Monat: Juni 2023 (Seite 2 von 5)

AHA führt Fahrradexkursion zur Parkanlage in Gatersleben, zum Hakel und entlang der Bode durch

Samstag, den 01.07., um 10.00 Uhr
Radexkursion von Gatersleben nach Staßfurt
Route: Parkanlage zum „Oberhof“ der ehemaligen preußischen Staats­domäne in Gatersleben, NSG Hakel, Bode mit Aufenthalten an den Mündungsbereichen von Ehle und Röthe sowie im Gaense­further Busch, Staßfurt
Treffpunkt: Bahnhof Gatersleben
Endpunkt: Bahnhof Staßfurt
Dauer: ca. 6 Stunden

Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – beabsichtigt verstärkt und massiver sich für den Schutz, Erhalt und Entwicklung des Raumes zwischen Selke, Hakel, Wipper, Eine und Bode bzw. zwischen Harz, Harzvorland und Börde einzusetzen.
In dem Zusammenhang sieht der AHA aber großräumig gesehen massive Veränderungen geboten. Eingebettet zwischen Harzvorland und Börde sowie weiträumig gesehen zwischen den Fließgewässern Bode, Selke, Wipper und Eine gilt es unbedingt die Biotop- und Grünverbundräume zu stabilisieren. Dazu zählen die sukzessive Wiederausdehnung des Hakel in Richtung der Selke, die Entwicklung bzw. Schaffung von Biotop- und Grünverbindungen zum gefluteten Concordia-See sowie die Wieder- und Neuentstehung von Streuobstwiesenbeständen in Richtung Hakeborn, Egeln und Cochstedt. Diese Grünverbindungen sollten aus mindestens 10 m breiten Gehölzstreifen mit einem mindestens 3 m breiten Kraut- und Staudensaumen bestehen. Als Leitlinie könnten u.a. Wege dienen. Diese Gehölzstreifen können sich sukzessiv entwickeln oder bzw. sowie als Pflanzung aus Obstalleen und an feuchteren Stellen aus Kopfweiden bestehen.
Der geflutete Concordia-See könnte sich zu einem großen Lebens- und Nahrungsraum z.B. für Seevögel, Amphibien, Fische und Insekten entwickeln. Dies gilt es bei allen neuen Konzepten für das stark bergbaulich geprägte Gewässer mit allen Gefahren und Chancen zu berücksichtigen.
Der AHA vertritt ferner die Auffassung, dass das ca. 1.400,00 ha große Naturschutzgebiet Hakel nur nachhaltig seiner Schutzfunktion nachkommen kann, wenn er seine ökologische und landschaftliche Funktion weit in das Umland ausdehnen kann. Als entsprechender Raum ist auf jeden Fall Gebiet zwischen Bode, Selke, Wipper und Eine zu betrachten.
So lassen sich u.a. die Bestände von Greifvögeln und Eulen langfristig gesehen nicht nur stabilisieren, sondern auch wieder erhöhen. Vielfältige Landschafts- und Naturraumstrukturen, welche u.a. in enger Verbindung mit dem Bestand von ausreichend vorhandenen Beutetieren zu sehen sind, tragen entscheidend dazu bei.

Der AHA möchte somit einen massiven Prozess zum Schutz, zum Erhalt und Weiterentwicklung des Hakels und seines Umfeldes in Gang setzen, begleiten sowie ehrenamtlich Interessierte mit einbeziehen. Als einen wichtigen Bestandteil dieser Aktivitäten sieht der AHA dabei folgende ca. sechsstündige Fahrradexkursion:

Samstag, den 01.07.2023, um 10.00 Uhr
Radexkursion von Gatersleben nach Staßfurt
Route: Parkanlage zum „Oberhof“ der ehemaligen preußischen Staats­domäne in Gatersleben, NSG Hakel, Bode mit Aufenthalten an den Mündungsbereichen von Ehle und Röthe sowie im Gaense­further Busch, Staßfurt
Treffpunkt: Bahnhof Gatersleben
Endpunkt: Bahnhof Staßfurt
Dauer: ca. 6 Stunden

Die Fahrradexkursion findet grundsätzlich bei jedem Wetter statt. Deshalb sind wetterfeste Kleidung und entsprechend angemessenes Schuhwerk angebracht. Ferner empfiehlt es sich Rucksackverpflegung – Essen und Trinken – mitzunehmen.
Die Teilnahme an der Fahrradexkursion erfolgt auf eigene Gefahr. Zudem ist das Verlassen der Fahrradexkursion zu jeder Zeit und an jedem Ort möglich.

Wer sich mehr über die Fahrradexkursion bzw. die Aktivitäten des AHA informieren möchte, hat die Möglichkeit der Kontaktaufnahme über folgende Anschrift:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – AHA

E-Mail: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 23.06.2023

Initiative „Pro Baum“ und AHA fordern nachhaltigen Schutz von Dölauer Heide und Lindbusch!

Die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – verfolgen mit Sorge die Entwicklung der Dölauer Heide bishin zum Naturschutzgebiet „Lindbusch“. Dazu zählen Trockenheit, Hitze und Windbruch in Folge vermehrter Stürme sowie Massenabholzungen und zum Beispiel die Nutzung als Austragungsort für Feuerwehrübungen während der Brut- und Setzzeit. Besorgniserregend ist ebenfalls das zunehmende Umbauen mit Wohngebieten und das skandalöse Voranschreiten des Neubaus der Bundesautobahn 143 und anderer damit verbundener Straßenbauvorhaben, welche neben dem Flächenverbrauch, Mehrung von Verkehrsbelastungen wie Lärm, Abgas- und Feinstaub zur weiteren Verinselung beider Schutzgebiete führt. Einhergehend mit diesen Vorgängen sind Verluste von Biotop- und Grünverbünden sowie der Austausch von Frisch- und Kaltluft mit dem Umland.

Die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – weisen erneut und mit Nachdruck darauf hin, dass das 740 ha = 7,4 km² große Landschaftsschutzgebiet „Dölauer Heide“ eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete in der näheren Umgebung der Stadt Halle (Saale) bildet. Zusammen mit der Saaleaue stellt die Dölauer Heide ein wichtiges Vernetzungswerk für die Entwicklung von Biotop-Verbundsystemen dar. Sie erfüllt vielfältige ökologische Funktionen, zum Beispiel die Lufthygiene, und schafft günstige Lebensräume für Pflanzen und Tiere. Dies drückt sich u.a. auch in dem 62 ha großen Naturschutzgebiet Bischofswiese und in dem an die Dölauer Heide angrenzenden ca. 20,6 ha großem Naturschutzgebiet Lindbusch aus. Ferner ist die Dölauer Heide ein sehr bedeutsames Naherholungsgebiet für die Menschen der Region.
Nach Auffassung der Initiative „Pro Baum“ und des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – sollte die Vegetation der Dölauer Heide eine naturnahere Entwicklung in Richtung eines standorttypischen winterlindenreichen Traubeneichen-Hainbuchenwaldes erfahren. Dies ist möglich, wenn man die Dölauer Heide immer mehr einer sukzessiven Entwicklung überlässt und Bewirtschaftungsmaßnahmen sich immer mehr auf die Freihaltung von Wegen und Plätzen sowie der damit verbundenen Gefahrenabwehr beschränken.

Die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – weisen in dem Zusammenhang ferner darauf hin, dass Lindbusch und Dölauer Heide zum ca. 705,00 ha großen Schutzgebiet nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie Dölauer Heide und Lindbusch bei Halle ((EU-Code: DE 4437-308, Landescode: FFH0122)) gehören. Im § 1 Absatz 4 ANLAGE NR. 3.128 GEBIETSBEZOGENE ANLAGE FÜR DAS FFH-GEBIET “DÖLAUER HEIDE UND LINDBUSCH BEI HALLE“ (EU-CODE: DE 4437-308, LANDESCODE: FFH0122) ist dazu folgendes vermerkt, Zitat:

Das Gebiet umfasst die Naturschutzgebiete „Bischofswiese“ (NSG0117) und „Lindbusch“ (NSG0116) sowie das Landschaftsschutzgebiet „Dölauer Heide“ (LSG0037SK), überschneidet sich mit dem Landschaftsschutzgebiet „Dölauer Heide“ (LSG0037HAL), ist eingeschlossen von dem Naturpark „Unteres Saaletal“ (NUP0006LSA), umfasst die Flächennaturdenkmale „Waldohreulenschlafplatz Dölauer Heide“ (FND0002HAL) und „Diptamstandort Dölauer Heide“ (FND0003HAL).“, Zitat Ende

Damit ist deutlich erkennbar, welche Schutzbedeutung die Dölauer Heide besitzt und sich daraus ein entsprechender Umgang ableiten muss.

Die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – fordern daher nun schon seit mehreren Jahrzehnten alle Verantwortlichen in Politik und Verwaltung des Landes Sachsen-Anhalt, des Landkreises Saalkreises, der Stadt Halle (Saale) und der Gemeinde Salzatal auf alles zu tun, um den Schutz und den Erhalt von Dölauer Heide und Lindbusch zu gewährleisten. Dazu gehört der Stopp aller Massenabholzungen und die Beförderung der sukzessiven Entwicklung beider Schutzgebiete.

Auf Grund der Tatsache, dass die Forderungen von Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – weitgehend unerhört bleiben und dafür die Zerstörung der Dölauer Heide und ihres Umlandes weiter voranschreitet, hatten beide Umweltorganisationen zu einer ca. dreistündigen Protestfahrradexkursion am Mittwoch, den 21.06.2023 aufgerufen. Treff war 17:00 Uhr am Waldkater

Nach kurzer Einführung zur bekannten und obengenannten Ausgangssituation, begab sich die Exkursionsgruppe über den Harzklubstieg zur seit dem 15.06.1994 bezeichneten, vermutlich ca. 300 Jahre alten „Genschereiche“, welche eine imposante Stieleiche ist.
Die fehlenden Niederschläge und die Sommerhitze insbesondere in den Jahren 2018 bis 2022 haben deutliche Spuren hinterlassen.
Im Bereich des Neuen Herthateiches sind ebenfalls die Folgen langjähriger Niederschlagsarmut erkennbar. Einst war das nach eigenen Messungen 2.535,54 m², rund 0,25 ha große Gelände von Wasser und Feuchtigkeit geprägt. Bei besonderen Wettersituation wie langanhaltendem Regen oder Tauwetter lief das Wasser sogar über den Harzklubstieg nach Norden. Nunmehr sind selbst die Teiche komplett ausgetrocknet. Der tonige Gewässerboden stellte sich am Exkursionstag rissig dar und ist durch Sukzession – zum Beispiel der Hängebirke – geprägt.
Die Exkursionsgruppe suchte im Anschluss daran mehrere Abholzungen im Bereich des Hallweges, am Kolkturmweg, am Nordhang des Heidesees, am Köllmer Weg und Lieskauer Weg auf. Dabei war insbesondere am Hallweg erkennbar, dass die Abholzung massiv in einen Traubeneichenbestand eingegriffen hatte. Insgesamt gesehen zerstörten die Abholzungen standortgerechte Jungaufwüchse. Die zum Teil in Form von öffentlichen Arbeitseinsätzen vorgenommenen Aufforstungen haben vom Menschen ausgesuchte sowie in Reih und Glied stehende Gehölzbestände hinterlassen, welche man am Köllmer Weg sogar noch mit Holzhäcksel gemulcht hatte. Das ändert nichts daran, dass eine massive Zerstörung der Waldstruktur in allen Schichten – Baum-, Strauch- und Krautschicht – erfolgte, welche durch die Bodenverdichtungen durch Harvestereinsatz – zum Beispiel am Kolkturmberg – ihre Verschärfung erfahren haben. Zudem befördern die sonnenbestrahlten und von Baumbeschattung beräumten Flächen die verstärkte Austrocknung. Neben der Sonneneinstrahlung verstärkt sich der Zustand durch mehr oder weniger stark auftretende Windbewegungen. Licht und Nährstoffbereich in den eingezäunten zerstörten Waldgebieten befördern zudem einen vermehrten Kraut- und Staudenaufwuchs, welcher durchaus als Nahrungs- und Unterschlupfraum für zahlreiche Tierarten, wie zum Beispiel für Vögel, Kriechtriere, Insekten und Spinnen dienen kann, aber einen sukzessiven Gehölzaufwuchs erschwert. Aus der Sicht von Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – ist diese sukzessive Entwicklung in Folge dieser unverantwortlichen Abholzungen alternativlos und können durch Aufforstungen keinen Ersatz finden. Nicht nur, dass so eine standortgerechte Waldneubildung voranschreitet, sondern auch die massive Austrocknung der Dölauer Heide kann so ggf. einen neuen Wald bekommen, welcher der eindeutig erkennbaren klimatischen Veränderungen besser trotzen kann.
Pläne, zur Überleitung von Wasser aus dem Heidesee bzw. Graebsee in die Dölauer Heide erteilen die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – eine klare Absage, da beide Standgewässer selbst mit Niederschlagsarmut, Sommerhitze sowie damit gekoppelten Grund- und Schichtwasserabsenkungen zu kämpfen haben, welche die dort arten- und strukturreiche Fauna und Flora bedrohen. Derartige Aktionen sind also nicht nur technisch und klimatisch gesehen – zum Beispiel durch Verlegung und Betrieb von Rohren, Pumpen und Verregnungsanlagen oder den Transport mit Tankfahrzeugen – eine Katastrophe, sondern verschärfen zudem die hydrologische und ökologische Situation in den betroffenen Gewässern.
Stattdessen gilt es bestehende Grabensystem zu schließen, um bei möglichen langanhaltenden Niederschlägen oder Schneeschmelze das Wasser in der Dölauer Heide halten zu können. Davon profitieren nicht nur Fauna und Flora sowie die zahlreichen Stand- und Fließgewässer, sondern die Natur und Landschaften im Umfeld, in Folge von schrittweiser Abgabe von Wasser. Ferner tragen Verdunstungen und Frischluft zu einer Verbesserung des Klimas in Natur, Landschaft und Wohngebieten in der Stadt Halle (Saale) sowie in den mehr oder minder angrenzenden Ortsteilen der Gemeinden Salzatal und Teutschenthal bei.
Die mit dem fehlenden Niederschlag und Sommerhitze verbundene Wasserarmut zeigt zum Beispiel gravierende Folgen an den Altbestand von Stiel- und Traubeneichen im Naturschutzgebiet Bischofswiese. Andere Exkursionen zeichnen dieses Bild für alle Hochplateaus in der Dölauer Heide. Trotz der mehr oder minder deutlich erkennbaren Naturverjüngung erfüllt diese offensichtlich nicht aufhaltbare Entwicklung die Initiative „Pro Baum“ und den Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – mit sehr großer Sorge.
Das gilt auch für die Ablage von massiven, übelriechenden Abfallablagerungen auf dem früheren NVA-Gelände in unmittelbarer Nähe zum früheren Eisenbahnanschlussgleis und der Salzmünder Straße. Hier bedarf es nach Ansicht von Initiative „Pro Baum“ und Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – einer schnellstmöglichen Beräumung außerhalb der Brut- und Setzzeit.

Fazit der gemeinsamen Protestexkursion von Initiative „Pro Baum“ und Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – ist, dass unverzüglich alle Abholzungen und anderen Eingriffe in und an der Dölauer Heide ihr Ende haben müssen. Stattdessen erfordert es den Bestand und die Naturverjüngung der Dölauer Heide im Verbund mit dem Lindbusch zu schützen. Ferner gilt es die Nutzung der Dölauer Heide darauf abzustimmen. Darüber hinaus sind alle weitere Aktivitäten zum Einbau der Dölauer Heide in der Stadt Halle (Saale) und in der Gemeinde Salzatal zu unterlassen und stattdessen Rückgaben von Freiräumen zu ermöglichen. Nur so können Dölauer Heide und Lindbusch ihre Funktionen als Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, als Teil eines umfassenden Biotop- und Grünverbundes sowie als Frisch- und Kaltluftversorger in das Umland erfüllen.
Daher halten die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – die Erstellung einer aktuellen, wissenschaftlichen Schutz- und Entwicklungskonzeption für Dölauer Heide und Lindbusch sowie für das direkte Umland für dringend geboten.

Die momentan fortgesetzten und ständig zunehmenden zerstörerischen Aktivitäten in der Dölauer Heide zeigen jedoch nach Ansicht von Initiative „Pro Baum“ und Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – generell die Notwendigkeit auf, sich verstärkt für den Schutz, Erhalt und Entwicklung von Natur, Landschaft und Umwelt einzusetzen. Wer noch mehr zu den Aktivitäten beider Organisationen in der Dölauer Heide und im Lindbusch und zu den Ergebnissen der Protestfahrradexkursion am 21.06.2023 erfahren möchte sowie generell Interesse hat für den Schutz, Erhalt und Entwicklung von Natur, Landschaft und Umwelt aktiv zu sein, kann sich dazu an folgende Anschrift des AHA wenden:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – AHA
Große Klausstraße 11

06108 Halle (Saale)

E-Mail: aha_halle@yahoo.de
Tel.: 0345 – 2002746

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 22.06.2023

Fotos: Andreas Liste

AHA setzt sich für den Schutz, den Erhalt und die Entwicklung von Umwelt, Natur und Landschaften in der Stadt Möckern, Ortsteil Loburg

Das Gebiet der Stadt Möckern ist von einer vielfältigen Agrar-, Wald- und Auenlandschaft geprägt. Großräumig eingebettet zwischen der Fluss- und Auenlandschaft der Elbe, dem 25.680,00 ha großen Landschaftsschutzgebiet (LSG) Möckern-Magdeburgerforth, dem 3.741,00 ha großen Vogelschutzgebiet Altengrabower Heide (SPA0014), dem 2.847,00 ha großem Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung gemäß Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) Altengrabower Heide (FFH0274), dem 9.816,4534 ha großen LSG Westfläming sowie dem 5.228,73 ha großen LSG Zerbster Nuthetäler.
Mit der ca. 40,00 km Ehle, welche im Westfläming entspringt und bei Lostau in die Elbe mündet. Sie und ihre Nebengewässer bilden einen sehr bedeutsamen arten- und strukturreichen Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Ferner fungiert sie als ein sehr wichtiger Teil eines Biotop- und Grünverbundraum zwischen den eingangs genannten Schutzgebieten und den damit verbundenen Natur- und Landschaftsräumen.
Am Dienstag, dem 20.06.2023, fand in dem Landschafts- und Naturraum eine Exkursion des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – statt.
Diese Exkursion startete an der nach eigenen Messungen ca. 7.484,55 m² = 0,75 ha großen Streuobstwiese westlich der Burg Loburg, welche zu dem Zeitpunkt von einem vielfältigen, zumeist pflegebedürftigen Obstbaumbestand u.a. bestehend aus Süßkirschen, Äpfeln und Birnen gekennzeichnet ist, westlich Anschluss an einen Walnussbestand hat sowie nordwestlich und südwestlich sich an auentypische Gehölzbereiche bestehend aus Schwarzerle, Silberweide, Gemeine Esche etc. entlang eines Nebengrabensystems der Ehle anschließt.
Hinsichtlich der Streuobstwiese westlich der Burg Loburg sei festzustellen, dass umfassende Pflege- und Schnittarbeiten sowie Nachpflanzungen dringend erforderlich erscheinen. Ferner sind alle bestehenden Flächenversiegelungen aus der Zeit als Festwiese zu entfernen. Die Mahden sind im Interesse des Unterschlupfes und des Nahrungsangebotes für zahlreiche Tierarten und der Möglichkeiten der Saatgutausbildung uns -verbreitung partiell und unregelmäßig zu mähen. Für die Nachpflanzungen empfiehlt es sich auf alte, regionale Arten und Sorten zurückzugreifen. Zudem ist eine Einbringung von weiteren Obstarten wie Wal-, Schwarz- und Haselnuss, Schwarzen Holunder, Quitten und Sauerkirschen dringend zu empfehlen. Der Erhalt der Gehölze aus der Zeit als Kleingartenanlage ist unbedingt abzusichern. So kann die Stechfichte zum Beispiel als Schlafbaum für Eulen sowie die Winterlinden als Nahrungsgrundlage für zahlreiche Tierarten wie Insekten dienen. Die Traubeneiche bietet immer mehr Lebensraum und ihre Früchte Nahrung für zahlreiche Tierarten. Alle Bäume zusammen dienen zusammen ebenfalls der Verbesserung der Luftqualität, was zusammen mit ihren positiven stadt- und landschaftsgestalterischen Bedeutungen, zur Stabilisierung oder gar Verbesserung Wohn- und Lebensqualität beitragen kann.
Perspektivisch gilt es zu prüfen, dass es eine Vernetzung bestehender und eventuell künftiger Streuobstwiesen in Loburg gibt.
Bei den mehrfachen Aufenthalten an der Ehle und ihrer Nebengewässer waren positive Entwicklungspotentiale erkennbar, wo die Natur die Entwicklung steuert. Dazu ist es erforderlich nicht nur den bestehenden Gehölz-, Röhricht- und Staudensaumen zu schützen, sondern beidseitig auf einen Mindestraum von 10,00 m ausweiten zu lassen. Nur so können naturnahere Entwicklungen an Fauna, Flora und Struktur der Gewässer stattfinden, besser Lebens- und Rückzugsräume für Pflanzen und Tiere bestehen und neu entstehen sowie ggf. durch Beschattung der mutmaßlich nährstoffreichen Fließgewässer eine geringere Verkrautung und auf Grund der Zunahme niederschlagsarmer und heißer Zeiten weniger Verdunstung erfolgen. Die Eingriffe dürfen sich nur auf die Entfernung von Sohl- und Uferbefestigungen sowie von Stauanlagen beschränken. Ferner ist eine transparente, wissenschaftlich fundierte Boden-, Wasser- und Luftmessungen anzuregen.
Das setzt aber voraus, dass Eingriffe in den Fließgewässern unterbleiben und eine verbesserte, arten- und kulturreichere Agrarnutzung stattfindet. Ferner ist damit verbunden ein Mahdregime einzurichten, was partiell, außerhalb von Brut- und Setzzeiten sowie unregelmäßig Umsetzung findet.
Zum Abschluss der Begehung nahmen Mitglieder des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – die frühere, aber noch erkennbare Kleingartenanlage südlich der Kirche St. Laurentius bzw. südwestlich von Karls Rittergut von Barby in Augenschein. Eingebettet in die Aue der Ehle gilt es unbedingt diesen Raum als Entwicklungsraum des Fließgewässers zu erhalten und naturnahe, sukzessive Entwicklungen mit Möglichkeiten der Gestaltung von Wiesen- und Staudenflächen, ortsüblichen Gemüsestandorten, Kopfweidenbeständen und Streuobstwiesen. Daher verbietet sich nach Ansicht des AHA die teilweise oder völlige Aufgabe der Flächen zur Erweiterung von Parkplatzanlagen.

Im Ergebnis der Exkursion möchte sich der Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – im Rahmen seiner ehrenamtlichen und gemeinnützigen Möglichkeiten zum Schutz, zum Erhalt und zur Entwicklung von Umwelt, Natur und Landschaften in der Stadt Möckern einbringen. Ein anfängliches und besonderes Augenmerk sei hier auf den Ortsteil Loburg gerichtet.
Dabei kann sich der AHA nach Klärung aller fachlichen, rechtlichen, technischen, materiellen, räumlichen und finanziellen Aspekten zum Beispiel die Übernahme der Betreuung der ca. 7.484,55 m² = 0,75 ha großen Streuobstwiese westlich der Burg Loburg vorstellen.
Das setzt natürlich u.a. ein positives Bekenntnis des Flächeneigentümers Stadt Möckern und Mitwirkung der ortsansässigen Bevölkerung voraus.
Ferner regt der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – die Erstellung einer wissenschaftlich fundierten Schutz- und Entwicklungskonzeption an, welche die Arten- und Strukturvielfalt, den Biotop- und Grünverbund, die agrarische und touristische Nutzung sowie nicht zuletzt die Wohnqualität im Blick haben sollte,
Der ehrenamtliche und gemeinnützige AHA beabsichtigt zum Schutz, zum Erhalt und zur Entwicklung der sehr bedeutsamen und ebenso vielfältigen Umwelt, Natur, und Landschaft Auenlandschaft Magdeburgs seine Kenntnisse und Erfahrungen einzubringen. In dem Zusammenhang möchte der AHA Interessenten einen Raum geben sich für diese Ziele einzusetzen. Dazu strebt der AHA die Bildung einer Ortsgruppe Möckern-Loburg an.

Wer sich ebenfalls für den Schutz, Erhalt und Entwicklung dieser sehr arten- und strukturreichen sowie vielfältigen Auenlandschaft einsetzen möchte, wende sich bitte an folgende zentrale Kontaktmöglichkeit:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – AHA
Große Klausstraße 11

06108 Halle (Saale)

E-Mail: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 21.06.2023

Fotos: Andreas Liste

Mahd auf der Streuobstwiese

Text & Fotos: Christine Fröhlich

Am 17.06.2023 trafen sich Mitglieder des AHA auf der Streuobstwiese in Dessau, Am Landhaus 1, zu einem weiteren Arbeitseinsatz.
Es galt, Teile des, inzwischen ca. 1.50 hohen, Grases zu mähen. Dabei kamen ein Balkenmäher
und mehrere Handsensen zum Einsatz.
Die gemähten Gräser wurden dann um die Baumscheiben geharkt und der Rest zum Trocknen ausgebreitet. Ein großer Teil der Gräser und Wildblumen wurde stehen gelassen, um Insekten Nahrung und Unterschlupf zu bieten.
Leider wurde sichtbar, daß ein Teil der Apfelbäume, z.B. Roter Boskoop und Kaiser Wilhelm von Schädlingen befallen sind. Man muß nun abwarten, wie die Ernte im Herbst ausfallen wird.
Die Hitze und starke Sonneneinstrahlung setzten den Arbeiten allerdings am Mittag ein Ende.
Mehr und mehr wird allen bewußt, daß es mehr als nur einen Regenschauer braucht, um den Bäumen und dem Boden ausreichend Feuchtigkeit zu spenden.
Der nächste Arbeitseinsatz ist für den 15.07.2023 geplant. Über fleißige Helfer, auch aus Dessau, würden wir uns sehr freuen.

Fotos: Dietmar Hörner

AHA fordert Freihaltung der Böden in der Gemeinde Wiedemar

Mit Datum vom 16. 08. 2022 veröffentlichte der Bürgermeister der Gemeinde Wiedemar im Landkreis Nordsachsen „Informationen zum Industrievorsorgegebiet Wiedemar (IVG)“

https://www.wiedemar.de/news/1/757499/nachrichten/757499.html

Dabei warb er für die Umwandlung von Landwirtschaftsfläche in ein „Industrievorsorgegebiet Wiedemar“. Als eine Hauptbegründung nannte der Bürgermeister folgendes, Zitat:

Im Frühjahr 2021 erreichte die Gemeinde Wiedemar eine Investorenanfrage über die Wirtschaftsförderung des Bundes (GTAI) und des Freistaates Sachsen (WFS)…. Zu einem späteren Zeitpunkt stellte sich heraus, dass es sich um den Halbleiterhersteller (Chiphersteller) Intel handelt.“, Zitat Ende

Bekanntlich beabsichtigt jedoch Intel in den Gemarkungen der Landeshauptstadt Magdeburg und der Gemeinde Sülzetal eine sehr wertvolle Agrarfläche mit Bodenwertzahlen bis zu 90 und mehr im Umfang von 450,00 ha in Anspruch zu nehmen.

Nunmehr, Zitat: „Das Ziel einer möglichen Ansiedlung ist es, dass ein bis zwei Großinvestoren für diese Fläche gewonnen werden können.“, Zitat Ende

Im Vorentwurf der „Änderung des Flächennutzungsplans im Bereich zwischen den Ortsteilen Pohritzsch, Zschernitz und der Bundesstraße B 183a des Verwaltungsverbandes Wiedemar Gemeinde Wiedemar“ vom 31.05.2022 ist auf Seite 11, unter Punkt Raumnutzung folgendes zu der Agrarfläche vermerkt, Zitat:

Die Landwirtschaft ist mit einem Anteil von ca. zwei Dritteln in Bezug auf die Gesamtfläche des Regionalplans die Hauptnutzungsform in der Region Leipzig-Westsachsen und ist damit ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor. Der südöstliche Teil des Plangebietes ist im Regionalplan als Vorranggebiet Landwirtschaft, der nordwestliche Teil als Vorbehaltsgebiet Landwirtschaft festgelegt. Als landesweit bedeutsam werden durch ihre hohe natürliche Ertragsfähigkeit Gebiete mit Ackerzahlen größer als 50 eingestuft. Das Planungsgebiet verfügt über Bodenwertzahlen überwiegend >70. Gebiete mit Böden, die eine hohe natürliche Ertragsfähigkeit aufweisen, sind zudem von besonderer Bedeutung für den Bodenschutz.“, Zitat Ende

Weiter führt man auf Seite 25 dazu aus, Zitat:

Es handelt sich um terrestrische, anthropogene Böden (Kolluvisole) aus Schluff über tiefem Skelett führendem Lehm. Die Bodentypen sind Pseudogley-Parabraunerden und kleinflächig Schwarzerden, die eine sehr hohe natürliche Bodenfruchtbarkeit aufweisen. Das Wasserspeichervermögen des Bodens ist hoch, die Filter- und Pufferfunktion für Schadstoffe ist mittel bis hoch (Quelle: iDA Sachsen).
Das Vorhabensgebiet liegt in der Delitzscher und Brehnaer Platte und ist ausgewähltes Vorranggebiet Landwirtschaft (Quelle: Regionalplan Leipzig-Westsachsen 2021 – Karte „Großräumig übergreifender Biotopverbund“)“, Zitat Ende

Auf Seite 29 beinhaltet die „Abbildung 5: FITNAH-Modellergebnis Nächtliche Lufttemperatur um 4 Uhr. Quelle: Deutschlandrechnung“ die Feststellung, dass diese zwischen 13,6 und 14 Grad Celsius liegen.

Einige Zeilen davor ist folgende Aussage enthalten, Zitat: „Das Plangebiet ist von land

wirtschaftlich genutzten Flächen geprägt, die grundsätzlich Kaltluftentstehungsgebiete darstellen.“

Nach Ansicht des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – sind das bereits Gründe diese Agrarflächen unverbaut zu belassen und nachhaltig landwirtschaftlich zu nutzen.
Hier derartig massiv Flächen zu verbauen und zu versiegeln, verbietet sich nicht nur auf Grund des Wertes des Bodens sowie der damit verbundenen Bedeutung für eine arten- und strukturreiche Agrarlandschaft. Zudem droht die Zunahme eines massiven Ziel- und Quellverkehrs von Motorisiertem Verkehr aller Art.
An der Stelle bekräftigt der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – erneut, dass es hier Agrarflächen zu entwickeln gilt, welche von einer sehr großen Vielfalt von Ackerkulturen mit einhergehender Fruchtfolge sowie Feldgehölzstreifen und -inseln geprägt sind.
Bereits die Reduzierung der Vielfalt der Ackerbaukulturen von einst 25,00 verschiedenen Ackerkulturen auf etwa 6,00-7,00 Ackerkulturen haben zu erheblichen Verlusten an Arten- und Strukturvielfalt, Humusneubildung somit Verarmung des Landschaftsbildes geführt. Gut strukturierter, humusreicher Boden dient als Lebensraum eines regen Bodenlebens sowie zudem des Gasaustausches, der Speicherung von Wasser und Nährstoffen. Verbau, falscher Einsatz von Landtechnik, monokultureller Anbau von Humuszehrern und eng damit verbundener übermäßiger Einsatz von mineralischem Dünger, Pestiziden und Gülle sorgen für eine Schädigung bis hin zum Totalverlust seiner dringend notwendigen, vielfältigen Funktionen zur Ernährung der Bevölkerung und Versorgung mit weiter zu verarbeitenden Rohstoffen sowie in Landschaft, Natur und Umwelt. Zudem erfolgt eine massive Schädigung bzw. Verluste von Schicht- und Grundwasser.
Daran ändert auch nichts die Verkleinerung der Fläche von vormals 484,00 ha, laut Aufstellungsbeschluss, auf aktuell 410,00 ha.
In dem Zusammenhang sei erwähnt, dass das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) zur aktuellen täglichen Neuausweisung von Siedlungs- und Verkehrsflächen in der Bundesrepublik Deutschland folgendes angibt, Zitat: „Täglich werden in Deutschland rund 55 Hektar als Siedlungsflächen und Verkehrsflächen neu ausgewiesen. Dies entspricht einer Flächenneuinanspruchnahme – kurz Flächenverbrauch – von circa 78 Fußballfeldern.“, Zitat Ende
Ferner ist folgendes ausgeführt, Zitat:
Bis zum Jahr 2030 will die Bundesregierung den Flächenverbrauch auf unter 30 Hektar pro Tag verringern. Diese gegenüber der Nachhaltigkeitsstrategie von 2002 verschärfte Festlegung wurde vom Bundeskabinett bereits im Januar 2017 in der „Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016“ festgelegt. Seit dem Klimaschutzplan vom November 2016, der die Leitplanken für ein grundsätzliches Umsteuern in Wirtschaft und Gesellschaft auf dem Weg zu einem treibhausgasneutralen Deutschland beschreibt, strebt die Bundesregierung bis 2050 sogar das Flächenverbrauchsziel Netto-Null (Flächenkreislaufwirtschaft) an, womit sie eine Zielsetzung der Europäischen Kommission aufgegriffen hatte. Diese Zielsetzung hat während der deutschen Ratspräsidentschaft 2020 Eingang in die Erwägungen für eine EU-Biodiversitätsstrategie gefunden und wurde im März 2021 nun auch in die weiterentwickelte Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie aufgenommen.“, Zitat Ende

https://www.bmuv.de/themen/nachhaltigkeit-digitalisierung/nachhaltigkeit/strategie-und-umsetzung/flaechenverbrauch-worum-geht-es

Das ergibt im Jahr einen Flächenverbrauch im Umfang von 20.075 ha. Im Vergleich dazu hat die Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt Magdeburg eine Fläche von 20.103 ha = 201,03 km².

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1233769/umfrage/flaeche-der-grossstaedte-deutschlands/

Neben der örtlichen ökologisch orientierten Entwicklungsmöglichkeiten besteht ein umfassendes Potential als Biotop- und Grünverbundraum zwischen den Bergbaufolgeseen, der Dübener Heide sowie der Fluss- und Auenlandschaften von Mulde, Weißer Elster/Luppe und Zörbiger Strengbach.
Die gegenwärtige Planungsphase lässt nicht erkennen, dass insbesondere die Gemeinde Wiedemar, aber auch der Freistaat Sachsen und der Landkreis Nordsachsen das Problem eines weiteren Flächenverbrauchs von wertvollem Ackerboden richtig erkannt haben und von der Planung einer massiven Zerstörung und Verbau von offenen und ökologisch entwicklungsfähigen Agrarlandschaften und somit für eine weitere Zerstörung von Umwelt, Natur und Landschaft Abstand nehmen. Dabei ist allgemein bekannt, dass angesichts der mit dem Raubbau an Umwelt, Natur und Landschaften verbundenen negativen Entwicklungen wie Klimawandel, Artenschwund, Minderung von Lebensqualität und Verlust an Agrarflächen für Nahrungs-, Futter und Rohstoffproduktion sowie Verlust von Arten- und Strukturvielfalt eine sofortige unwiderrufliche Umkehr in der Planungs-, Bau-, Umwelt-, Sozial- und Wirtschaftspolitik dringend geboten ist.
Daher gilt es die Planungen zum weiteren Flächenverbrauch für ein geplantes „Industrievorsorgegebiet Wiedemar (IVG)“ sofort und unwiderruflich zu beenden, um nicht weiter landwirtschaftliche Nutzfläche zu verbauen und somit Boden seiner natürlichen Funktion als Puffer, Wasser- und Luftspeicher sowie Lebensraum für zahlreiche Organismen zu berauben. Nachhaltiger Umgang mit Umwelt, Natur und Landschaft sieht anders aus.
Für den AHA ist es wichtig aus vergangenen und gegenwärtigen Fehlern des Raubbaus an Umwelt, Natur und Landschaften zu lernen. Das bedeutet ein vollkommenes und grundsätzliches Umsteuern, besonders wenn man bundesweit mehrere Milliarden Euro Steuermittel aufwenden möchte.
Daher hält es der AHA für dringend geboten mit der Bevölkerung sowie ihren Vereinen und Initiativen in den gedanklichen Austausch zu treten, um Vorhaben zu entwickeln und letztendlich umzusetzen, welche ökologisch, ökonomisch, kulturell und sozial tragbar sind sowie nicht zuletzt auf einer breiten gesellschaftlichen Akzeptanz beruhen.
Nach Ansicht des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – erfordert das ein verantwortungsvolles und nachhaltiges Handeln auf allen Ebenen.

Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – ist im Rahmen seiner ehrenamtlichen und gemeinnützigen Möglichkeiten bereit daran mitzuwirken und bietet sich für Interessierte als Plattform einer umfassenden Mitarbeit an.
Wer daran Interesse hat, wende sich bitte sich an folgende zentrale Anschrift:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – AHA

Große Klausstraße 11

06108 Halle (Saale)

Tel.: 0345 – 2002746
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 17.06.2023

https://www.web-conzept-mn.de/wp-content/uploads/2023/06/IVG_Wiedemar_Vorentwurf_FNP_Aenderung.pdf

Freistaat Sachsen zu Totholz als „Brandbeschleuniger“

Angesichts der immer wieder gestellten Behauptung, dass Totholz als Brandbeschleuniger fungiert und in Vorbereitung unserer Fahrradexkursion durch das tschechisch-deutsche Elbsandsteingebirge am Samstag, dem 24.06.2023, machen wir auf den Link zum Sächsischen Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft zum Thema „Gutachterliche Stellungnahme auf der Grundlage der Beauftragung vom 30.09.2022 gemäß der Vorhabensbeschreibung vom 23.09.2022 auf der Grundlage des Kabinettsbeschlusses vom 23.08.2022 mit dem Kernthema der Analyse des Einflusses von Totholz auf das Brandgeschehen im Nationalpark Sächsische Schweiz„, aufmerksam, welche folgende Schlussfolgerungen enthält, Zitat:

1. Das Totholz hatte im Brandgeschehen verstärkenden Einfluss auf die Intensität am jeweiligen Brandort aber nicht auf eine beschleunigte oder verzögerte
Brandausbreitung. Glutnester waren zusätzlich zu den in dieser Hinsicht bekannten Tothölzern in Form von Wurzelstöcken auch in hohen Humusauflagen und in Ablagerungen von organischem Material in Felsspalten entstanden. Mitunter brannten Totholzbereiche an stehenden und liegenden Stämmen von Gemeiner Fichte aber auch Rot-Buche, ohne dass dort ein ausreichend energiespendendes Bodenfeuer erkennbar oder vorhanden war. Dieses noch näher zu untersuchende Phänomen ist wahrscheinlich auf die Brennmaterialien zurückzuführen, die an solchen Stellen infolge der Zersetzung durch Weißfäule verursachende Pilze entstehen und bei der Sicherung der Einsatzkräfte an den Feuerfronten zukünftig stärker zu beachten ist.

2. Die Zugänglichkeit zum Einsatzgebiet war für die Brandbekämpfung mit einer Ausnahme auf allen dafür vorgesehenen und ausgewiesenen Wegen ohne
Einschränkungen gegeben.

3. „Waldbrandschneisen“, unabhängig davon, was man darunter versteht, waren im Brandgebiet nicht vorhanden – wären auch nicht sinnvoll und machbar gewesen.

4. Das Vorhandensein von „Waldbrandschneisen“, unabhängig von deren potenziellen Ausprägungen, hätten die Brandverläufe wahrscheinlich nicht
beeinflusst, weil die Hauptausbreitung der Brände über die Waldbrandbekämpfungsfronten hinweg durch Flugfeuer erfolgte. Es ist zudem sehr
schwer vorstellbar oder würde extreme Eingriffe in die Gebiete bedeuten, dort 31 angepasste „Waldbrandschneisen“ in Form von Waldbrandriegeln oder Schutz- und Wundstreifensystemen zu errichten und dauerhaft funktionstüchtig zu halten.

5. Unter gleichen Bedingungen würden sich Brandverläufe im Brandgebiet des Nationalparks Sächsische Schweiz und in bewirtschafteten Wäldern nur wenig unterscheiden. Diese Aussage stützt sich allerdings auf die Betrachtungen des einen aktuellen Brandereignisses, auf die Ansprache potenzieller Brandlasten und auf Analogieschlüsse, weil es schon absolut extrem wenig Waldbrände in Gebirgen Deutschlands gibt, die zudem bisher nicht oder nicht in ausreichender Anzahl unter wirklich vergleichbaren Bedingungen in Totalreservaten und bewirtschafteten Wäldern vorkamen.“, Zitat Ende

https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/1062086

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