in Sachsen-Anhalt“, „Die Holtemme Allgemeine Angaben zum Flussgebiet“ von der Aufnahme von „nahezu 70 kleine Bäche und Rinnsale“.

Für den Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) spielt die Holtemme mit ihrem sehr großen ökologischen Potential eine sehr große Rolle im Biotop- und Grünverbund zwischen den Flüssen Kalte Bode/Bode, Ilse, Großer Graben und Selke. Ferner gehören der Großraum Harz, der Huy nördlich von Halberstadt sowie Am Großen Bruch an der Grenze zwischen den Ländern Sachsen-Anhalt und Niedersachsen.

Dieses Potenzial als Biotop- und Grünverbund, Lebens- und Rückzugsraum für Tier- und Pflanzenarten, Frischluftentstehungsgebiet und –korridor sowie Hochwasserausbreitungsraum bedarf jedoch umfassender Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen. Dazu gehören die Initiierung der Wiederherstellung der Mäandrierung, Beseitigung von Sohl- und Uferbefestigungen, Beräumung von Querbauwerken, Deichrückverlegungen sowie die Einrichtung von mindestens 10 m Gewässerschonstreifen entlang der beidseitigen Uferoberkanten. Nach Auffassung bedarf es dazu jedoch einer umfassenden, wissenschaftlich fundierten Schutz- und Entwicklungskonzeption für den Gesamtverlauf der Holtemme und ihrer Nebengewässer. Als ein durchaus gutes Beispiel kann das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt in einem mehr als zwei Jahren, im Projektzeitraum vom 24.07.2000 bis 15.08.2002 geförderte Vorhaben „Schaffung der ökologischen Durchgängigkeit des Zillierbaches in Wernigerode“ dienen.

Im Rahmen einer Exkursion am 16.12.2017 entlang der Holtemme im Stadtgebiet von Halberstadt, stellten AHA-Mitglieder alleine im Bereich des Nordteils der Stadt umfassenden Handlungsbedarf fest.

Dazu zählt die voranschreitende Verbauung der Holtemmeaue zwischen den Brücken Sternstraße und Am Burchardianger Mühlenweg durch einen Betreiber eines Autohauses. Ferner gilt es Deichrückverlegungen im Bereich des Grundstückes Braunschweiger Straße 01 zu untersuchen. Darüber hinaus erscheint es sinnvoll zu sein mit dem Eigentümer des Grundstückes Braunschweiger Straße 01 den besorgniserregenden und pflegebedürftigen Zustand der ausgedehnten nitrophil geprägten Streuobstwiese zu beraten und womöglich gemeinsam Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen zu beraten und zu erarbeiten. Darüber hinaus regt der AHA die Prüfung von Möglichkeiten der Wiederherstellung des Flussraumes im Bereich des Mühlenweges und einhergehender Beseitigungen der massiven Uferbefestigungen in dem Bereich und nordöstlich der Brücke Braunschweiger Straße angrenzenden Gewässerabschnitten an. Wie bereits erwähnt, bedarf das jedoch einer umfassenden wissenschaftlichen Untersuchung, Prüfung, Auswertung und Erarbeitung von Vorschlägen. Dabei bieten sich zum Beispiel die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und die Hochschule Anhalt als Partner an.

Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) Stadt Halberstadt, Bericht Stand Juli 2013 beinhaltet leider zu wenig Angaben zu Umwelt-, Landschafts- und Naturschutz und dazu ganz besonders zu den Gewässern in der 143 km² großen Stadt Halberstadt mit 40.440 Einwohnern auf der Basis Stand 31.12.2014. Dabei existieren laut Angaben aus dem Projekt „Deutschland123“ der Erhardt & Kellner GmbH in Berlin im Stadtgebiet von Halberstadt u.a. 12 Standgewässer, 4 Flüsse und 7 Bäche.

Lediglich auf Seite 10 erscheint die Holtemme als Vorranggebiet „Hochwasserschutz“. Ferner beinhaltet der Punkt „H. Grünstrukturen und Freiraum“, Seiten 87 – 89 auf Seite 88 unter der Überschrift „Ziele vorhandener Planungen“ u.a. folgende Angaben, Zitat:

  • Entwicklung und Rekonstruktion des historischen Gewässernetzes Halberstadts
  • Erhaltung und Weiterentwicklung eines Spielflächensystems für Kinder
  • Sicherung und Entwicklung des Grünringes als Kernstück der innerstädtischen Grünflächen – Erhaltung bzw. Weiterentwicklung des strahlenartig vom Grünring ausgehenden Systems von Grünachsen zur besseren Anbindung des Kernbereiches an die Naherholungsbereiche Spiegelsberge und Halberstädter See, insbesondere in Form von gut ausgebauten Rad- und Fußwegen
  • Vermeidung von Bebauungen und beeinträchtigenden Nutzungen im Talraum der Fließgewässer als Leitlinie des Biotopverbundes und als Leitraum der Erholung
  • Gestaltung der Übergangszone zwischen dem bebauten Ortsrand und dem Außenbereich durch Schaffung geeigneter Strukturen wie Hecken, Feldgehölze, Obstanlagen und extensiv genutzte Grünlandbereiche“, Zitat Ende

Die durchaus ansatzweise richtigen Zielstellungen bedürfen jedoch umfassender, wissenschaftlich – fundierter Betrachtungen und Vorschläge. Dies setzt zum einen eine umfassende breitangelegte Vorbereitung sowie zum anderen eine nachfolgende ebenso aufgestellte Auswertung und Vorbereitung von Maßnahmen voraus.

Der AHA ist bereit im Rahmen seiner ehrenamtlichen und gemeinnützigen Möglichkeiten daran mitzuwirken.
Ferner möchte der AHA Interessenten eine Plattform für Engagement für Umwelt-, Landschafts- und Naturschutz bieten.
Wer dazu Interesse hat, wende sich bitte an folgende zentrale Anschrift:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)

Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345 – 2002746
E-Mail: aha_halle@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de

AHA hält verstärkte Maßnahmen zum Schutz und Entwicklung von Helme, Zorge und Thyra für erforderlich

Die ca. 74 km lange Helme gehörte einst zu den arten- und strukturreichsten Fließgewässern der Region. Insbesondere zusammen mit den Nebenflüssen Zorge und Thyra sorgt die Helme für die Entwässerung des Südharzes in Richtung Unstrut.

Ferner sieht der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) hier einen sehr wichtigen Schutz- und Entwicklungsraum in Form von Biotop- und Grünverbünden zwischen Harz und Kyffhäuser sowie innerhalb der Goldenen Aue.

Dazu ist aber eine naturnahere Entwicklung dieser Fließgewässer dringend geboten, wozu der Rückbau von Ufer- und Sohlbefestigungen aller Art, umfassende Deichrückverlegungen, die Zulassung von Mäandrierungen sowie die Sicherung von Gewässerschonstreifen in einer Mindestbreite von beidseitig 10 m gewährleistet.

Nur so lassen sich naturnahere bzw. naturnahe Entwicklungen von Fließgewässern sowie ein nachhaltiger Umgang mit Hochwasser realisieren.

Auf Grund der vielfältigen, sehr bedeutsamen Aufgaben zum Schutz, Erhalt und Entwicklung der Helme, ihrer Aue, ihres Einzugsgebietes, Nebengewässer –wie Zorge und Thyra- und angrenzenden Gebiete beabsichtigt der AHA eine länderübergreifende Arbeitsgruppe Helme sowie einer Regionalgruppe Nordhausen-Sangerhausen zu bilden, welche ehrenamtlich Interessierten die Möglichkeit eröffnet, sich im Interesse des Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutzes einbringen zu können.

Diese Themen sind Inhalt einer ca. vierstündigen Fahrradexkursion Samstag, den 18.08.2018 entlang bzw. durch die Auen der Zorge ab der Stadt Nordhausen entlang der Helme bis Bahnhof Berga-Kelbra mit Aufenthalt am Mündungsbereich der Thyra.

Die Fahrradexkursion beginnt 10:00 Uhr am Bahnhof Nordhausen, Ausgang Bahnhofsplatz und endet am Bahnhof Berga-Kelbra.

Wer noch Fragen zur Fahrradexkursion bzw. Interesse an die AHA-Arbeit hat, wende sich bitte an folgende Anschrift:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345 – 2002746
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de

Feldarbeit zur Erfassung des Arteninventars an Tieren und Pflanzen in ausgewählten Biotopen im Jahr 2018

Im Rahmen der Veranstaltungsplanung für das Jahr 2018 ist die Fortsetzung eines Projektes aus den Jahren 2014, 2015, 2016 und 2017 unter der Überschrift „Feldarbeit zur Erfassung des Arteninventars an Tieren und Pflanzen in ausgewählten Biotopen im Jahr 2018“ im Stadtgebiet von Bitterfeld-Wolfen vorgesehen. An 22 Tagen, jeweils aufgeteilt im Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter beabsichtigt der AHA die Fauna und Flora im Erlen-Eschen-Wald „Reudener Busch“, im Salegaster Forst und im Auenwaldrest „Wolfener Busch“ zu untersuchen und zu erfassen. Hier kann jeder Interessierte daran mitwirken. Ganz besonders sind jedoch Schulen, die Kreisvolkshochschule Anhalt-Bitterfeld sowie Jugend- und Kinderinitiativen aufgerufen daran mitzuwirken.
Im Monat August 2018 ist folgende ca. vierstündige Erfassung der Insektenfauna geplant:

August 2018

Samstag, den 18.08.2018, um 10.00 Uhr
Erfassung der Insektenfauna (Tagfalter, Laufkäfer, Libellen, Heuschrecken) des Salegaster Forstes: Beobachtung und schriftliche Erfassung der gesichteten Tiere in Listen
Treffpunkt: Bahnhof Wolfen
Dauer: ca. 4 Stunden

Wer noch mehr zu dem Projekt „Feldarbeit zur Erfassung des Arteninventars an Tieren und Pflanzen in ausgewählten Biotopen im Jahr 2018“ sowie allen anderen Aktivitäten des AHA im Raum Bitterfeld-Wolfen erfahren möchte, wende sich bitte an folgende Anschrift:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Ortsgruppe Bitterfeld-Wolfen
Evangelisches Kirchspiel Wolfen im OT Wolfen
Leipziger Straße 81 in 06766 Bitterfeld-Wolfen
Tel.: 0173 – 9917836
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de; Internet: http://www.aha-halle.de

AHA setzt sich für Schutz, Erhalt und Entwicklung der Elbe ein

Die Elbe, mit 1.091 Kilometern Länge der vierzehntlängste Fluss in Europa, entwässert ein Einzugsgebiet von etwa 148.000 Quadratkilometern. Auf Grund der Tatsache, dass die Elbe nicht in einen anderen Fluss, sondern ins Meer -Nordsee-mündet und eine gewisse Größe hat, gilt sie als Strom.

Entlang der Elbe befinden sich zahlreiche arten- und strukturreiche Auenlandschaften, wovon ein großer Teil naturnahe Strukturen besitzen.

Daher sind große Teile der Elbe u.a. als Biosphärenreservate, Landschaftsschutz- und Naturschutzgebiete, Gebiete nach der europäischen Natura 2000-Richtlinie, Europäische Vogelschutzgebiete sowie örtlich als flächenhafte Naturdenkmale ausgewiesen. Andrerseits gibt es immer wieder Ausbaupläne und -aktivitäten, wozu die Uferschotterungen und Buhnenertüchtigungen gehören. Ferner haben wasserbauliche Einschränkungen durch Deichbaumaßnahmen, Zersiedlung und Verkehrstrassenbau massiv die Aue beeinträchtigt. Weiterlesen

AHA fordert mehr Schutz und Entwicklung von Umwelt, Natur und Landschaft im Bereich der Auen von Elbe und Ohre sowie angrenzender Schutzgebiete

Die Elbe, mit 1.091 Kilometern Länge der vierzehntlängste Fluss in Europa, entwässert ein Einzugsgebiet von etwa 148.000 Quadratkilometern. Auf Grund der Tatsache, dass die Elbe nicht in einen anderen Fluss, sondern ins Meer -Nordsee-mündet und eine gewisse Größe hat, gilt sie als Strom.

Entlang der Elbe befinden sich zahlreiche arten- und strukturreiche Auenlandschaften, wovon ein großer Teil naturnahe Strukturen besitzen.

Daher sind große Teile der Elbe u.a. als Biosphärenreservate, Landschaftsschutz- und Naturschutzgebiete, Gebiete nach der europäischen Natura 2000-Richtlinie, Europäi-sche Vogelschutzgebiete sowie örtlich als flächenhafte Naturdenkmale ausgewiesen. Andrerseits gibt es immer wieder Ausbaupläne und -aktivitäten, wozu die Uferschotte-rungen und Buhnenertüchtigungen gehören. Ferner haben wasserbauliche Einschrän-kungen durch Deichbaumaßnahmen, Zersiedlung und Verkehrstrassenbau massiv die Aue beeinträchtigt.

Ferner gilt es eine wissenschaftlich fundierte Schutz- und Entwicklungskonzeption auch für die Elbe und ihre Nebengewässer zu erstellen, welche als Beratungs-, Diskussions- und letztendlich als Beschlussgrundlagen für einen nachhaltigen Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutz, einem der Umwelt, der Natur und der Landschaft angepassten Tou-rismus sowie eines ordnungs- und zeitgemäßen Umgang mit Hochwasser dienen muss. Besorgniserregend ist dabei aus Sicht des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Hal-le (Saale) e.V. (AHA), dass noch immer weiträumig Altauen vom Hochwasserregime der Elbe und ihrer Nebengewässer abgeschnitten sind. Hier sind nach Auffassung des AHA umfassende Aktionen zur Zurückverlegung oder gar kompletten Beseitigung von Deichen zu prüfen. Dafür dürfen schon aus infrastrukturellen Gründen, finanziell und materiell unterstützte Umsiedlungen aus den Auen heraus kein Tabu mehr sein.
Gleiches gilt für die 103 km lange Ohre, welche in Niedersachsen im Landkreis Gifhorn entspringt, den 278,00 km² = 27.800 ha große Naturpark Drömling, das ca. 10.340 ha = ca. 103,40 km² Naturschutzgebiet „Ohre-Drömling“, die Städte Haldensleben und Wolmirstedt bevor es in der Gemeinde Rogätz im ca. 261 ha großen Naturschutzgebiet „Rogätzer Hang – Ohremündung“ in die Elbe mündet. Dabei tangiert der Fluss mehrere nach der europäischen Fauna-Flora-Handlungsrichtlinie (FFH) und nach der ebenfalls europäischen Vogelschutzrichtlinie (SPA) geschützte Gebiete, wozu die Schutzgebiete

FFH-Gebiete „Drömling, DE-3533301“,„Grabensystem Drömling, DE-3532301“, die FFH-Gebiete „Jeggauer Moor, DE-3433301“ und „Stauberg nördlich Oebisfelde, DE-3531301“ und ist Teilbereich des EU SPA (European Union Special Protection Area) 3532401“ sowie Elbaue südlich Rogätz mit Ohremündung (FFH0038).

Daraus verdeutlicht sich die besondere ökologische Bedeutung der Flüsse Elbe und Ohre sowie ihrer Auen als Lebens- und Rückzugsraum für Tiere- und Pflanzen, Biotop- und Grünverbund, als Regulierer des Wasserhaushaltes sowie nicht zuletzt als Wohnumfeld und Erholungsgebiet für die Menschen.

Das enge Verhältnis zur der insgesamt ca. 8,5 km² großen Colbitz-Letzlinger Heide liegt dabei klar auf der Hand. Daher nimmt der AHA mit fortgesetzten Unverständnis zur Kenntnis, dass in der Colbitz-Letzlinger Heide noch immer Militärs aus zahlreichen Mitglieds- und Freundesstaaten der NATO massiv und intensiv Krieg üben. Nach dem Beginn der militärischen Nutzung im Jahr 1934, bestand nach der Nutzung der Streit-kräfte der UdSSR bzw. GUS in den Jahren 1945 und 1994, die sehr große Chance, dass das größte unbewohnte Gebiet Deutschlands zwischen den Städten Gardelegen, Haldensleben, Wolmirstedt und Tangermünde gelegen, eine friedliche Nutzung erfährt. Insbesondere als der Landtag Sachsen-Anhalts im Jahre 1991 die zivile Nutzung der größten nicht landwirtschaftlich genutzten Freifläche Deutschlands mit seinem Reservoir von ca. 3,5 Mrd. Kubikmeter Trinkwasser beschloss, was in etwa das 30-fache Fassungsvermögen der Rappbodetalsperre ausmacht und allein 700.000 Menschen –einschließlich der Landeshauptstadt Magdeburg- mit Trinkwasser bester Qualität versorgt.

Ein weiteres massives Problem sieht der AHA in der Planung der Ausweitung der Aktivitäten K+S KALI GmbH, Werk Zielitz. Im Rahmenbetriebsplan Haldenkapazitätserweiterung II – HKE II sowie den dazugehörigen Planungsunterlagen lässt das Unternehmen deutlich erkennen, welche Vorhaben angedacht sind. So beabsichtigt man zusammen mindestens 229,7 ha zur „Auffahrung von 340 Mio. t Rückstand über einen Zeitraum von ca. 34 Jahren“ sowie von Infrastrukturmaßnahmen zu nutzen. Ebenso ist „zur Sicherstellung der Salzabwasserentsorgung des Werkes Zielitz ist eine wasserrechtliche Erlaubnis zur Einleitung des Salzabwassers in die Elbe“ vorgesehen.

Die alle aufgeführten geplanten Aufhebungen von Verboten bilden die Grundlage für die Zerstörung von mindestens 232,1 ha arten- und strukturreichen Naturbestandteilen und Landschaften.
Im Rahmen der benannten nationalen und europäischen Schutzgebieten ist vorgese-hen zudem 200 ha Wald zu roden. Bereits aus den Planungsunterlagen ist zu entneh-men, dass ein dichtes Netz an Schutzgebieten besteht.

Die angedachte komplette Zerstörung des FFH-Gebiet „Fledermausquartier Bunker Dornberg“ (DE 3636-303) und 200 ha Wald bilden ebenso die Härtepunkte des Vorhabens. So musste das Unternehmen die Verträglichkeit des Vorhabens mit den Erhaltungszielen gemäß § 34 Abs. 1 BNatSchG für folgende FFH- und SPA-Gebiete untersuchen:

FFH-Gebiet „Fledermausquartier Bunker Dornberg“ (DE 3636-303), FFH-Gebiet „Elbaue bei Bertingen“ (DE 3637-301), FFH-Gebiet „Elbaue zwischen Derben und Schönhausen“ (DE 3437-302), FFH-Gebiet „Elbaue südlich Rogätz mit Ohremündung“ (DE 3736-301), FFH-Gebiet „Untere Ohre“ (DE 3735-301), FFH-Gebiet „Erlen-Eschenwald westlich Mahlwinkel“ (DE 3636-30) sowie SPA-Gebiet „Elbaue Jerichow“ (DE 3437-401).

Der AHA sieht die Gefahr, dass sich die schon bestehenden Belastungen aus der Salzgewinnung und deren Folgen weiter verschärfen und zu massiven Zunahmen der Beeinträchtigungen von Umwelt, Natur und Landschaft führen.

In dem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass laut WASSERGÜTESTELLE EL-BE die Elbe in Magdeburg einen Chloridgehalt im Umfang von 203 mg/l Cl und in Tangermünde in Höhe von 144 mg/l CL aufweist. Das Umweltbundesamt führt zu Salzbelastungen folgendes aus, Zitat: „Gewässerorganismen können ab Konzentrationen über 200 mg/L von Chlorid-Ionen geschädigt werden. Manche Süßwasserorganismen verschwinden erst bei Konzentrationen von mehr als 500 mg/L. Eine biologische Verödung tritt ab 5 g/L ein.“, Zitat Ende. Somit besteht keine Möglichkeit mehr noch mehr salzhaltiges Wasser in die Elbe und andere Fließgewässer einzuleiten. Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie lässt auch keine Verschlechterung der Qualität von Grundwasser zu.
Aus diesem Grund gilt es nach Auffassung des AHA das Begehren der K+S KALI GmbH, Werk Zielitz auf Haldenkapazitätserweiterung II – HKE II sowie „zur Sicherstellung der Salzabwasserentsorgung des Werkes Zielitz“ die “wasserrechtliche Erlaubnis zur Einleitung des Salzabwassers in die Elbe“ zu verwehren.

Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) setzt sich nunmehr seit mehreren Jahrzehnten länderübergreifend für den Schutz, Erhalt, Entwicklung und Betreuung von Auenlandschaften ein.

Der AHA erklärt sich daher bereit im Rahmen seiner ehrenamtlichen und gemeinnützigen Möglichkeiten an der Entwicklung und Erstellung einer wissenschaftlich fundierten Schutz- und Entwicklungskonzeption für die Auenlandschaften von Elbe und Ohre sowie darauf abgestimmter Möglichkeiten für die Industrie, die Landwirtschaft, die Naherholung und den Tourismus mitzuwirken.
Auf Grund der vielfältigen Aufgaben beabsichtigt der AHA verstärkt im Rahmen seiner ehrenamtlichen Möglichkeiten seine räumlich, fachlich-inhaltlichen und organisatori-schen Tätigkeiten und Aktivitäten länderübergreifend im Bereich der Elbe und der Ohre zu intensivieren.

In dem Zusammenhang möchte der AHA eine länderübergreifende ehrenamtliche Re-gionalgruppe für Elbe und Ohre aufbauen. In dieser AHA-Gruppe können ehrenamtliche Interessenten unabhängig von Alter, Geschlecht, Bildung und Beruf mitwirken. Wer Interesse hat, wende sich bitte an folgende Kontaktmöglichkeit:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)

Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345 – 2002746
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
E-Mail UBM: ubh2004@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de

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