Samstag, den 07.06., um 10.00 Uhr Wanderexkursion anlässlich des Tages der Umwelt (vom 05.06.2025) zum Erlen-Eschen-Wald „Reudener Busch“ Treffpunkt: Bahnhof Wolfen Dauer: ca. 4 Stunden
Voranmeldung bis spätestens 22.00 Uhr am Freitag, dem 06.06.2025, unter: 0176 – 568 796 31
Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – führt am Samstag, dem 07.06.2025, eine ca. vierstündige Wanderexkursion anlässlich des Tages der Umwelt (vom 05.06.2025) zum Erlen-Eschen-Wald „Reudener Busch“ durch. Marschroute: Eisenbahnstraße (Wolfen), Naherholungsgebiet „Fuhneaue“ Wolfen, vorbei an der Gaststätte „Am Rodelberg“, Kleingartensparte „Am Betonwerk“ e.V., Fuhnetalweg Treffpunkt: Bahnhof Wolfen
Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – bezweckt mit der Exkursion die Arten- und Strukturvielfalt des Exkursionsgebietes und die damit eng verbundene Schutzwürdigkeit, Gefahren und Bedrohungen für diesen sehr bedeutsamen Natur- und Landschaftsraum sowie eigene Vorschläge zum Schutz, zum Erhalt und zur Entwicklung aufzuzeigen. Ferner möchte der AHA Möglichkeiten der ehrenamtlichen Mitwirkung von Interessenten aufzeigen und in dem Zusammenhang für seine Ortsgruppe Bitterfeld-Wolfen werben. Der Beginn der Exkursion am Samstag, dem 07.06.2025, ist 10.00 Uhr am Bahnhof Wolfen und endet nach ca. vier Stunden. Die Exkursion findet grundsätzlich bei jedem Wetter statt. Deshalb sind wetterfeste Kleidung und entsprechend angemessenes Schuhwerk angebracht. Ferner empfiehlt es sich Rucksackverpflegung – Essen und Trinken – mitzunehmen. Die Teilnahme an der Exkursion erfolgt auf eigene Gefahr. Zudem ist das Verlassen der Exkursion zu jeder Zeit und an jedem Ort möglich. Ferner findet die Exkursion nur nach telefonischer Voranmeldung statt. Diese muss jeweils bis spätestens 22.00 Uhr des jeweiligen Vortages unter folgender Telefonnummer erfolgen: 0176 – 56879631
Wer noch mehr Interesse zu den Aktivitäten des AHA in der Region hat, wende sich bitte an folgende Anschrift:
Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA Ortsgruppe Bitterfeld-Wolfen über Evangelisches Kirchspiel Wolfen Leipziger Straße 81
Nach Auffassung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – tragen Fließgewässer zur Belebung von Landschaft und Ortschaften bei. Zudem bilden Fließgewässer meistens das Rückgrat von Biotop- und Grünverbünden sowie bieten selbst Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Das bildete die Grundlage für eine Fahrradexkursion des AHA am 31.05.2025, welche im Zusammenhang mit dem Internationalen Tag der Umwelt am 05.06.2025 zu betrachten war und von Köthen nach Bernburg führte. Die erste Station bildete der ca. 29,2 ha große Ziethebusch im Nordosten der Kreisstadt Köthen. Erfreulicherweise war festzustellen, dass sich der Zustand des Ziethebusches im zunehmenden Maße naturnaher entwickelt, was sich in einem steigenden sukzessiven Aufwuchs an standortgerechten Gehölzen, in der Existenz von einer zunehmend ausgeprägten Schichtung des Gehölzes in Baum-, Strauch- und Krautschicht sowie des Verbleibes von Totholz im Bestand anzeigt. Es ist jedoch ansatzweise deutlich erkennbar, dass das im Ziethebusch befindliche Grabensystem einer gewissen Bewirtschaftung unterliegt. Nach Auffassung des AHA gilt es die naturnahere Entwicklung des Ziethebusches zu sichern und dabei auch über die weitere Bewirtschaftung der Grabensysteme zu sinnieren. Bekanntlich hat ein Wald – wie der Ziethebusch – eine sehr wichtige hydrologische Ausgleichsfunktion. In feuchten Phasen nimmt der Wald das Wasser massiv auf und gibt sie in trockenen Zeiträumen schrittweise an die Umgebung ab. Von dieser „Schwammfunktion“ profitieren das Klima der gesamten Stadt, die Landwirte und Kleingärtner im Umfeld. Nicht zuletzt gilt es zu beachten, dass der Ziethebusch ein Restauenwald der ca. 24.5 km langen Ziethe ist. Offenbar haben aber Begradigungsmaßnahmen zu einer zunehmenden Eintiefung des bei Scheuder entspringenden Fließgewässers 2. Ordnung geführt. Das hat zur Folge, dass eine stärkere Austrocknung der umliegenden Auenlandschaft führt und mögliche Hochwasser sich nicht rechtzeitig in dem Raum ausbreiten können. Diesem Prozess kann man durch gezielte Unterstützung der Mäandrierung durch Störhölzer oder -steine befördern. Dabei ist es aber wichtig, dass Gewässerschonstreifen beidseitig von mindestens 10,00 m gesichert bleiben, um gewässerbegleitend eine naturnahere Entwicklung zu ermöglichen, welche Mäander sowie sukzessiv entstandene und sich entwickelnde Gehölz-, Kraut- und Staudenbestände enthält. Ferner sind Sohl- und Uferbefestigungen, aber auch Ablagerungen von Müll und Unrat zu entfernen. Im Bereich des Ziethebusches erscheint es sinnvoll zu sein eine sukzessive Ausweitung auf ein nördlich der Ziethe angrenzendes, ca. 4,7 ha großes Ackerstück zu prüfen. Somit könnte der Ziethebusch seine hydrologischen, ökologischen, stadt- und landschaftsprägenden Funktionen ausweiten und verstärken. Dieses Ansinnen führte dazu, dass die Mitgliederversammlung des AHA am 02.10.2017 einen „Rahmenplan zur Erstellung einer Schutz- und Entwicklungskonzeption für den Ziethebusch, Stadt Köthen (Anhalt) im Landkreis Anhalt-Bitterfeld“ beschlossen hatte. Der AHA formulierte dazu folgendes Anliegen, Zitat:
„1. Anliegen
Auenlandschaften zählen bekanntlich zu den arten- und strukturreichsten Landschaften der gemäßigten Zonen der Erde. In den Auenlandschaften entlang der Ziethe bestehen zum Beispiel mit dem Zehringer Busch, dem Ziethebusch, dem Restauenwald bei Trinum und dem Park in Biendorf noch großflächigere Gehölzbestände. Jedoch haben frühere und gegenwärtige menschliche Aktivitäten zu massiven Veränderungen geführt. Dazu gehören landwirtschaftliche Nutzung, Gewässerbegradigungsmaßnahmen, Verbauungen, Wasser- und Luftverschmutzungen von Industrie und Autoverkehr sowie nicht zuletzt Naherholung und Tourismus. Einerseits bieten diese Auenlandschaften vielfältige und zumeist artenreiche Strukturen, aber andrerseits sind alle natürlichen und häufig auch naturnahen Strukturen verloren gegangen. Im Ziethebusch sind erfreulicherweise weitgehend geschlossene Gehölzbestande erhalten geblieben, welche deutliche Entwicklungstendenzen zu Strukturen eines naturnahen, standortgerechten Hartholzauenwaldes mit Weichholzauenbereichen aufzeigen. Dies gilt es zu erhalten und zu schützen bzw. gar auszuweiten, um u.a. Biotop- und Grünverbünde zu stärken. Dabei sollte aber der Wert für Naherholung und sanften Tourismus sowie Bildung und Wissenschaft erhalten blieben. Genau diese vielfältigen Interessen gilt es umfassenden wissenschaftlichen Betrachtungen zu unterziehen. Dazu soll der nachfolgende Rahmenplan beitragen.“, Zitat Ende
Gleiches gilt für die Aue der Ziethe zwischen Ziethebusch und dem ca. 8,77 ha großen Zehringer Busch sowie den Zehringer Busch selbst. Zu dieser Aue zählt auch ein östlich an den Ziethebusch angrenzendes ca. 5,66 ha großes Ackerstück, welches sich als Mischfläche aus sukzessiver Erweiterung des Ziethebusches und Herstellung einer Streuobstwiesenfläche eignet. Ferner gilt es nach Ansicht des AHA den Mündungsbereich eines östlichen Grabenbereiches vollkommen zu entsiegeln. Der AHA begrüßt zwar die Beseitigung der Betoneinbauten, sieht aber mit dem Einbau von Porphyrschotter die Renaturierung keinesfalls als abgeschlossen an. Abgesehen davon, dass die erneute Versiegelung klar gegen die Wasserrahmenrichtlinie der EU (WRRL-EU) verstößt. Die „RICHTLINIE 2000/60/EG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 23. Oktober 2000 zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik“ bietet einen rechtlicher Rahmen, welcher insbesondere in den Artikeln 1, 2 und 4 Definitionen und Handlungsfestlegungen beinhaltet.
Dazu gehört neben der Verbesserung der Wasserqualitäten und der Gewässermorphologie, auch die Beseitigung von Barrieren, die Beseitigung von Sohl- und Uferbefestigungen. Der Zehringer Busch ist erfreulicherweise als ein sich sukzessiv entwickelnder, weitgehend naturnaherer Restauenwald entlang der Ziethe gekennzeichnet. Mit seinen eingebetteten Feuchtsenken, welche offenbar einst zum Zietheverlauf gehörten, gestaltet sich das Gehölz als arten- und strukturreiches Biotop und Landschaftsbestandteil. Offenbar ist dankender- und erfreulicherweise der Flächen- und Waldeigentümer bestrebt den Zehringer Busch nach Maßstäben eines Naturschutzgebietes bzw. Naturdenkmales zu erhalten, zu schützen und zu betreuen. Nach Auffassung des AHA erscheint es sinnvoll zu sein dem Zehringer Busch – insbesondere nach Norden und Westen – weitere sukzessive Erweiterungsräume einzuräumen, welche mindestens zur Verdopplung des Restauenwaldes führen sollte. Für den AHA verdeutlicht sich zusammenfassend, dass mit dem Ziethebusch, der Ziethe, Gehölz-, Wiesen- und Staudenbereichen entlang der Wege und Gräben sowie mit dem Zehringer Busch im Stadtgebiet ungemeine ökologische und landschaftliche Schutz- und Entwicklungspotenziale existieren. Andrerseits sind auch hier fehlende Gewässerschonstreifen, begradigte und versiegelte Gewässerbereiche, mangelnde Vielfalt an Agrarkulturen sowie entwicklungsfähiges Wegbegleitgrün prägend, welche noch viel Handlungs-, Schutz- und Entwicklungsbedarf erfordern. Von daher hält der AHA die Erarbeitung und Erstellung einer wissenschaftlich fundierten Schutz- und Entwicklungskonzeption für den Gesamtverlauf der Ziethe, aber auch speziell für den Ziethebusch und den Zehringer Busch sowie des Verbundraumes zwischen beiden Restauenwäldern, für dringend erforderlich. Als wissenschaftliche Partner kann sich der AHA zum Beispiel die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und die Hochschule Anhalt in Bernburg vorstellen. Im Interesse einer umfassenden und fundierten Datenerhebung sollte die Erarbeitung der Konzeption eine komplette Vegetationsperiode umfassen. Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. erklärt sich in dem Zusammenhang bereit die Betreuung vor Ort zu übernehmen. Der AHA hat den Rahmenplan bereits Ende des Jahres 2017 der Hochschule Anhalt, dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld und der Stadt Köthen zur Verfügung gestellt. Nun hofft der ehrenamtliche und gemeinnützige AHA, dass so schnell wie möglich die wissenschaftliche Bearbeitung beginnen kann. Im Bereich des Verlaufes der Ziethe war erfreulicherweise eine gewisse Erholung der Wasserstände zu beobachten. Der AHA bekräftigt immer wieder die Notwendigkeit weiterer Aktivitäten zum Schutz, Erhalt und Entwicklung der Fasanerie. Der Gesamtverlauf der Ziethe ist häufig davon gekennzeichnet, dass selbst die gesetzlich festgelegten Gewässerschonstreifen unbeachtet bleiben und dort wo sie ansatzweise Beachtung finden, ein arten- und strukturreicher Gehölz-, Kraut- und Staudenbestand besteht und sich weiterentwickelt. In umnittelbarer Nähe der Ziethe bedeuten u.a. die Gehölzbestände in Trinum und Biendorf eine sinnvolle Ergänzung, welche womöglich in deutlichen Ansätzen verdeutlicht, wie der ursprüngliche Verlauf des Gewässers und seine Auenlandschaft ausgesehen haben müssen. Inwieweit die Grün- und Biotopanbindungen von entfernteren Gehölzbeständen wie z.B. die Fasanerie in Köthen und des Parkes am Wasserschloss in Großpaschleben möglich sein könnte, gilt es einer wissenschaftlich fundierten Untersuchung zu unterziehen. Der Kontrast zwischen einer von der Ziethe ihrer Aue und ihren Nebengewässern vielfältig geprägten Landschaft sowie ausgeräumten Agrarflächen lässt sich u.a. ganz deutlich im Raum zwischen den Ortschaften Zabitz und Kleinpaschleben erkennen. Ferner zeigt ein Blick von der Brücke zwischen Kleinpaschleben und Mölz über die B 6n auf, welche Zerschneidungswirkung Verkehrstrassen haben. Das Mündungsgebiet der Ziethe in die Fuhne zwischen Plömnitz und Preußlitz ist erfreulicherweise von einem ausgedehnten Röhrichtgebiet geprägt. Jedoch sind deutliche Tendenzen einer voranschreitenden landwirtschaftlichen Nutzung in das Gebiet hinein zu erkennen. Diesen Trend gilt es nicht nur zu stoppen, sondern gezielt wieder zurückzudrängen. Nur so lassen sich u.a. einstige Beobachtungen wie balzende Kiebitze und jagender Rotmilane nicht nur beständiger, sondern auch häufiger vermelden. Erfreulicherweise zeichnen sich in der Fuhne zwischen Baalberge und der Kernstadt von Bernburg naturnahere Entwicklungen im Fluss ab. In den Ortslagen ist er jedoch häufig noch mit engen sowie im Ufer und Sohle befestigten Zuständen konfrontiert. So erfolgte ein Verbau des Fuhneufers in Bernburgs Stadtteil, welcher von der Brücke Kleinwirschlebener Straße in Richtung Südosten Fuhne gewässeraufwärts deutlich zu erkennen. Dieser Verbau war zur Fahrradexkursion am 03.06.2023 noch nicht erkennbar. Hier ist ein Bauwerk entstanden, was zur weiteren Versiegelung in der Fuhneaue beiträgt und dabei zur weiteren Zerstörung von Umwelt, Natur und Landschaft geführt hat. Daher fordert der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – einen sofortigen und vollumfänglichen Rückbau dieses Skandalbauwerkes. In dem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass die Fuhne mit ihrer Gesamtlänge von ca. 59,00 km zwischen den Mündungen in das Spittelwasser der Mulde in Jeßnitz und in die Saale in Bernburg stellt einen sehr wichtigen Biotop- und Grünverbund zwischen beiden Flusssystemen dar. Zudem dient die Fuhneaue vielen Tier- und Pflanzenarten als Lebens- und Rückzugsraum. Das erfordert nach Auffassung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – einen massiven Schutz dieser Auen- und Flusslandschaft mit ihren und angrenzenden Natur- und Landschaftsbestandteilen. Dazu passen weder Verbauungen im Sohl- und Uferbereich, noch radikale Mahdarbeiten in den Ufer- und Wegbereichen der Fuhne zwischen Baalberge und der Kernstadt Bernburg. Nach Auffassung des AHA verdeutlichte diese Fahrradexkursion erneut, dass sich die Anbaukultur verstärkt auf Raps und Mais einengt. Von einst in der DDR bis zu 25 angebauten Ackerkulturen sind maximal 6 – 7 Anbaukulturen übriggeblieben. Das Fehlen von Humusmehrern wie z.B. Luzerne, Phacelia, Lupine und Landsberger Gemenge, bestehend aus Zottelwicke (Vicia villosa), Inkarnatklee (Trifolium incarnátum) und Welschem Weidelgras (Lolium multiflorum) führen unweigerlich zur Verschlechterung der Zustände von Böden sowie Einschränkung von Nahrungs- und Lebensräumen für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Hier ist dringend Abhilfe erforderlich. Mit sehr großer Sorge verfolgt der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – den verstärkten bzw. fortgesetzten Verbau und die Versiegelung von Wegen – so zum Beispiel neu zwischen Baalberge, Zum Sauren Anger und Bernburg, Parkstraße – einen vielfältigen und umfassenden Eingriff in Umwelt, Natur und Landschaft dar. Sie befördern u.a. den Verkehr mit Kraftfahrzeugen und damit verbunden Folgen in Sachen Umweltbelastungen, Minderung der Erholungsqualität und Erhöhung der Unfallgefahren. Diese massiven Barrieren bilden zudem kaum überwindbare Hürden und Hindernisse für Klein- und Kleinsttiere. So enden sie auf den betonierten bzw. asphaltierten Flächen unter Rädern von Fahrzeugen aller Art, durch Hitze sowie auf Grund fehlender Tarnung und Versteckmöglichkeiten als Beute von Fraßfeinden. Somit sind neue Barrieren entstanden, welche sich negativ auf die jeweilige Bestandentwicklungen auswirken. Daher darf kein Neubau stattfinden und sind sogar unverzüglich umfassende Rückbaumaßnahmen vorzunehmen. In dem Zusammenhang weist der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – darauf hin, dass das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) zur aktuellen täglichen Neuausweisung von Siedlungs- und Verkehrsflächen in der Bundesrepublik Deutschland folgendes angibt, Zitat: „Ausweislich der amtlichen Flächenstatistik des Bundes wurden in Deutschland im Vierjahresmittel 2019 bis 2022 jeden Tag rund 52 Hektar als Siedlungsflächen und Verkehrsflächen neu ausgewiesen. Dies entspricht einer Fläche von circa 72 Fußballfeldern täglich. Damit nahm der Flächenverbrauch nach einem Anstieg im Vorjahreszeitraum (55 Hektar) nun wieder geringfügig ab. 37 Hektar der Flächenneuinanspruchnahme entfielen auf den Bereich Wohnungsbau, Industrie und Gewerbe sowie öffentliche Einrichtungen, 12 Hektar auf Sport-, Freizeit- und Erholungs- sowie Friedhofsflächen. Insgesamt machten Flächen für Siedlung und Verkehr in Deutschland im Jahr 2022 14,5 Prozent, das heißt etwa ein Siebtel der Gesamtfläche aus. Die Siedlungs- und Verkehrsfläche darf nicht mit „versiegelter Fläche“ gleichgesetzt werden, da sie auch unversiegelte Frei- und Grünflächen enthält. Nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes sind etwa 45 Prozent der Siedlungs- und Verkehrsfläche versiegelt.“, Zitat Ende Ferner ist folgendes ausgeführt, Zitat: „In der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie hat sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, den täglichen Zuwachs an Siedlungs- und Verkehrsfläche in Deutschland von heute rund 52 Hektar pro Tag bis zum Jahr 2030 auf unter 30 Hektar pro Tag zu reduzieren, um bis zum Jahr 2050 einen Flächenverbrauch von netto Null im Sinne einer Flächenkreislaufwirtschaft zu erreichen. Dabei geht es auch um den Schutz und die Erhaltung landwirtschaftlicher Flächen.“, Zitat Ende
Das ergibt im Jahr einen Flächenverbrauch im Umfang von 18.980,00 ha. Im Vergleich dazu hat die Stadt Wanzleben-Börde eine Fläche von 18.150,00 ha = 188,15 km².
Die vorletzte Station bildete in Bernburg der Fuhneverlauf ab der Brücke Parkstraße bis zur Einmündung in die Saale im Bereich der Köthenschen Straße. Während der erste Teil dieses Fuhneabschnittes und die direkte Einmündung in die Saale weitgehend durchaus naturnahere Strukturen aufweisen, zeugen Abschnitte dazwischen von massiven Ufer- und Sohlbefestigungen mit Beton und Steinen. Hier gilt es Möglichkeiten wissenschaftlich zu untersuchen, ein Rückbau der Befestigungen zu prüfen, um dem Fließgewässer eine freie Entwicklung zu ermöglichen. Mit dem westlich angrenzenden Gelände von Solvay und der unweit des Fuhnemündungsbereich befindlichen Müllverbrennungsanlage verbindet der AHA die berechtigten Proteste der Bürgerinnen und Bürger Bernburgs sowie ihrer Vereine, Verbände und Initiativen für eine saubere Müllverwertung, welche insbesondere im Jahre 2008 mit Petitionen, Protestexkursionen, Offenen Briefen und Presseerklärungen ihren besonderen Höhepunkt fanden. Mit Unverständnis nimmt der AHA immer wieder die Tatsache auf, dass noch immer Deichsysteme ein ungehindertes Ausbreiten von Hochwasser im Dröbelschen Busch auf der Nordseite der Saale ausschließt. Hier vertreten die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer die Auffassung, dass hier Schlitzungen dieses Deichsystems Abhilfe schaffen können. Ferner hält es der AHA für dringend geboten für die Fuhne und ihre Nebengewässer – wie z.B. Ziethe und Rieda – eine flächendeckende Schutz- und Entwicklungskonzeption wissenschaftlich zu erarbeiten. Als Beispiel dazu kann die 2002 fertiggestellte Diplomarbeit „Kartierung und Auswertung der ökomorphologischen Strukturgüte des Zörbiger Strengbaches – hinsichtlich des Sanierungsbedarfes und der naturnahen Gestaltung“ dienen. Dazu gilt es ganz besonders die regionalen Potenziale der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, der Hochschule Anhalt in Bernburg und Köthen sowie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung sowie bestehende wissenschaftliche Arbeiten einzubeziehen. Der ehrenamtliche, gemeinnützige und seit dem Jahr 2019 vom Umweltbundesamt gemäß § 3 Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz (UmwRG) anerkannte Umwelt- und Naturschutzvereinigung AHA möchte jedenfalls seine Aktivitäten erhöhen, wozu die in Aufbau befindlichen Orts- und Regionalgruppen in Bitterfeld-Wolfen und Wettin-Könnern-Bernburg sowie eine künftige Ortsgruppe Köthen gehören. Wer Interesse hat mit dem AHA Verbindung aufzunehmen, kann dies unter folgenden Anschriften tun:
Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA Große Klausstraße 11
Bekanntlich bilden Fluss- und Auenlandschaften eine wichtige Einheit. Beide stehen in einer engen und sehr vielfältigen Wechselbeziehung zueinander. Die Auenlandschaften dienen den Flüssen als Ausbreitungsraum für Hochwasser und versorgen sie somit mit Wasser, Sedimenten und z.B. als Schwemmgut herangetragenes neues genetisches Material aus Tieren und Pflanzen. Im Umkehrschluss fungieren die Auenlandschaften als „Reinigungskraft“ für die Flüsse, indem beispielsweise Auenwälder das abgebremste Wasser von Sedimenten „befreien“ sowie Schwemmgut „herauskämmt“. Diese langzeitige Wechselbeziehung hat somit eine der arten- und strukturreichsten Naturlandschaften der gemäßigten Zonen hervorgebracht, welche zahlreichen Tier- und Pflanzenarten Lebens- und Rückzugsraum bietet. Darüber hinaus trägt diese intensive Wechselbeziehung zur Verbesserung des Landschafts- und Ortsbildes urbaner Gebiete bei und sorgt als Kalt- und Frischluftentstehungsgebiet und -korridor für eine nachhaltige Verbesserung des Klimas. Am Freitag, dem 30.05.2025, führten unter dem Gesichtspunkt Mitglieder des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. eine ca. sechsstündige Fahrradexkursion entlang von Querne und Weida ab der Stadt Querfurt sowie durch die Ortschaften Obhausen, Kuckenburg, Esperstedt, Schraplau und Stedten bis Röblingen am See durch.
Der heutige, am 23.02.1991 gegründete Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – begrüßt schon seit dem Jahre 1980 wissenschaftlich-fachlich fundierte Schritte, welche dem Schutz, der Entwicklung, dem Erhalt und der Betreuung der Auenlandschaften sowie angrenzender Natur- und Landschaftsräume dienen. Bekanntlich prägen die Auenlandschaften von Elbe, Saale und Mulde sowie ihrer Nebengewässer große Teile der Bundesrepublik Deutschland. Dazu zählt auch das ca. 567,00 km² große Einzugsgebiet der ca. 10,90 km langen Salza, was zusammen mit den Fließgewässern Böse Sieben, Laweke, Würdebach, Mittelgraben, Querne/Weida und Südlicher Ringkanal sowie ihren jeweiligen Nebengewässern eine Fließgewässerlänge von 75,00 km ergibt.
Zu dem Gesamtraum gehört ebenfalls die Querne, welche ab Zusammenfluss mit dem Weidenbach in Obhausen den Namen Weida trägt und mit einer Gesamtlänge „von oh Querfurt (Einmündung Leimbacher Graben) bis Abzweig Südlicher Ringkanal (Nullschleuse)“ von mindestens 49,00 km ausgewiesen ist.
Andere Angaben sprechen von ca. 37,4 km Länge der Querne und zuzüglich ca. 11,6 km Weida.
Im Gewässerbericht 2005 – 2008 des Landesberichtes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt, Seiten 469 bis 472 fallen die Bewertungen für Querne – Weida/Querne sehr besorgniserregend aus. Während für Querne-Weida eine Gesamtbewertung Chemischer Zustand mit „nicht gut“ angegeben ist, fällt die entsprechende Bewertung für die Querne mit „gut“ besser aus. Die Gesamtbewertung Öko-Potential ist dagegen durchgehend mit „schlecht“ bewertet.
Das vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt in Auftrag gegebene und von Björnsen Beratende Ingenieure Erfurt GmbH erstellte „Gewässerentwicklungskonzept Luppe und Salza Vertrags-Nr. 2021 / 021 Teilbericht Salza vom November 2022 weist keine besseren Ergebnisse aus.
Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – sieht hier daher massiven Handlungsbedarf, wozu die Wiederentwicklung naturnaher Strukturen – wie oberhalb von Querfurt-Lodersleben -, die Umstellung der Agrarnutzung zu nachhaltigen Bewirtschaftungsformen mit größerer Vielfalt an Anbaukulturen und verbesserter Fruchtfolge, Schutz, Erhalt und Ausweitung von Gewässerschonstreifen von beidseitig mindestens 10,00 m ab oberen Gewässerufer sowie das Ende aller ungeklärten bzw. unbehandelten Ab-, Regen- und Schmutzwässer gehören müssen. Während sich im Oberlauf im Ziegelrodaer Forst, bei Querfurt-Lodersleben eingebettet in einen arten- und strukturreichen Auenwald die Querne mäandrierend naturnaher bis naturnah darstellt, ist Verlauf bereits oberhalb, aber erst Recht unterhalb des Schlossparkes Lodersleben von zunehmender Begradigung sowie Ufer- und Sohlbefestigungen geprägt. Nach Ansicht des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – ist das ein sehr besorgniserregender Zustand. Neben der fachlichen Verantwortung, besteht mit der „RICHTLINIE 2000/60/EG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 23. Oktober 2000 zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik“ ein rechtlicher Rahmen, welcher insbesondere in den Artikeln 1, 2 und 4 Definitionen und Handlungsfestlegungen beinhaltet.
Dazu gehört neben der Verbesserung der Wasserqualitäten und der Gewässermorphologie, auch die Beseitigung von Barrieren, die Beseitigung von Sohl- und Uferbefestigungen. Beispielsweise der von Europäischer Union und Land Sachsen-Anhalt geförderte „Ersatzneubau der Ufermauer in der Straße des Friedens im OT Lodersleben“ könnte hier eine Möglichkeit für einen verbesserten Umgang mit der Querne im Ortsgebiet darstellen, aber die öffentlich zugänglichen Schriftgüter zu dem bereits begonnen Bauvorhaben, lassen das leider nicht erkennen.
Ähnliches gilt für den Umgang mit Hochwasser. Dazu gibt es u.a. eine „Verordnung des Landesverwaltungsamtes zur Anpassung der Festsetzung des Überschwemmungsgebietes Querne vom Zusammenfluss mit dem Weidenbach (km 0+000) bis Lodersleben (km 10+037)“ vom 06.09.2019, aber die Überprüfung der Möglichkeiten der Freiräumung von Bodenversiegelungen im Einzugsgebiet von Querne und Weida insbesondere in den Siedlungsgebieten ist nicht erkennbar.
Stattdessen setzte das Land Sachsen-Anhalt wieder einmal auf massive bauliche Eingriffe in die Aue der Querne. Mit der Errichtung der Hochwasserrückhaltebecken Querfurt setzte das Land Sachsen-Anhalt wieder voll und ganz auf ein technisches Bauwerk, was umfassend die Aue der Querne zerschneidet und dabei das Landschafts- und Stadtbild von Querfurt stört und zudem als Hindernis für den Zufluss von Kalt- und Frischluft fungiert. Der Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt gibt zu dem Schandbau folgende Angaben an, Zitat: „Das Hochwasserrückhaltebecken Querfurt ist eine kleine Hochwasserschutzanlage. Sie ist vollständig fertiggestellt und dem Bedarf vor Ort angepasst. Die Bauzeit betrug 28 Monate. Insgesamt wurden 4,02 Mio € investiert. Das sogenannte Absperr- oder Durchlassbauwerk hat eine Kronenlänge von 140 Metern. Es ist rund 60 Meter breit und 7 Meter hoch. Das Rückhaltevolumen beziffern die Baupläne mit 385 000 Kubikmeter. Im schlimmsten Fall wird der kurzzeitig entstehende Stausee auf eine Länge von maximal 1,7 Kilometern anwachsen.
Das sogenannte Absperr- oder Durchlassbauwerk hat eine Kronenlänge von 140 Metern. Es ist rund 60 Meter breit und 7 Meter hoch. Das Rückhaltevolumen beziffern die Baupläne mit 385 000 Kubikmeter. Im schlimmsten Fall wird der kurzzeitig entstehende Stausee auf eine Länge von maximal 1,7 Kilometern anwachsen.“, Zitat Ende
Stattdessen gilt es verstärkt Gewässerschutzstreifen mit Mindestmaßen im Umfang von jeweils 10,00 m sichern sowie Möglichkeiten des Rückbaus von Versiegelungen und Verbauungen im Hochwassereinzugsgebiet von Querne und Weida sowie ihren Nebengewässern zu prüfen und ggf. umzusetzen. Ferner ist die Mäandrierung des Gewässers durch Störsteine und -hölzer zu befördern. Eine arten- und strukturreiche Wald- und Agrarlandschaft gekoppelt mit humosen, unbefestigten Bodenstrukturen befördert zudem die Wasserrückhaltung in der Fläche. Grundsätzlich sei vermerkt, dass Hochwasser in einer intakten Aue notwendig ist und erst der Mensch sie zur Katastrophe gemacht hat. Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – hatte u.a. im Rahmen von Presseerklärungen vom 12.10.2010, 20.04.2013 und 13.11.2016 immer wieder auf diese Fakten und Notwendigkeiten hingewiesen.
Leider bestätigen Politik und Verwaltungen des Landes Sachsen-Anhalt das sie derartige Hinweise ignorieren und vollkommen unbeeindruckt ihre Vorhaben umsetzen. Das so ein Verhalten nichts mit echter Demokratie sowie mit einem sorgsamen und nachhaltigen Umgang mit Umwelt, Natur und Landschaften zu tun hat, lässt diese Einrichtungen vollkommen unberührt.
Dabei bietet die Querne mit ihrer Ausgangsbasis im ca. 8.200,00 ha großen Ziegelrodaer Forst und ihrem dortigen naturnaheren bis naturnahen Bestand eine überaus positive Beispielsituation, welche die Grundlage für den Schutz und die Entwicklung des Gesamtverlaufes von Querne und Weida bieten kann. Eingebettet in das ca. 2.318,00 ha große FFH-Gebiet “Ziegelrodaer Bundsandsteinplateau“ (EU-Code: DE 4634-302, Landescode: FFH0136) und das 31.452,00 ha große Landschaftsschutzgebiet „Unstrut-Triasland“ sind zudem gute und berechtigte Schutzbedingungen im Quellgebiet und Oberlauf gegeben.
Im Stadtgebiet von Querfurt im Bereich des Thalgartens nahmen die Teilnehmenden an der Fahrradexkursion eine trockengelegte Wasserfläche in Augenschein, welche sich als Bestandteil der Querneaue für eine naturnahe Fläche bestehend aus Gehölzen, Stauden, Wiesen und Feuchtstandorten anbietet. Eine sukzessive Entwicklung gekoppelt mit partiellen und unregelmäßigen Mahden der Wiesen- und Staudenflächen ermöglicht eine Rückgabe einer Retentionsraum, Weiterentwicklung eines Rückzugs- und Lebensraum von Fauna, Flora und Funga sowie trägt zur Verbesserung des Klimas und des Stadtbildes bei.
Dazu erscheint es notwendig zu sein eine wissenschaftlich fundierte Schutz- und Entwicklungskonzeption zu erstellen sowie zum Beispiel Bodenversiegelungen zu entfernen.
Im engeren Stadtgebiet von Querfurt bis zur Verbandsgemeinde Weida-Land gehörenden Gemeinde Obhausen zeichnet sich die Querne durch massive Begradigung und streckenweiser Sohlbefestigung aus. Dabei existieren im Abschnitt zwischen Roßplatz und Obhäuser Weg sowie zwischen Obhäuser Weg und Obhäuser Weg zwei Auenwaldreste, welche mehr oder minder deutlich mäandrierende Altverläufe der Querne beinhalten. Noch deutlicher erkennbar ist das im Querneabschnitt zwischen Grenze Querfurt/Obhausen und dem Bereich Pestalozzistraße in Obhausen.
Nach Auffassung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – gilt es hier wissenschaftlich fundierte Untersuchungen vorzunehmen, um hier Möglichkeiten des Wiederanschlusses an die Querne zu prüfen. Dies kann beispielsweise in Form von Praktikums- bzw. Diplomarbeiten von Studierenden erfolgen. Als Partner kämen u.a. dafür die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die Hochschule Anhalt, die Hochschule Merseburg und die Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH – UFZ in Frage. In Obhausen entsteht aus der Querne mit Zusammenfluss mit dem Weidebach die Weida, welche nach ca. 11,60 km in den Mittelgraben im früheren Salzigen See einmündet. Der weitläufige Freiraum im Gemeindegebiet von Obhausen bietet der Weida einen umfassenden Entwicklungs- und Schutzraum mit umfassenden Retentionsflächen, welche es nicht zur schützen und zu erhalten gilt, sondern die Erweiterung der Möglichkeiten naturnaherer Entwicklung fester Bestandteil der Gemeindeentwicklung sein soll. Dazu zählt nicht nur kein Neuverbau der Weidaaue, sondern auch die Rückgabe von Auen durch Entfernung von Bodenversiegelungen sowie Ufer- und Sohlbefestigungen zu sehen sind. Einen besonderen Landschafts- und Naturraum bietet der Kuckenburger Hagen mit seinen Gehölz-, Stauden- und Wiesenflächen, Streuobstbereichen sowie der Aue der Weida. Das ca. 72,00 ha große Naturschutzgebiet „Kuckenburger Hagen“ ist von der Fläche her praktisch identisch mit dem ca. 71,00 ha großem FFH-Gebiet “Kuckenburger Hagen“ (EU-Code: DE 4535-302, Landescode: FFH0140). Daraus leitet sich ein massives Schutzbedürfnis und Schutzerfordernis ab, was störende bzw. zerstörerische Eingriffe ausschließen muss. Lediglich dringend notwendige Erhaltungs- und Pflegemaßnahmen für die eingebetteten Streuobst- und Wiesenbestände dürfen als Eingriffe stattfinden. Jedoch die Weidatalbrücke für die Bundesautobahn 38 mit folgenden Technischen Daten:
Länge: 453 m Breite: 29,50 m Fläche: 13.364 m2 Bauhöhe Überbau: 3,50 m – 9 m max. Höhe über Tal: 43 m
stellt einen massiven Eingriff in den Umwelt, Natur und Landschaft dar, beeinträchtigt das Landschaftsbild, trägt zur Verlärmung sowie Belastung mit Abgasen, Feinstaub und Lärm bei.
In dem Blickwinkel betrachtet stellen der Verbau und die Versiegelung von Wegen – so zum Beispiel zwischen Kuckenhagen und Esperstedt – einen vielfältigen und umfassenden Eingriff in Umwelt, Natur und Landschaft dar. Sie befördern u.a. den Verkehr mit Kraftfahrzeugen und damit verbunden Folgen in Sachen Umweltbelastungen, Minderung der Erholungsqualität und Erhöhung der Unfallgefahren. Diese massiven Barrieren bilden zudem kaum überwindbare Hürden und Hindernisse für Klein- und Kleinsttiere. So enden sie auf den betonierten bzw. asphaltierten Flächen unter Rädern von Fahrzeugen aller Art, durch Hitze sowie auf Grund fehlender Tarnung und Versteckmöglichkeiten als Beute von Fraßfeinden. Somit sind neue Barrieren entstanden, welche sich negativ auf die jeweilige Bestandentwicklungen auswirken. In dem Zusammenhang weist der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – darauf hin, dass das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) zur aktuellen täglichen Neuausweisung von Siedlungs- und Verkehrsflächen in der Bundesrepublik Deutschland folgendes angibt, Zitat: „Ausweislich der amtlichen Flächenstatistik des Bundes wurden in Deutschland im Vierjahresmittel 2019 bis 2022 jeden Tag rund 52 Hektar als Siedlungsflächen und Verkehrsflächen neu ausgewiesen. Dies entspricht einer Fläche von circa 72 Fußballfeldern täglich. Damit nahm der Flächenverbrauch nach einem Anstieg im Vorjahreszeitraum (55 Hektar) nun wieder geringfügig ab. 37 Hektar der Flächenneuinanspruchnahme entfielen auf den Bereich Wohnungsbau, Industrie und Gewerbe sowie öffentliche Einrichtungen, 12 Hektar auf Sport-, Freizeit- und Erholungs- sowie Friedhofsflächen. Insgesamt machten Flächen für Siedlung und Verkehr in Deutschland im Jahr 2022 14,5 Prozent, das heißt etwa ein Siebtel der Gesamtfläche aus. Die Siedlungs- und Verkehrsfläche darf nicht mit „versiegelter Fläche“ gleichgesetzt werden, da sie auch unversiegelte Frei- und Grünflächen enthält. Nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes sind etwa 45 Prozent der Siedlungs- und Verkehrsfläche versiegelt.“, Zitat Ende Ferner ist folgendes ausgeführt, Zitat: „In der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie hat sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, den täglichen Zuwachs an Siedlungs- und Verkehrsfläche in Deutschland von heute rund 52 Hektar pro Tag bis zum Jahr 2030 auf unter 30 Hektar pro Tag zu reduzieren, um bis zum Jahr 2050 einen Flächenverbrauch von netto Null im Sinne einer Flächenkreislaufwirtschaft zu erreichen. Dabei geht es auch um den Schutz und die Erhaltung landwirtschaftlicher Flächen.“, Zitat Ende
Das ergibt im Jahr einen Flächenverbrauch im Umfang von 18.980,00 ha. Im Vergleich dazu hat die Stadt Wanzleben-Börde eine Fläche von 18.150,00 ha = 188,15 km².
In Schraplau lassen sich von der Brücke Zellerstraße aus massive Verschotterungen im Verlauf der Weida beobachten. Ein Sinn für die Maßnahmen lassen sich nicht erkennen. Hier gilt es stattdessen auf naturnahere Entwicklungen orientieren.
Mit der Einmündung der Weida in den in den Mittelgraben im früheren Salzigen See stellt sich für den Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – immer wieder die Frage zum Schutz, zum Erhalt und nicht zuletzt zur Entwicklung des Gebietes. Nach fortgesetzter Auffassung hält es der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – für dringend geboten wissenschaftlich fundierte konzeptionelle Vorstellungen für die Fläche des früheren Salzigen Sees zu erarbeiten. Darin gilt es die Fragen einer möglichen Flutung, die Einbindung von Weida und Zellgrundbach, des Abflusses zur Salza, die Einbindung von Kerner See und Bindersee sowie nicht zuletzt die mit Düngestoffen und Pestiziden belasteten Böden im intensiv landwirtschaftlich genutzten Grund des einstigen Sees und der verkehrstechnischen Lösungen des Verlaufs der B 80 und der Verbindungsstraße zwischen Aseleben und Röblingen am See zu untersuchen. Bei den häufigen Durchquerungen des Gebietes des ca. 875 ha umfassenden Gebietes des Salzigen Sees, wozu auch das ca. 448,00 ha große Naturschutzgebiet „Salziger See“ sowie das ca. 520,00 ha große FFH-Gebiet “Salziger See nördlich Röblingen am See“ (EU-Code: DE 4536-302, Landescode: FFH0165) und ca. 649,00 ha große Europäische Vogelschutzgebiet “Salziger See und Salzatal“ (EU-Code: DE 4536-401, Landescode: SPA0020) gehören, stellen Mitglieder des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – immer wieder fest, dass sich ein großer Teil des früheren Seengebietes, besonders im Bereich des Mittelgrabens, zu einem sehr arten- und strukturreichen Feuchtgebiet als Lebens- und Rückzugsraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten entwickelt haben. Jedoch beeinträchtigen große Flächen mit intensiver Landwirtschaft die flächendeckende Ausweitung der Schutzwürdigkeit. Dabei zeugen insbesondere der Mündungsbereich der stark begradigten, aber potentiell sehr entwicklungsfähigen Weida in den Mittelgraben mit seinen ausgeprägten Feuchtgebieten, der gut ausgeprägten Weichholzaue bestehend u.a. aus Silberweide sowie nitrophilen Hochstaudenflächen, wie eine potentielle Entwicklung des Seengebietes aussehen kann. Ergänzung erhält die Entwicklungsvielfalt in dem Seengebiet im Bereich der L 176 – Große Seestraße zwischen Röblingen am See und Aseleben.
In der Gesamtschau der Fahrradexkursion am 30.05.2025 ergibt sich eine dringende Notwendigkeit der Erstellung einer wissenschaftlich fundierten Schutz- und Entwicklungskonzeption, welche insbesondere Schwerpunkte enthalten muss:
► Flächendeckende Auswertung bestehender und neue Erfassungen von Fauna, Flora und Funga ► Einschätzung und Bewertung der Schutzwürdigkeit einzelner Bestandteile sowie das gesamten Natur und Landschaftsraumes von Querne/Weida, ihrer Nebengewässer sowie angrenzender Natur- und Landschaftsbestandteile im Korridor zwischen Ziegelrodaer Forst und Salzigem See ► Einschätzung und Bewertung des Grün- und Biotopverbundes dieses gesamten Landschafts- und Naturraumes. ► Einbettung der Nutzung als Orte für Wohnen, Leben, Erholung, Tourismus und Verkehr für die in dem Raum lebenden und arbeitenden Menschen und ihrer Gäste. ► Einschätzung und Bewertung der Nutzung der Agrar- und Waldflächen sowie für die Gewinnung von Rohstoffen und Industrie ► Prüfung der Einrichtung neuer und Erweiterung bestehender Schutzgebiete mit Erstellung von entsprechenden Satzungen bzw. Verordnungen. ► Prüfung der Einrichtung eines Landschaftsschutzgebietes „Querne/Weida“ mit Vorschlägen zu Raum und Verordnung
Diese wissenschaftlich fundierte Schutz- und Entwicklungskonzeption muss sich dreiteilig aus einen Erfassungs-, Auswertungs- und Vorschlagsteilen zusammensetzen, um eine fundierte Beratungs- und Beschlussvorlage zu erhalten. Ein Einbindung und Nutzung vorhandener, geplanter oder in Arbeit befindlicher wissenschaftlicher Arbeiten bietet sich hier geradezu an.
Als Partner bieten sich hier die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die Hochschule Anhalt, die Hochschule Merseburg und die Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH – UFZ an. Die im Juni 2019 vom Umweltbundesamt nach § 3 Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz – UmwRG anerkannte Umwelt- und Naturschutzvereinigung Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – ist bereit seine jahrzehntelangen Erfahrungen und Erkenntnisse einzubringen und in Rahmen seiner ehrenamtlichen und gemeinnützigen Möglichkeiten an der Vorbereitung, Erstellung und Auswertung einer derartigen Schutz- und Entwicklungskonzeption sowie der im Zusammenhang stehenden Erarbeitung der Vorschläge mitzuarbeiten.
Ferner bietet sich der ehrenamtliche und gemeinnützige Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – als Plattform für Interessenten an, welche sich für den Schutz, den Erhalt und die Entwicklung von Umwelt, Natur und Landschaften einsetzen und im konkreten Fall den Landschafts- und Naturraum Ziegelrodaer Forst, Querne/Weida, ihre Nebengewässer und angrenzende Natur- und Landschaftsbestandteile sowie den Salzigen See im Blick haben möchten. Dazu kann sich der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – die Bildung einer ehrenamtlichen Regionalgruppe Querfurt – Weida-Land – Seegebiet Mansfelder Land vorstellen. Wer daran Interesse hat und sich eine ehrenamtliche Mitarbeit vorstellen kann, wende sich bitte an folgende zentrale Anschrift:
Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA Große Klausstraße 11
Am Samstag, dem 12.04.2025, führte der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – planmäßig die Wanderexkursion in den Salegaster Forst durch. Dabei wurde festgestellt, dass auf der an das Altwasser „Mittellache“ angrenzenden Fläche ein Grünlandumbruch realisiert worden ist. Der AHA weist darauf hin, dass aufgrund der ganzjährigen Vegetation der Boden im Grünland gegenüber Austrocknung und Erosion durch Wind und Wasser gut geschützt ist und besonders hohe Humusgehalte sowie eine hohe Wasserspeicherkapazität aufweist. Angesichts immer ausgedehnterer Trockenperioden im Frühjahr und Sommer, die oft mit dramatisch schwindenden Grundwasservorräten einhergehen, ist dieser vollzogene Grünlandumbruch aus der Sicht des AHA absolut unverantwortlich. Dauergrünlandflächen sind von großer Bedeutung für den Boden- und Gewässerschutz. Außerdem erfüllt der Humusanteil im Boden eine wichtige Funktion als Kohlenstoffspeicher, der damit der Atmosphäre entzogen wird. Im weiteren Verlauf der Exkursion entdeckten die Exkursionsteilnehmer einen größeren Kahlschlag, der von dem asphaltierten Waldweg in Richtung Forsthaus Salegast leicht auszumachen war. Definitionsgemäß spricht man von einem Kahlschlag, wenn von einer bestimmten Fläche der gesamte Baumbestand entfernt wurde. Auf der Kahlschlagfläche waren die Reifenabdrücke von schweren Forstmaschinen zu sehen, denn offensichtlich hatten die Verursacher des Kahlschlags eine Holzerntemaschine vom Typ Harvester eingesetzt. Waldböden werden beim Einsatz von solch schweren Forstmaschinen erheblich geschädigt. Der Waldboden wird so stark verdichtet, dass etwa Pilze und Bakterien sich nur unzureichend entwickeln, um das Baumwachstum in ausreichendem Maße fördern zu können, haben Wissenschaftler herausgefunden. Die starke Bodenverdichtung führt dazu, dass sich die Lebensbedingungen für die meisten Pilze, Bakterien und andere Bodenlebewesen erheblich verschlechtern. Insbesondere die Mykorrhizapilze, die für das Baumwachstum von großer Bedeutung sind, verschwinden aufgrund der starken Bodenbelastung fast vollständig. Luft- und wasserführende Poren, die die Grundlage für die biologische Vielfalt im Wald bilden, werden infolge der Verdichtung des Waldbodens zerstört. So können sich Fäulnisbakterien ausbreiten, die das Wachstum der Bäume eher hemmen, ergaben Untersuchungen von Wissenschaftlern unter der Leitung der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL). Die Mitglieder des AHA sind deshalb fest entschlossen, diese skandalösen Vorgänge – den im Salegaster Forst angelegten Kahlschlag wie auch den Grünlandumbruch im näheren Umfeld der Mittellache – bei der Staatsanwaltschaft in Dessau zur Anzeige zu bringen, die Verursacher dieser Umweltschäden ermitteln und die strafrechtliche Relevanz prüfen zu lassen.
Wer noch mehr zu der Exkursion und zum Schutz des Salegaster Forstes wissen möchte sowie Interesse an den Aktivitäten des AHA in der Region hat, wende sich bitte an folgende Anschrift:
Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA Ortsgruppe Bitterfeld-Wolfen über Evangelisches Kirchspiel Wolfen Leipziger Straße 81
Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) hat am 17. Mai 2025 im Rahmen des 21. Freiwilligentags in Halle (Saale) eine bemerkenswerte Kartierungsaktion zur Erfassung der lokalen Biodiversität auf der nördlichen Peißnitzinsel durchgeführt. Unter dem Motto „Wie sieht‘s aus mit Fauna und Flora auf der nördlichen Peißnitzinsel?“ beteiligten sich 14 engagierte Freiwillige an der ökologischen Bestandsaufnahme. Unter der fachkundigen Anleitung der anwesenden Mitglieder des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) wurden acht strategisch ausgewählte Planquadrate systematisch untersucht. Die Teilnehmenden nutzten dabei sowohl moderne digitale Hilfsmittel in Form empfohlener Bestimmungs-Apps als auch klassische Bestimmungsbücher, um die vorkommenden Tier-, Pflanzen- und Pilzarten zu identifizieren und zu dokumentieren. Die intensive Kartierungsarbeit, die sich bis in die Nachmittagsstunden erstreckte, förderte eine beeindruckende Artenvielfalt zutage. Besonders die Übergangsgebiete zwischen verschiedenen Habitaten – von offenen Wiesenflächen über Bereiche mit Staudengewächsen bis hin zu angrenzenden Gehölzstrukturen – erwiesen sich als ökologisch besonders wertvoll. Die Ergebnisse demonstrieren eindrucksvoll, welche natürliche Vielfalt sich entwickeln kann, wenn Flächen wie Teile der nördlichen Peißnitzinsel gezielt der natürlichen Sukzession überlassen werden. „Diese Aktion zeigt exemplarisch, wie wichtig naturnahe Stadträume für die urbane Biodiversität sind“, kommentiert Andreas Liste, Vorsitzender des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA). „Die gewonnenen Daten helfen uns, die ökologische Bedeutung solcher Flächen besser zu verstehen und zu schützen.“ Die im Rahmen der Aktion erstellte Übersichtskarte verdeutlicht, dass trotz des engagierten Einsatzes nur ein kleiner Teil des Gesamtgebiets erfasst werden konnte. Dies unterstreicht die Notwendigkeit regelmäßiger und saisonaler Kartierungen zur vollständigen Erfassung der lokalen Biodiversität. Gleichzeitig hat die Aktion einen wichtigen generationsübergreifenden Bildungsaspekt erfüllt: Jung und Alt kamen zusammen, um gemeinsam Naturwissen zu erwerben und weiterzugeben. Die detaillierten Ergebnisse der Kartierung liegen dem AHA vor und werden für weitere Auswertungen und Naturschutzmaßnahmen genutzt.
Hintergrund: Der heutige Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) engagiert sich seit dem Mai 1980 für den Schutz und die ökologische Aufwertung der Auenlandschaft nicht nur im Stadtgebiet von Halle. Die nördliche Peißnitzinsel stellt dabei ein besonders wertvolles Naturrefugium im urbanen Raum dar.
Quelle: Google-Maps, Ergänzungen: AHA
Allgemeine Vereinsinformation
Die vom Umweltbundesamt im Juni 2019 gemäß § 3 Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz – UmwRG anerkannte, gemeinnützige und ehrenamtliche Umwelt- und Naturschutzvereinigung Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) ruft daher die Öffentlichkeit auf, sich für einen umfassenden Schutz und Erhalt unserer Umwelt, Natur und Landschaft einzusetzen. Der ehrenamtliche und gemeinnützige Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) bietet in dem Zusammenhang Interessenten Raum und Plattformen im Rahmen von territorialen Regional- und Ortsgruppen bzw. thematischen Arbeits- und Interessengruppen –mitzuwirken. Wer noch mehr zu den diesbezüglichen Aktivitäten des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) erfahren möchte, wende sich bitte an folgende zentrale Anschrift:
Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA Große Klausstraße 11
Eine Veranstaltungsmeldung des Kulturbundes der DDR wird für den 16.01.1983 kurz und knapp unter „Art der Veranstaltung: Gründungsveranstaltung des Arbeitskreises Umweltschutz““, „Vorsitzender des Arbeitskreises: Jürgen Bernt-Bärtl“ und als „Ort: Büschdorf, Klub der Werktätigen“ vermerken. Was so lapidar und formell klingt, war die Einleitung einer neuen Etappe in der Geschichte des Kulturbundes der DDR und ganz besonders seiner 1980 gegründeten Gesellschaft für Natur und Umwelt (GNU). Bis dahin setzte sich die GNU aus Fachgruppen wie z.B. Ornithologie, Entomologie und Botanik zusammen. Nunmehr bestand der Wunsch eine Gruppe entstehen zu lassen, welche fachübergreifend als ehrenamtliches Sammelbecken für gesellschaftlichen Umwelt- und Naturschutz in der Stadt Halle (Saale) fungieren sollte. Die Erwartungen von allen Seiten waren groß. Da seien beispielhaft die Staatsmacht, die Stadtleitung Halle des Kulturbundes und der Stadtvorstand Halle der GNU zu nennen, welche sich eine gewisse gelenkte Ventilfunktion erhofften. Dann interessierte Bürgerinnen und Bürger, die nun sich verstärkt öffentlich in Fragen Umwelt- und Naturschutz einmischen bzw. einbringen wollten. Die offizielle Eröffnungsveranstaltung am 20.02.1983 verdeutlichte diese Anliegen noch mehr und der Arbeitskreis Umweltschutz (AKUS) gab sich auf Grundlage dessen seinen ersten Arbeitsplan. Dabei spielte Büschdorf und der dort existente Alttagebau Hufeisensee eine große Rolle in der Arbeit des jungen AKUS. Neben Eingaben, Diskussionsrunden und Exkursionen fanden schon im ersten Jahr des Bestehens des AKUS zahlreiche Arbeitseinsätze am Hufeisensee statt. Jedoch blieb der Hufeisensee nicht lange das einzige große Vorhaben des AKUS. Mit dem Engagement von drei jungen Ornithologen, welche sich seit dem Frühjahr 1980 mit dem Restauenwald Peißnitznordspitze beschäftigen, kommt ein weiteres Projekt zum AKUS dazu. Am 29.05.1983 entsteht schließlich eine Patenschaftsgruppe Restauenwald Peißnitznordspitze, welche sehr schnell die Zielsetzung des AKUS mitbestimmte. Ihr Wirken ist es zu verdanken, dass die Peißnitznordspitze sich nunmehr ungestörter entwickeln konnte und am 01.09.1983 eine Arbeitsgemeinschaft „Landeskultur“ am damaligen Haus der Jungen Pioniere ihre Arbeit aufnahm. Ferner entstanden im Jahr 1984 die ersten Ideen zur Wiederherstellung eines einstigen zugeschütteten Feuchtbiotopes als Amphibienlaichgewässers. Von 1987 bis 1989 erarbeitete die Peißnitzgruppe dazu eine Konzeption. Mit Hilfe der damaligen Sowjetarmee und der Stadt Halle (Saale) erfolgte schließlich in den Jahren 1990 bis 1992 die Umsetzung der Konzeption. Die nunmehrige Unterschutzstellung der Peißnitznordspitze als Naturschutzgebiet im Jahre 1990 geht schließlich auch auf die Aktivitäten dieser Gruppe zurück. Anfang des Jahres 1984 entsteht das Projekt „Grüne Wände“, was das ohnehin gespannte Verhältnis zur Stadtleitung Halle des Kulturbundes noch weiter verschärft. Der Ansatz Wände zu begrünen wird als „Grüne Wende“ falsch verstanden und führte letztendlich zur Absetzung von Jürgen Bernt-Bärtl als Vorsitzenden des AKUS am 20.09.1984. Die Umbenennung der Aktion in „Grüne Hauswände“ und später in „Begrünte Architektur“ sorgte für eine gewisse Entspannung im Verhältnis zur Stadtleitung Halle des Kulturbundes und konnte somit ihr wertvolles Tun ungestörter entfalten. Nach der kurzen Leitung durch Hans-Eberhard Franze übernahm Dr. Peter Bliss noch im Jahr 1984 den Vorsitz des AKUS. Mit ihm kam die Idee eines Vorhabens zur Wiederherstellung der Kreuzer Teiche und die Errichtung eines Weihers am Amselgrund in den AKUS. Die von ihm und Michael Krüger im Jahre 1987 erstellte umfassende Konzeption bildet noch heute den Rahmen für Maßnahmen in dem Gebiet. Der AKUS war nunmehr unentbehrlicher Bestandteil der Umweltarbeit der Stadt Halle (Saale) geworden. Die Erfahrungen und Fachkenntnisse seiner Mitglieder waren nach langzeitlichen Versuchen der Ignoranz und der Zerschlagung des AKUS nicht mehr wegzudenken. Seine Gedanken und Vorstellungen flossen u.a. in die Stadtordnung vom 11.06.1987 (z.B. Verbot der Verwendung von chemischen Auftaumitteln) ein sowie fanden bei Überlegungen zur Entwicklung von Grünverbundachsen im Stadtgebiet Halles Berücksichtigung. Der AKUS und sein Wirken veranlasste auch in Potsdam eine derartige Gruppe zu gründen. So entstand auf Grundlage der nunmehr langjährigen Erfahrungen des AKUS am 07.04.1988 die Arbeitsgemeinschaft Umweltschutz und Stadtökologie (später Stadtgestaltung), kurz ARGUS, welcher heute noch mit gleichem Namen als eingetragener Verein weiter existiert. Ein prominentes Mitglied war damals der spätere bzw. ehemalige Ministerpräsident des Landes Brandenburg Matthias Platzeck. Ferner nutzte der AKUS alle Möglichkeiten sich mit anderen entsprechenden GNU-Gruppen zu vernetzen. Dafür boten die Öko-Kirmes der IG Stadtökologie in Berlin-Köpenick, die Treffen beim ARGUS in Potsdam sowie nicht zuletzt die vom AKUS und dem Stadtvorstand Halle der GNU am 11.06.1989 im halleschen Heinrich-und-Thomas-Mann-Klub organisierte und durchgeführte Öko-Kirmes genügend Gelegenheiten. Der AKUS hatte zeitweise sogar an die 40 Mitglieder, wovon alleine 12 Mitglieder zur Peißnitzgruppe gehörten. Innerhalb des AKUS entstanden bis zu seiner Selbstauflösung im Januar 1990 immer mehr Gruppen. Dazu gehörten zum Beispiel die Interessengemeinschaft (IG) Verkehrsökologie, die IG Müll und IG Öffentlichkeitsarbeit. Im Januar 1990 endete die Arbeit des AKUS. Die einzelnen AKUS-Gruppen arbeiteten nunmehr eigenständig. Einige Gruppen existieren noch heute. So entstand aus der Peißnitzgruppe im März 1990 zunächst der Arbeitskreis Auenwald Peißnitz beim Kulturbund e.V., welcher die direkte Basis für den am 23.02.1991 gegründeten Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – bildete. Die IG Verkehrsökologie ließ sich ebenfalls als eingetragener Verein eintragen. Im Unabhängigen Institut für Umweltfragen e.V. fanden die IG Müll sowie Öffentlichkeitsarbeit ihr neues zu Hause. Der AKUS entwickelte sich immer mehr zu einem sehr aktiven und unverzichtbaren Bestandteil der halleschen Umweltarbeit. Nach anfänglich besonders starker Behinderung seiner Arbeit konnte sich der AKUS im zunehmenden Maße einen bedeutsamen Platz erkämpfen. Die in der 7-jährigen AKUS-Arbeit gesammelten Erfahrungen haben u.a. auch in der Tätigkeit des Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – Eingang gefunden. Um an das Wirken des vor 42 Jahren gegründeten AKUS zu erinnern und auch im Gedenken an den 22. Todestag des am 17.01.2003 gestorbenen Jürgen Bernt-Bärtl, fand am 28.05.2025 folgende Veranstaltung statt:
Mittwoch, den 28.05., um 17.00 Uhr 42. Jahrestag der Gründung der Patenschaftsgruppe Peißnitz des Arbeitskreises Umweltschutz Halle in der Gesellschaft für Natur und Umwelt im Kulturbund der DDR am 29.05.1983 Exkursion durch das Naturschutzgebiet „Nordspitze Peißnitz“ Treffpunkt: Peißnitzhaus, Halle (Saale) Dauer: ca. 3 Stunden
Bekanntlich besteht die dringende Notwendigkeit Natur und innerstädtisches Grün so unberührt wie möglich entwickeln zu lassen. Dazu zählt nach Ansicht des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – insbesondere auch die Fluss- und Auenlandschaft der Saale im zentralen Stadtgebiet von Halle (Saale). Diese Natur- und Landschaftsbestandteile fungieren als Rückzugs- und Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, Biotop- und Grünverbund, als Kalt- und Frischluftkorridore sowie nicht zuletzt als Retentionsfläche des Flusses. Moderne und nachhaltige Stadtplanung berücksichtigt genau diese Herangehensweise und beinhaltet richtigerweise eher die Erweiterung und Vernetzung von verschiedenen und gleichartigen Natur- und Grünräumen. Dazu zählen ganz besonders Landschaft und Natur im Bereich des Amselgrundes und des 11,6 ha großen Naturschutzgebietes „Nordspitze Peißnitz“ sowie die angrenzenden Bereiche von Saale/Wilder Saale.
Das Naturschutzgebietes „Nordspitze Peißnitz“ befindet sich in enger Korrelation mit dem ca. 11,00 ha großen Naturschutzgebiet ”Forstwerder“, welche zusammen das ca. 23,00 ha große Fauna-Flora-Habitat = FFH-Gebiet “Nordspitze der Peißnitz und Forstwerder in Halle “ (EU-Code: DE 4437-307, Landescode: FFH0120) bilden.
Ferner korrelieren diese drei Schutzgebiete eng mit dem 15,20 ha großen geschützten Landschaftsbestandteil „Amselgrund und Kreuzer Teiche“, dem 5,33 ha großen geschützten Landschaftsbestandteil „Amtsgarten“ und dem 4,90 ha großem flächenhaften Naturdenkmal Klausberge, welche eng im Grün- und Biotopverbund miteinander und dem Umfeld stehen.
Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – bekräftigt immer wieder die ebengenannten Schutzgebiete entweder vollständig bzw. teilweise zusammenfassen. Insbesondere die Einbeziehung des geschützten Landschaftsbestandteils „Amselgrund und Kreuzer Teiche“ in das Naturschutzgebiet „Nordspitze Peißnitz“ und FFH-Gebiet “Nordspitze der Peißnitz und Forstwerder in Halle “ (EU-Code: DE 4437-307, Landescode: FFH0120) steht für den Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – weiter auf der Tagesordnung. Diese gesamten Natur- und Landschaftsbestandteile in und an der Saaleaue gehören zum 39.012,50 ha großen Landschaftsschutzgebiet „Saale“ bzw. zum 2.314,00 ha großen Landschaftsschutzgebiet „Saaletal“ in der kreisfreien Stadt Halle (Saale).
Außerdem bildet die Wilde Saale den Verbindungsraum zum Sandanger, zu den Hangwäldern an den Weinbergen sowie zum Saugrabental bis hin zur Dölauer Heide. So ist es aus Sicht des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – bereits unverantwortlich, den von seiner Vorgängerorganisation Arbeitskreis Umweltschutz Halle in der Gesellschaft für Natur und Umwelt im Kulturbund der DDR im Jahr 1983 massiv mit erwirktem Verbot des Befahrens der Wilden Saale wieder zu kippen. Die Wilde Saale hat sich im Rahmen der Schutzmaßnahmen seit dem Jahr 1983 zu einem sehr wichtigen, arten- und strukturreichen Lebens- und Rückzugsraum entwickelt. Hier brüten z.B. Eisvögel, vereinzelt auch Beutelmeise und überwintern Gänsesäger und zahlreiche Entenarten. In letzter Zeit taucht auch der besonders geschützte Biber auf und lebt bekanntlich der Eremit. Ferner tangiert die fast unverbaut gebliebene und sich streckenweise sehr naturnah entwickelte Wilde Saale das 11,6 ha große Naturschutzgebiet „Nordspitze Peißnitz“ und somit ebenfalls das 23,00 ha große Fauna-Flora-Habitat = FFH-Gebiet “Nordspitze der Peißnitz und Forstwerder in Halle “ (EU-Code: DE 4437-307, Landescode: FFH0120). Alles Gründe, welche die Öffnung der Wilden Saale für Bootsverkehr aller Art, somit auch für Paddler, ausschließen muss, wenn man sich fachlich korrekt verhält und zudem nach Recht und Gesetz handelt ! Die bereits durchgeführten Asphaltierungen von Wegen bis an das Naturschutzgebiet „Nordspitze Peißnitz“ heran und die durchgeführten Holzungsarbeiten an den Ufern der gesamten Peißnitzinsel haben zu zerstörerischen Eingriffen geführt. Mit der unverantwortlichen Freigabe der Wilden Saale im Sommer 2018 in der Freigabe der Wilden Saale für den Bootsverkehr, besteht die Gefahr weiterer baulicher und forstlicher Eingriffe in das äußerst vielfältige und sensible, arten- und strukturreiche Auengebiet. Die Gefahr massiver Holzungen und der Beseitigung einer sehr wichtigen Kies- und Sandbank in Höhe des Gimritzer Parks und des Sandangers sind keinesfalls gebannt. Diese Maßnahmen fänden dann jedes Jahr Neuauflage, um die Wilde Saale schiffbar zu halten. Dann ist es nur die Frage der Zeit, wann das erste Motorboot den Flussteil befährt. Nach Auffassung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – sieht das Ganze ferner danach aus, die Paddler in die Nebenarme „abzuschieben“, um den schnellen und langsamen Motorbooten auf den Saalehauptarmen den freien Raum zu überlassen. Die gegenwärtigen Abgas- und Lärmbelästigungen, einhergehend mit massivem Wellenschlag, tragen schon jetzt zu massiven Störungen im Landschaftsschutzgebiet sowie an dem Naturschutzgebiet und FFH-Gebiet bei. Alles zusammen genommen führt unweigerlich zu massiven Störungen bis Zerstörungen von wertvollen Natur- und Landschaftsräumen. Darüber hinaus haben sie massive Beeinträchtigungen des Landschafts- und Stadtbildes zur Folge. Daher fordert der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – eine wissenschaftlich fundierte Tourismuskonzeption in und für Halle (Saale), welche Naherholung und Tourismus dem Schutz und Erhalt von Natur, Landschaft und Umwelt unterordnet. Was nützt es uns Natur und Landschaft für Naherholung und Tourismus zu nutzen, wenn diese massiv geschädigt oder gar Zerstörung erfahren soll und somit ihre Arten- und Strukturvielfalt verliert, welche aber u.a. die anziehende Wirkung für die Bevölkerung ausmacht. Daher gilt es die Flusslandschaft der Saale in Halle nicht zu „vermarkten“, sondern zu schützen, zu erhalten und zu bewahren, damit sich auch künftige Generationen in ihr erholen und entspannen können. Ferner betrachtet der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – seine Presseerklärung vom 15.10.2017 als Anzeige gegen die Verantwortlichen der Stadt Halle (Saale) in Politik und Verwaltung gegenüber der EU-Kommission und der zuständigen Staatsanwaltschaft, da die bisherigen Asphaltierungen und der zu erwartenden massiven Zerstörungen im Gehölz- und Flussbereich der Wilden Saale in und am FFH-Gebiet „Nordspitze der Peißnitz und Forstwerder in Halle“ im Zuge der geplanten Schiffbarmachung seit dem Jahr 2018 zu flächendeckenden und umfassenden Beeinträchtigungen und Verschlechterungen des Schutzgebietes führten bzw. führen. Bisher haben die Verantwortlichen der Stadt Halle (Saale) in Politik und Verwaltung auf die massiven öffentlichen Mahnungen des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – mit kompletter Ignoranz reagiert. Von daher gilt es unverzüglich dem frevelhaften Agieren in der Stadt Halle (Saale) Einhalt zu gebieten ! Dazu gehört auch der vollständige Rückbau der Asphaltierungen auf den Wegen der Peißnitzinsel und Stopp weiterer Wegeausbaumaßnahmen in den Naturschutzgebieten Rabeninsel und Peißnitznordspitze und somit auch im Fauna-Flora-Habitat = FFH-Gebiet “Nordspitze der Peißnitz und Forstwerder in Halle “ (EU-Code: DE 4437-307, Landescode: FFH0120). Ferner gilt es die Sperrung der Wilden Saale sofort wiederherzustellen. Wie der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – nun Medienberichten entnehmen konnte, beabsichtigt die Verwaltung der Stadt Halle (Saale) entgegen jeglicher ökologischen und fachlichen Vernunft und Sachverstand in den kommenden Tagen mit der Schotterung des Weges im 11,6 ha großen Naturschutzgebiet „Nordspitze Peißnitz“ und im ca. 23,00 ha großen Fauna-Flora-Habitat = FFH-Gebiet “Nordspitze der Peißnitz und Forstwerder in Halle “ (EU-Code: DE 4437-307, Landescode: FFH0120) zu beginnen. Dafür nahm man wohl rund 230.000 Euro in die Hand, um standortfremdes Material im NSG und FFH-Gebiet zu verbauen und so insbesondere die Wurzelbereiche der ohnehin von der jahrelangen Trockenheit und Sommerhitze gebeutelten wegnahen Großbäume wie bis ca. 300 Jahre Stieleichen zu schädigen. Darüber hinaus erschweren solche Wege die Querung durch Klein- und Kleinsttiere. Offenbar haben ein Teil der halleschen Stadträte und der Verwaltung noch immer nicht begriffen, dass es sich um einen der arten- und strukturreichsten Auenwälder im Stadtgebiet von Halle (Saale) handelt und nicht um eine Parkanlage. Außerdem sorgen insbesondere Hochwasser für eine Beseitigung dieser standortfremden Wege und zur Verteilung des Schottermaterials im Auenwald. Auf Grund dessen forderte der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – immer wieder den sofortigen und unwiderruflichen Stopp der angedachten Durchführung dieser ökologisch katastrophalen Baumaßnahme, welche mit einer unsachgemäßen Verwendung von Steuermitteln einhergehen würde. Leider ignorierten die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung der Stadt Halle (Saale) dieses Anliegen. Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – fordert weiterhin den Rückbau der Asphaltierung der Wege auf der Peißnitzinsel, insbesondere am Südrand des Naturschutzgebietes „Nordspitze Peißnitz“. Seit Anfang August 2021 war zu beobachten, wie wieder Massenabholzungen von sukzessiven Gehölzbeständen entlang der Saale erfolgte. Dabei griff man massiv in einen sich naturnaher entwickelnden Saumstreifen aus Gehölzen, Gräsern und Stauden ein. Der Säge fielen u.a. Flatterulmen, Silberweiden, Mirabellen und Eschenahorn zum Opfer. In seinen Presseerklärungen vom 05.08.2021, 31.08.2021 und vom 30.09.2021 forderte der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA -, diese skandalösen, naturzerstörenden Abholzungen sofort und unwiderruflich einzustellen bzw. zu beenden. Nun ist seit dem 27.08.2021 festzustellen gewesen, dass bekanntlich die Verantwortlichen von Politik und Verwaltung der Stadt Halle (Saale) mit offensichtlicher Duldung bzw. Zustimmung durch das Wasserstraßen-Neubauamt Magdeburg wieder verstärkt in Halle (Saale) das Saaleufer an Peißnitzinsel und Ziegelwiese mit Porphyrsteinen zuschüttete, um entgegen jeglicher Vernunft den Fluss an einer möglichen naturnaheren Entwicklung zu behindern. Dazu gehört u.a. die sukzessive, arten- und strukturreiche Gehölz- und Staudenentwicklung an den Ufern. Offensichtlich ist bei den Verantwortlichen von Politik und Verwaltung der Stadt Halle (Saale) und der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes der zerstörerische Umgang mit Flüssen weiter Primat deren Handelns. Das alte Denken und Handeln ist deutlich weiter präsent, indem man nicht nur Teile der Auen mit ihren Tier- und Pflanzenbeständen zerstört bzw. beeinträchtigt, sondern wertvolles, in umwelt-, landschafts- und naturzerstörenden Steinbrüchen gebrochenes Gestein für solchen Frevel vergeudet. Ein sparsamer und verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen und Rohstoffen sieht deutlich anders aus. Dabei bedrohen die Folgen der Baumaßnahmen auch das Saaleufer des 11,60 ha großen Naturschutzgebietes „Nordspitze Peißnitz“. Das Naturschutzgebiet „Nordspitze Peißnitz“ befindet sich in enger Korrelation mit dem Naturschutzgebiet ”Forstwerder“ zusammen im FFH-Gebiet „Nordspitze der Peißnitz und Forstwerder in Halle“ sowie mit dem geschützten Landschaftsbestandteil Amselgrund und Kreuzer Teichen, dem geschützten Landschaftsbestandteil Amtsgarten und dem flächenhaften Naturdenkmal Klausberge im Grün- und Biotopverbund. Ferner dienen die Uferzonen der Saale zum Beispiel immer wieder als Brut- und Aufenthaltsplatz des Eisvogels. Die Massenabholzungen und Verschotterungen stören bzw. zerstörten jedoch diese Aufenthaltsräume und Brutplätze. Daher fordert der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – den sofortigen und vollständigen Rückbau der Uferschotterungen sowie das Ende jeglicher Abholzungen und Baumaßnahmen an den Ufern der Saale. Im Rahmen der Exkursion am 28.05.2025 ermittelten die anwesenden Mitglieder der Fachgruppe Mykologie des Naturschutzbund (NABU) – Regionalverbandes Halle/ Saalkreis e.V. und des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – zudem 13 Pilzarten, welche die Schutzwürdigkeit und -bedürftigkeit nur noch weiter und verstärkt herausstellen. Die vom Umweltbundesamt gemäß § 3 Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz – UmwRG anerkannte, gemeinnützige und ehrenamtliche Umwelt- und Naturschutzvereinigung Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – bekräftigt erneut, dass eine Mitwirkung zum Schutz, zum Erhalt und zur Entwicklung dieses bedeutsamen, schützenswerten und geschützten Natur- und Landschaftsraum verstärkt im Fokus des Tun und Handelns steht. In dem Zusammenhang ruft der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – die Bevölkerung zur Mitwirkung beim Schutz von Umwelt, Natur und Landschaft auf. Der ehrenamtliche und gemeinnützige Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – bietet hierfür eine sehr gute Plattform. Wer dazu Interesse hat, wende sich bitte an folgende Anschrift:
Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA Große Klausstraße 11