Mit Genugtuung haben die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) die Mitteilung aufgenommen, dass die vom Oberbürgermeister der Stadt Halle (Saale) Dr. Bernd Wiegand am Freitag, den 12.07.2013 an die Firma Papenburg als Auftrag vergebende Errichtung eines 1.500 m langen, drei Meter hohen und 30 m breiten Deiches im Bereich des Sandangers und der Halle-Saale-Schleife in unmittelbarer Nähe der Saale nunmehr nach dem Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt, nun auch vom Verwaltungsgericht Halle gestoppt worden sind. Das offenbar nur mit dem Vize – Direktor des Landesbetriebes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt Dr. Hans-Werner Uhlmann abgestimmte Vorhaben ist nach Auffassung von Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) ein Ausdruck von mangelndem demokratischen Verständnis und fehlender fachlich-inhaltlicher Kompetenz im Umgang mit Hochwasser und dessen Folgen. Darüber hinaus stellen die bereits erfolgten Massenabholzungen und die Ausmaße der Baumaßnahmen einen unverantwortlichen und ungerechtfertigten Eingriff in Natur, Umwelt und Landschaft dar.

Nun hoffen beide Organisationen, dass die unzulässige und durch nichts zu rechtfertigende Einschränkung des Hochwasserüberflutungsraumes im Umfang von ca. 49.000 m² = etwa 4,9 ha an Retentionsfläche einer Erstellung eines nachhaltigen sowie ökologisch orientierten Hochwasserschutzkonzeptes für die Stadt Halle (Saale) weicht. Das eigenmächtig begonnene Bauvorhaben hätte im Zuge der obengenannten Einengung des Hochwasserraumes, aller Voraussicht nach zu einem stärkeren Rückstau und zum verstärkten Abdrängen von Hochwasser, insbesondere in die hallesche Altstadt, die Peißnitzinsel, Giebichenstein, aber auch nach Kröllwitz mit der Talstraße, geführt. Somit ist die Begründung des halleschen Oberbürgermeisters Hochwasserschäden von Halle abzuwenden als vollkommen haltlos und somit als vorgeschoben anzusehen. Die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) fordern nicht nur Konsequenzen in Richtung des halleschen Oberbürgermeisters, sondern auch gegenüber dem Vize – Direktor des Landesbetriebes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt Dr. Hans-Werner Uhlmann, welcher unverantwortlicherweise den eigenmächtigen Deichbau noch bestärkte und somit offensichtlich nicht im Einvernehmen mit dem ihm vorgesetzten Umweltministerium des Landes Sachsen-Anhalt handelte. Die fortgesetzten Behauptungen des halleschen Oberbürgermeisters zur Notwendigkeit dieses Deiches entbehren daher jeglicher fachlich-inhaltlicher und rechtlicher Grundlagen, da die bisherigen Planungen und Baumaßnahmen vollkommen aus dem fachlichen und räumlichen Zusammenhang erfolgten. Zudem trägt dieses Verhalten zu einer inakzeptablen Vertiefung der emotionalen Spaltung zwischen Halle-Neustadt und der Altstadt Halle (Saale) bei. Somit muss sich Dr. Wiegand fragen lassen, ob sein diesbezügliches Handeln tatsächlich zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger Halles erfolgt.

Beide Organisationen fordern zudem erneut und eindringlich die Erstellung einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Hochwasserschutzkonzeption ein, welche u.a. die Erweiterung von Retentionsflächen und die Verringerung von Versiegelungsflächen beinhalten sollte und es auf breiter Basis öffentlich zu diskutieren gilt. Der AHA und die Initiative „Pro Baum“ sind jedenfalls bereit im Rahmen ihrer ehrenamtlichen Möglichkeiten an der Prüfung und Erarbeitung einer aktuellen und nachhaltigen Hochwasserkonzeption mitzuwirken. Darüber hinaus rufen Initiative „Pro Baum“ und AHA zur aktiven Mitwirkung interessierter Bürgerinnen und Bürger in der Stadt Halle (Saale) auf, sich mit einzubringen. Interessenten können folgendermaßen zum AHA Kontakt aufnehmen:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de
Tel.: 0345 – 2002746