Konrad Schuberth (Dezernat D22 – Landesaufnahme und Analytik des Geologischen Dienstes des Landesamtes für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt, Halle) hatte gemeinsam mit Professor Dr. habil. Eckhard Oelke (Salzmünde) und dem Nietlebener Heimatverein e.V. zum 18.Tag des Geotops am 15.09.2019 um 10.00 Uhr zu einer Wanderexkursion eingeladen.
Thema war „Das Sieben-Seen-Land im Westen von Halle-Blicke in den Untergrund der Nietlebener Mulde“.
Es handelt sich um ein Seengebiet, welches sich in und entlang der Nietlebener Mulde erstreckt und von Steinen und Erden bestimmt wird, die den Bergbau in den letzten Jahrhunderten maßgeblich prägten.
Treffpunkt war das Südost-Ufer des Bruchsees (Graebsee). Weitere Exkursionspunkte waren der Kleine Teich, der Große und Kleine Angersdorfer Teich, der Steinbruchsee, der Friedhofsteich und der Heidesee.
Anhand von umfangreichen Bild- und Dokumentationsmaterial erläuterte Herr Schuberth nicht nur die gewässerspezifischen und geologischen Gegebenheiten jedes einzelnen Sees, sondern nahm auch Bezug auf die bergbau-historischen und industriegeschichtlichen Besonderheiten der die Seen umgebenden Landschaftsgebiete.
Es wurde ausführlich auf die Bedeutung der Braunkohlevorkommen auf dem Gebiet um Zscherben eingegangen. In und um Nietleben entstanden sowohl Zementfabriken, aufgrund der umfassenden Vorkommen von Muschelkalk, als auch ausgedehnte Braunkohlegruben („Neuglücker Verein“), die sich bis auf das Gebiet der Dölauer Heide erstreckten.
Die Vereinsmitglieder des Nietlebener Heimatvereins e.V. lenkten die Aufmerksamkeit auf die mehr oder weniger geglückte Rekultivierung des durch den Bergbau geprägten Landschaftsbildes.
Es gab einen anregenden Gedankenaustausch zwischen den Exkursionsführern und den Exkursionsteilnehmern.
Der Tag des Geotops findet jährlich am 3. Sonntag des Septembers statt.