Wie bereits Anfang des Jahres 2011 geschehen, erfolgte jetzt im Juni 2013 erneut die Öffnung des Nahle-Wehres mit nachfolgender Sturzflutung der 277 ha großen Burgaue. Die Auswirkungen der Schnellflutung war über den Schlobachshof hinaus zu spüren gewesen.
Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) hält die polderartige Nutzung der Burgaue und der angrenzenden Auenlandschaften für einen nachhaltigen Umgang mit Hochwassersituationen ungeeignet. Nicht umsonst hat der AHA immer wieder eine umfassende Hochwasserkonzeption für die Städte Markkleeberg, Leipzig und Schkeuditz angemahnt, um dabei u.a. Deichrückverlegungen oder gar Deichbeseitigungen prüfen zu können. Damit verbunden ist ein Wiederherstellen der ökologischen und hydrologischen Verbindungen zwischen Fließgewässer und ihrer Aue gewährleistet. In Folge dessen können Hochwasser schrittweise in die Auenlandschaften –so auch in die Burgaue- einströmen und damit lassen sich umfassend Hochwasserwellen in Höhe und Kraft reduzieren. Außerdem haben Tiere ausreichend Zeit sich dem Wasser zu entziehen und so in Sicherheit zu bringen.
Von der Form des Hochwasserschutzes profitieren somit Mensch und Aue. Letztere zieht aus der Überflutung ihren Arten- und Strukturreichtum und reinigt auf Grund der Reduzierung der Fließgeschwindigkeit das Wasser von Schwebstoffen und Transportgut sowie entzieht die Fließkraft und die damit verbundene Wucht. Eng damit verbunden haben auentypische Pflanzenarten wieder verstärkt die Möglichkeit sich durchzusetzen. So können Harthölzer wie Stieleiche, Esche und Ulme bis zu 100 Tage und Weichhölzer wie Weiden und Pappeln bis zu 200 Tage unter Wasser stehen. Währendessen beispielsweise Spitzahorn und Rotbuche nur bis zu 30 Tagen Wasser vertragen. Daher teilt der AHA die Sorge des Stadtförsters Herrn Andreas Sickert nicht, dass der Gehölzbestand auf Grund der Wassereinströmung Schaden nimmt. Probleme sieht der AHA eher dahingehend, dass zahlreiche Tiere nicht rechtzeitig der massenhaften Schnellflutung entkommen konnten. Selbst größere Tiere wie Rehe und Hasen erleiden dabei oft einen Ertrinkungstod.
Wenn Herr Sickert die polderhafte Nutzung der Burgaue und anderer Auenwälder anprangert, dann kann der AHA das nur begrüßen und unterstützen. In dem Zusammenhang sind, nach Meinung des AHA, Deichrückverlegungen oder gar Deichbeseitigungen klar zu bevorzugen, wenn dabei das Leben und die Gesundheit von Menschen gewährleistet ist. Dem soll eben die mehrfach und eingangs erwähnte umfassende Hochwasserkonzeption für die Städte Markkleeberg, Leipzig und Schkeuditz dienen.
Der AHA ist bereit im Rahmen seiner ehrenamtlichen Möglichkeiten an der Prüfung und Erarbeitung einer aktuellen und nachhaltigen Hoch- und Grundwasserkonzeption mitzuwirken. Darüber hinaus ruft der AHA zur aktiven Mitwirkung interessierter Bürgerinnen und Bürger in den Städten Leipzig, Markkleeberg und Schkeuditz auf, sich mit einzubringen. Interessenten können folgendermaßen zum AHA Kontakt aufnehmen:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Otto-Adam-Straße 14
04157 Leipzig
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
Dienstag: von 19.00 – 20.00 Uhr telefonisch
Tel.: 0176-84001924 (Handytarife aus allen Netzen)