Kastanie an der Mansfelder Straße

Bereits im Rahmen ihrer Presseerklärung vom 15.09.2020 brachte die Initiative „Pro Baum“ ihre sehr großer Sorge zu den Schachtarbeiten auf dem Gelände zwischen Mansfelder Straße, Tuchrähmen und Packhofgasse aufgenommen, da diese zur massiven Bedrohung einer alten, großen Gemeinen Rosskastanie führen können. Bereits die Nutzung der Fläche als Parkplatz für Autos ist bestandsbedrohend, da die Verdichtung des Bodens den Wurzelbereich des ortsprägenden Baumes schädigt, indem eine Unterbindung des Eindringens von Wasser und kein Gasaustausch stattfindet.
Bereits die die durchgeführten Schachtarbeiten mit direkter Ablagerung des Bodenaushubes an dem Baum verschärft noch die bedrohliche Situation für den stattlichen Baum.
Daher forderte die Initiative „Pro Baum“ bereits am 15.09.2020 die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung der Stadt Halle (Saale) als zuständige Behörde auf, alles zu unternehmen, den Baum zu sichern und zu schützen. Dazu gehören die Beendigung der Schachtarbeiten und den Abtrag des Bodenaushubes aus dem unmittelbaren Umfeld der Rosskastanie.
Ferner regte die Initiative „Pro Baum“ zu dem Zeitpunkt an, gemeinsam mit dem Flächeneigentümer eine zukünftige Entwicklung des Gebietes zu erörtern. Die Initiative „Pro Baum“ kann sich die Entwicklung eines Parkes mit weiteren Bäumen, Sträuchern, Wiesenelementen und Sitzgelegenheiten vorstellen. Das verbessert nicht nur das Stadtbild, sondern ist ebenfalls ein Beitrag zum Schutz und zur Entwicklung von Umwelt und Natur sowie dient als Maßnahme des Klimaschutzes im Stadtgebiet von Halle (Saale).
Die Initiative „Pro Baum“ erklärte im Rahmen seiner ehrenamtlichen und gemeinnützigen Möglichkeiten bereit daran mitzuwirken.
Weder die Appelle zum Schutz der Rosskastanie, noch das Angebot der Zusammenarbeit, fanden irgendeine Resonanz. Wie üblich bei den Verantwortlichen in Politik und Verwaltung der Stadt Halle (Saale) beantwortet man derartige Appelle und Angebote mit beharrlichem Schweigen und bekannter Ignoranz. Das ist offenbar deren Verständnis für Demokratie.
Nunmehr war aus Medienberichten zu erfahren, dass die große und respektvolle Rosskastanie einem Supermarkt weichen soll. Für die Initiative „Pro Baum“ ist das wieder einmal ein skandalöses Beispiel, wie die Verantwortlichen von Politik und Verwaltung der Stadt Halle (Saale) mit Natur, Umwelt und Landschaft im Allgemeinen und Gehölzen –Bäumen und Sträuchern- im Speziellen umgeht. Diese schätzungsweise über 100,00 Jahre alte Gemeine Rosskastanie (Aesculus hippocastanum), Baum des Jahres 2005, hat eine sehr wichtige Funktion als Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tierarten –so u.a. als Nistgelegenheit, Nahrungsquelle und Insektenweide während der Blüte- sowie Sauerstoff- und Schattenspender. Darüber hinaus verbessert der Habitus des Baumes des Stadtbild inmitten einer weitgehend verbauten Umgebung und als Parkplatz fehlgenutzten Fläche.
An Supermärkten mangelt es nicht in dem zentralen Gebiet der Stadt Halle (Saale), aber immer mehr an unversiegelten Flächen mit umfassenden Grün, wozu solche prägenden und ökologisch bedeutsamen Gehölze gehören, wie die Gemeine Rosskastanie auf dem Gelände zwischen Mansfelder Straße, Tuchrähmen und Packhofgasse.
Bei den Verantwortlichen in Politik und Verwaltung der Stadt Halle (Saale) ist offensichtlich noch immer nicht angekommen, dass ein umfassender Schutz und Erhalt von Umwelt, Natur und Landschaft, den entscheidenden Faktor zur Stabilisierung bzw. zur Verbesserung des Klimas und somit zur Verbesserung der Lebensumstände der Menschen darstellt.
Daher fordert die Initiative „Pro Baum“ die sofortige Einstellung aller Planungen eines Supermarktes auf dem Gelände zwischen Mansfelder Straße, Tuchrähmen und Packhofgasse und den damit verbundenen Erhalt der Gemeinen Rosskastanie. Ferner wiederholt die Initiative „Pro Baum“ mit Nachdruck seinen Vorschlag, diesen Raum in eine vielseitige Parkanlage mit Wiesen, Gehölzen und Sitzgelegenheiten umzugestalten sowie ergänzend als Ausgangsstandort für Fassadenbegrünungen angrenzender Bauten fungieren zu lassen.
Die Initiative „Pro Baum“ ruft zudem die Bevölkerung auf sich ebenfalls für einen Park auf dem Gelände zwischen Mansfelder Straße, Tuchrähmen und Packhofgasse einzusetzen.
Wer dazu bzw. generell mit der Initiative „Pro Baum“ Kontakt aufnehmen möchte, kann dies auf folgendem Weg tun:

Initiative „Pro Baum“
c/o Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – AHA
Große Klausstraße 11

06108 Halle (Saale)

E-Mail: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste
vorsitzendes Mitglied des Sprecherrates

Halle (Saale), den 12.11.2021

Fotos: Dietmar Hörner