Die Peißnitznordspitze – gelb markiert sind die Standorte der beräumten Flächen Quelle: Google Maps/Adobe Lightroom

Am Sonntag, dem 11.10.2020, war ich auf der Peißnitz, um mir die Stellen anzusehen, die unser Mitglied Werner Zabel am Vortag fotografiert hat. Mitglieder des AHA haben an der Protestaktion „Joggen gegen Schotter“ teilgenommen und dazu den Bericht „Der Wegebau ist ein inakzeptabler menschlicher Eingriff in das FFH und NSG Peißnitznordspitze“ verfasst.

Es sind drei Flächen beräumt wurden. Ich habe eine Karte erstellt, um zu zeigen, wo sie sich befinden. Mit 1 – die Peißnitznordspitze, 2 – Flächen etwa 30 bis 40 m südlich der Peißnitznordspitze und 3 – Fläche Nähe Westeingang des NSG Peißnitznordspitze.
An der Peißnitznordspitze haben sie großflächig beräumt. Die Fläche 2 besteht aus zwei Flächen. Wie von Werner Zabel beschrieben einmal eine Flächen von 20 x 20 m und 10 x 10 m in etwa. Die dritte Fläche liegt etwa 40 m vom Westeingang des NSG am Wegesrand, etwa 5 m dahinter. Diese Fläche hat etwa den Ausmaß von 20 x 20 m. Auf diesen beräumten Flächen  sollen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen erfolgen. Diese Flächen erfuhren 40 Jahre lang Sukzession. Es entwickelte eine gewachsenen Struktur, die zerstört wurde, nur um Strukturen nachzubauen. Wie diese Ersatz- und Ausgleichsmaßnahmen aussehen sollen, ist dem AHA nicht bekannt. Doch die Erfahrung der vergangenen Jahren zeigte, dass gerne Eichen gesetzt werden. Man hat bereits vor einigen Jahren in das NSG Eichen und andere Gehölze gepflanzt. Keine dieser Bäume steht heute. 2019 kündigte Herr Hirtz, Untere Naturschutzbehörde der Stadt Halle (Saale), für dieses Jahr eine neue Pflanzaktion an. Der AHA hält solche Aktionen für Verschwendung von Steuermitteln.

Ebenfalls bin ich einen anderen Fotografen begegnet, der Fotos von der Natur machen wollte. Er war gerade auf dem Weg zur Nordspitze. Der hat überhaupt nichts von den Plänen des Umbaus mitbekommen. Er beschwerte sich nur, dass durch die stachlige Absperrung auf der Nordspitze man nicht ans Ufer käme, um von dort aus die Saale und Giebichenstein fotografieren zu können. Ich erklärte ihm, dass wir nicht ohne Grund diese errichtet haben – damit niemand die Wege verlässt und dort das Ufer zertritt.

Am Montag, dem 12.10.2020, ist unser Mitglied Isabell Schneider ebenfalls die Strecke abgegangen. Dabei trafen sie Arbeiter an, die die Baumaßnahmen vorbereiteten. Die Stadt Halle (Saale) will unbedingt diesen Wegebau durchsetzen und dabei die Zerstörung der Natur in Kauf nehmen. Das Prädikat „Grüne Stadt“ wurde ihr nicht verliehen, sondern so bezeichnet sich die Stadt Halle (Saale) selbst. Anhand dieses Projekts und anderer zerstörischer Maßnahmen, siehe Abholzungen in der Dölauer Heide, der Wegebau auf der Rabeninsel, die Zerstörung des Trothaer Wäldchen etc., kann jeder sehen, wie Ernst die Stadt Halle (Saale) es mit der „Grünen Stadt“ meint.

Fotos und Text: Dietmar Hörner

Über das Jahr 2020 ist unser Mitglied Dietmar Hörner über die Peißnitz gewandert und hat interessante Fotos gemacht. Werden diese der Vergangenheit angehören, wenn die Baumaßnahmen beendet sind? Feststeht, dass es erhebliche Störungen darstellen, die in der Festlegung des Naturschutzgebiet Nordspitze der Peißnitz 1993 ausdrücklich verboten sind und dem Ziel des Naturschutzgebiets entgegenwirken werden. Lesen Sie dazu den gehörigen Beitrag: „AHA hält besonderen Schutz des NSG Peißnitznordspitze in Halle für dringend notwendig!“ von Andreas Liste.
Ein weiterer Beitrag von Andreas Liste mit Fotos von Dietmar Hörner ist: „AHA beging 36 Jahre Peißnitzgruppe“ von Mai 2019.

Fotos: Isabell Schneider