Am 11.09.1996 kommt es gegen 05.36 Uhr im westlichen Teil des Ostfeldes in der Grube Teutschenthal zu einem spontanen Pfeilerbruch. Dominoartig brechen daraufhin weitere Pfeiler in Richtung Osten. Auf einer Fläche von 2,5 km² in einer Teufe von 620 bis 770 m bricht innerhalb von wenigen Sekunden das gesamte Ostfeld ein. Es kommt zu einer schlagartigen Deckgebirgsabsenkung um 0,5 m.

Der Bruchvorgang kommt im Übergangsbereich zum Westfeld an einem mächtigen Salzpfeiler zum Stehen.

Oberirdisch werden erdbebenartige Wellen ausgelöst, die eine Magnitude von 4,8 erreichen. Es kommt zu erheblichen Gebäude- und Sachschäden in der näheren und mittleren Umgebung. Sogar aus Dessau wird ein Schaden gemeldet.

In Folge dessen forderte der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) die Verwendung der umliegenden Halden als Versatzmaterial zu prüfen. Es handelt sich hier um Aushub, der in den vergangenen Jahrzehnten aus der Grube gefördert wurde. Es ist wohl kaum zweifelhaft, dass dieses Material am besten geeignete wäre, um zu Sicherungszwecken. Dabei gilt es keine Kosten zu scheuen, insbesondere dann, wenn man a) Sicherheit schaffen kann und b) die Gefahr der Verseuchung der Umwelt verhindern kann.
Diese Forderung hält daher der AHA weiterhin aufrecht.

Eine Verwendung von Sonder- bzw. Giftmüll jeglicher Art ist dagegen eindeutig abzulehnen. Die Schächte sind wasserbeeinflusst und weisen auf dem Weg eine umfassende Reaktionsfähigkeit auf. Insbesondere die als Schadstoffe aufgeführten Oxide von Magnesium, Kalium, Natrium und Kalzium könnten in Verbindung mit Wasser zu Hydroxiden reagieren, welche starke und sehr umweltbelastende Basen entstehen lassen können. Auf Grund der Tatsache, dass das Wasser der Schächte auch in das Umfeld austritt ist mit einer umfassenden Belastung der Umwelt zu rechnen.
Im Übrigen bestehen zudem die Möglichkeit der Reaktion mit Chlor- und Flourionen. Auch hier ist die Entstehung von entsprechenden Giften zu erwarten.

Die Liste der Stoffe und Verbindungen, wozu auch Schwermetalle wie Blei, Quecksilber, Kupfer und Thallium gehören- , welche eingelagert werden sollen weisen fast ausschließlich Schwer- bzw. Schwerstgifte aus. Nicht nur Abdriften per Luft stellen hier ein Problem dar, sondern auch hier der Austritt über Wasser in die Fließgewässersysteme und Bodenbereiche. Dabei ist es unerheblich, ob dies im Rahmen von Havariefällen beim Verfüllen oder als Langzeitwirkungen in Folge chemischer Reaktionen in den Schächten geschieht. Eine nachhaltige Belastung einer Region mit ca. 300.000 Menschen ist zu erwarten. Gerade Schwermetalle entfalten eine Langzeitwirkung. Depotwirkungen können erst nach Jahrzehnten Vergiftungserscheinungen zur Auswirkung kommen. Zudem können austretende Schwermetallstäube zum Ausschluss der Nutzung von Obst, Gemüse, Getreide und Futterpflanzen führen. Der Gifteintrag ist durch die Kontamination der Böden und Aufnahme durch die Wurzeln sowie über das Blattwerk möglich.

Aus dem Grund fordert der AHA weiterhin ganz massiv dem Antrag auf Erteilung einer immissionsschutzrechtlichen Genehmigung für das Projekt Dickstoffversatzanlage Angersdorf endgültig die Zustimmung zu verweigern. Als ersten richtigen schritt in die richtige Richtung zieht der AHA nun, dass der Betreiber GTS Grube Teutschenthal Sicherungs GmbH & Co. KG ihren diesbezüglichen Antrag zurückgezogen hat. Nun eröffnet sich erneut die Möglichkeit, alternative, ungefährliche Verfüllmaterialien zu suchen und zum Einsatz zu bringen.
Der AHA beabsichtigt ebenfalls seine Aktivitäten gegen das Projekt Dickstoffversatzanlage Angersdorf sowie für die Verwendung von alternativem und ungefährlichem Verfüllmaterial zu verstärken. Wer Interesse hat daran mitzuwirken kann sich an folgende Anschrift wenden: aha_halle@yahoo.de