Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) hat mit großem Interesse und gewisser Genugtuung die Überlegungen des halleschen Oberbürgermeisters und seiner Verwaltung aufgenommen, dem Stadtrat Halles vorzuschlagen die Planungen zum Gewerbegebiet Tornau/Oppin zu stoppen.

Auch wenn offensichtlich rein finanzielle Gründe ausschlaggebend sein sollen und nicht Belange des Umwelt-, Natur-, Landschafts- und Klimaschutzes, begrüßt der AHA diesen Schritt und fordert daher den halleschen Stadtrat auf dem Anliegen des halleschen Oberbürgermeisters und seiner Verwaltung zu folgen.

Unter anderem im Rahmen seiner am Samstag, dem 30.03.2019, durchgeführten ca. sechsstündigen Fahrradrundexkursion in den nördlichen Saalekreis mit Aufenthalt in der Fasanerie am geschützten Landschaftsbestandteil Seebener Gutspark; im Bergholz mit Naturschutzgebiet Bergholz am Petersberg; im Schlosspark Ostrau; an der Riede; im flächenhaften Naturdenkmal Feuchtwald bei Werderthau sowie im flächenhaften Naturdenkmal Sumpfzypressen-Hain bei Mösthinsdorf „Schlossfuhne“, erläuterte der AHA u.a. seine Position zu einem Gewerbegebiet in Halle-Tornau.
Dabei hat der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) immer wieder seine sehr große Sorge zur Fortsetzung bzw. Forcierung der Planungen zu einem Gewerbegebiet Tornau/Oppin zum Ausdruck gebracht, welche offenbar zur Komplettversiegelung einer 175 ha großen Ackerfläche führen sollte.
Dabei müsste eigentlich schon zu bedenken geben, dass laut Umweltbundesamt und Statistischem Bundesamt bundesweit noch immer eine tagtägliche Neuversiegelung im Umfang von 69 ha Boden stattfindet. Dies geht zumeist zu Lasten von fruchtbaren Böden und der Landwirtschaft. Das entspricht in etwa einer Fläche von ca. 100 Fußball-feldern und im Jahr in etwa einer Fläche von 25.185 ha -69 ha/Tag x 365 Tage/Jahr = 25.185 ha/Jahr. Im Vergleich dazu die Fläche der Stadt Leipzig, welche 29.760 ha beträgt.
Diese wertvollen Ackerflächen mit Bodenwertzahlen zwischen 75 und 80 gehörten zu DDR-Zeiten zum Obstanbaugebiet des Volkseigenen Gutes (VEG) Tornau-Prussendorf und waren fast ausschließlich mit Äpfeln bestanden.
An der Stelle bekräftigt der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) erneut, dass es hier Agrarflächen zu entwickeln gilt, welche von einer sehr großen Vielfalt von Ackerkulturen mit einhergehender Fruchtfolge sowie Feldgehölzstreifen und -inseln geprägt sind. Ferner dienen solche Ackerflächen als Kaltluftentstehungsgebiet.
Der AHA warnt gleichzeitig vor Plänen der Politik und Verwaltung der Stadt Halle (Saale) womöglich anderswo bisher unversiegelten Boden für sogenannte Gewerbegebiete zu verbauen. Auch hier gelten obengenannte Gründe.

Nunmehr gilt es dazu Interessenten gewinnen, welche bereit sind im AHA zum Erhalt und Schutz von Umwelt, Natur und Landschaft mitzuwirken. Dazu besteht für Interessenten die Möglichkeit sich an folgende Anschrift zu wenden:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)

Große Klausstraße 11

06108 Halle (Saale)

Tel.: 0345 – 2002746
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 13.06.2019