Am Samstag, dem 12.04.2025, führte der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – planmäßig die Wanderexkursion in den Salegaster Forst durch. Dabei wurde festgestellt, dass auf der an das Altwasser „Mittellache“ angrenzenden Fläche ein Grünlandumbruch realisiert worden ist. Der AHA weist darauf hin, dass aufgrund der ganzjährigen Vegetation der Boden im Grünland gegenüber Austrocknung und Erosion durch Wind und Wasser gut geschützt ist und besonders hohe Humusgehalte sowie eine hohe Wasserspeicherkapazität aufweist. Angesichts immer ausgedehnterer Trockenperioden im Frühjahr und Sommer, die oft mit dramatisch schwindenden Grundwasservorräten einhergehen, ist dieser vollzogene Grünlandumbruch aus der Sicht des AHA absolut unverantwortlich. Dauergrünlandflächen sind von großer Bedeutung für den Boden- und Gewässerschutz. Außerdem erfüllt der Humusanteil im Boden eine wichtige Funktion als Kohlenstoffspeicher, der damit der Atmosphäre entzogen wird. Im weiteren Verlauf der Exkursion entdeckten die Exkursionsteilnehmer einen größeren Kahlschlag, der von dem asphaltierten Waldweg in Richtung Forsthaus Salegast leicht auszumachen war. Definitionsgemäß spricht man von einem Kahlschlag, wenn von einer bestimmten Fläche der gesamte Baumbestand entfernt wurde. Auf der Kahlschlagfläche waren die Reifenabdrücke von schweren Forstmaschinen zu sehen, denn offensichtlich hatten die Verursacher des Kahlschlags eine Holzerntemaschine vom Typ Harvester eingesetzt. Waldböden werden beim Einsatz von solch schweren Forstmaschinen erheblich geschädigt. Der Waldboden wird so stark verdichtet, dass etwa Pilze und Bakterien sich nur unzureichend entwickeln, um das Baumwachstum in ausreichendem Maße fördern zu können, haben Wissenschaftler herausgefunden. Die starke Bodenverdichtung führt dazu, dass sich die Lebensbedingungen für die meisten Pilze, Bakterien und andere Bodenlebewesen erheblich verschlechtern. Insbesondere die Mykorrhizapilze, die für das Baumwachstum von großer Bedeutung sind, verschwinden aufgrund der starken Bodenbelastung fast vollständig. Luft- und wasserführende Poren, die die Grundlage für die biologische Vielfalt im Wald bilden, werden infolge der Verdichtung des Waldbodens zerstört. So können sich Fäulnisbakterien ausbreiten, die das Wachstum der Bäume eher hemmen, ergaben Untersuchungen von Wissenschaftlern unter der Leitung der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL). Die Mitglieder des AHA sind deshalb fest entschlossen, diese skandalösen Vorgänge – den im Salegaster Forst angelegten Kahlschlag wie auch den Grünlandumbruch im näheren Umfeld der Mittellache – bei der Staatsanwaltschaft in Dessau zur Anzeige zu bringen, die Verursacher dieser Umweltschäden ermitteln und die strafrechtliche Relevanz prüfen zu lassen.
Wer noch mehr zu der Exkursion und zum Schutz des Salegaster Forstes wissen möchte sowie Interesse an den Aktivitäten des AHA in der Region hat, wende sich bitte an folgende Anschrift:
Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – AHA
Ortsgruppe Bitterfeld-Wolfen
über Evangelisches Kirchspiel Wolfen
Leipziger Straße 81
06766 Bitterfeld-Wolfen
Tel.: 0176 – 568 796 31
E-Mail: aha_halle@yahoo.de
Detlef Eisewicht
2. stellv. Vorsitzender
Halle (Saale), den 02.06.2025
Fotos: Detlef Eisewicht
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