I. Grundsätzliches

Der gemeinnützige und ehrenamtliche Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA . setzt sich bekanntlich u.a. sehr intensiv für den Schutz, Erhalt und naturnahe Entwicklung von Auenlandschaften, Gewässern und angrenzenden Natur- und Landschaftsräumen ein. Dies geschieht u.a. in Form von Stellungnahmen, Vorschlägen, Exkursionen sowie Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit.

Im Rahmen dieser räumlich, fachlich-inhaltlich und organisatorisch umfassenden ehrenamtlichen Tätigkeit beabsichtigt der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – nunmehr auch seine Aktivitäten zum Schutz, zum Erhalt und zur Entwicklung des 33,00 km langen Saalenebenflusses Loquitz zu intensivieren.
Dabei bilden der Erhalt, der Schutz und die Entwicklung weiterer Abschnitte zu naturnahen Natur- und Landschaftsräumen, die Erweiterung von Hochwasserräumen, die mögliche Wiederanbindung von Altverläufen und eines umwelt- und naturverträglichen Tourismuskonzeptes, die Entwicklung eines breitgefächerten Umweltbildungskonzeptes
Die grundsätzliche Sichtweise des Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – geht davon aus, bestehende Natur und Landschaften zu erhalten sowie von störenden Einflüssen wie Verbauung, Verlärmung und Verschmutzungen aller Art freizuhalten. Dabei gilt es vom gegenwärtigen Bestand an Fauna, Flora und Funga sowie Belastungen aller Art auszugehen sowie auf wissenschaftlichen Grundlagen Schutz- und Entwicklungskonzeptionen zu erstellen, welche die Grundlage für weitere Entwicklungen und Vorhaben bilden müssen.

II. Zu den Verfahrensunterlagen

Grundsätzlich ist das Vorhaben zu begrüßen. Besonders wenn es zur Verbesserung der Durchgängigkeit der Loqitz geht.
Dabei gilt es die RICHTLINIE 2000/60/EG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 23. Oktober 2000 zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik und hier insbesondere die Artikel 1, 2 und 4 zu beachten.

https://eur-lex.europa.eu/resource.html?uri=cellar:5c835afb-2ec6-4577-bdf8-756d3d694eeb.0003.02/DOC_1&format=PDF

Im Zusammenhang mit der Maßnahme hält es der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – für sehr wichtig folgende Gesichtspunkte zu beachten:

  • Der Verlauf ist so vorzunehmen, dass keine einzige Gehölzfällungen erfolgen müssen.
  • Die Beschaffenheit des Verlaufes ist so vorzubereiten, dass naturnahere Formen in Sohle und Uferbereichen zum Tragen kommen. Das bedeutet u.a. keine Verwendung von Beton oder ähnlichen Material, welches für Versiegelungen sorgt. Steine sollten aus unkontaminierten Beständen stammen.
  • Die Ufer sind nicht zu steil zu gestalten, damit Tiere das Gewässer ohne fremde Hilfe verlassen können und somit nicht in Ertrinkungsgefahr und unnötigen Stresssituationen geraten.
  • An den Ufern ist weitgehend eine sukzessive Mischentwicklung aus Gehölzen, Wiesen- und Staudenflächen zuzulassen, um mit der Maßnahme zudem die Arten- und Strukturvielfalt zu verbessern.
  • Das Wehr ist weitgehend so zu beseitigen, dass die Durchlässigkeit der Loquitz eine Verbesserung erfährt, aber der Wasserzufluss zum Elektrizitätswerk Max Peißker: Wasserkraftanlage (WKA) Peißker erhalten bleibt.
  • Die Bestände an Fauna, Flora und Funga sowie die Beschaffenheit von Wasser, Boden und auch Luft gilt es dauerhaft zu kartieren, zu untersuchen und zu dokumentieren, um die Entwicklung des umstrukturierten Gebietes einer regelmäßigen Überwachung zu unterziehen.
  • Beachtung der Hinweise des Umweltbundesamtes: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/461/publikationen/4199.pdf

III. Schlussbemerkungen

Die vorliegenden Planungen gilt es um die obengenannten Vorschläge anzupassen. Dies dient der Anpassung der Planungen auf eine Entwicklung der Loquitz, welche die Erfordernisse des Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutzes berücksichtigt.

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 22.06.2025