Die Gemeinde Teutschenthal ist nach Auffassung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – von einer vielfältigen Struktur an Landschaft und Natur geprägt. Daher trägt nach Ansicht des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – auch der Gemeinderat sowie die Gemeindeverwaltung eine sehr große Verantwortung für den Schutz, den Erhalt und die Entwicklung von Umwelt, Natur und Landschaft. Alleine die Lage der 84,23 km² großen Gemeinde zwischen den Fluss- und Auenlandschaften von Saale, Salza und Würdebach, dem Seengebiet des Mansfelder Landes sowie dem Lintbusch und der Dölauer Heide beinhaltet sehr viel ökologisches Potenzial im Einzelnen, im Gesamten sowie im Grün- und Biotopverbund. So gilt es nach Auffassung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – alles Erdenkliche zu tun, dass die Entwicklungs- und Gestaltungsplanungen der Gemeinde Teutschenthal auf diese Notwendigkeiten Rücksicht nimmt und sogar noch Erweiterungsräume schafft. Überlegungen des Landkreises Saalekreises Biotopverbundräume über die Laucha bis zur Salza, zum Würdebach, zur Saale, der Mansfelder Seenlandschaft sowie zum Lintbusch und Dölauer Heide zu schaffen bzw. zu entwickeln, gilt es mit den Möglichkeiten und Kapazitäten der Gemeinde Teutschenthal zu begleiten und zu unterstützen.
Des Weiteren hält der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – eine klare Positionierung aller Verantwortlichen von Politik und Verwaltung im Land Sachsen-Anhalt und den betroffenen Kommunen zu den Folgen des am 11.09.1996 erfolgten spontanen Pfeilerbruchs im westlichen Teil des Ostfeldes in der Grube Teutschenthal für dringend erforderlich, was auf einer Fläche von 2,5 km² zu einem dominoartigen Einbruch des gesamten Ostfeldes in Sekunden in einer Teufe von 620 bis 770 m verursacht und schlagartigen Deckgebirgsabsenkung um 0,5 m führte.
Die gegenwärtige Verfüllungspraxis der Grube Teutschenthal Sicherungsgesellschaft (GTS) Grube Teutschenthal erfüllt den Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – jedoch mit sehr großer Sorge.
Eine Verwendung von Sonder- bzw. Giftmüll jeglicher Art ist eindeutig abzulehnen. Die Schächte sind wasserbeeinflusst und weisen auf dem Weg eine umfassende Reaktionsfähigkeit auf. Insbesondere die als Schadstoffe aufgeführten Oxide von Magnesium, Kalium, Natrium und Kalzium könnten in Verbindung mit Wasser zu Hydroxiden reagieren, welche starke und sehr umweltbelastende Basen entstehen lassen können. Auf Grund der Tatsache, dass das Wasser der Schächte auch in das Umfeld austritt ist mit umfassenden und nachhaltigen Belastungen der Umwelt einer Region zu rechnen, wo ca. 300.000 Menschen leben. Zudem belastet Abluft die Region, welche mit Ausstoß von giftigem Feinstaub einhergeht.
Aus diesen Gründen haben der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – und die Bürgerinitiative Gegen eine Giftmüll- und Deponieregion Halle-Saalekreis e.V. vereinbart ihre Zusammenarbeit zu vertiefen und zu optimieren.
In dem Zusammenhang beschloss die Mitgliederversammlung des AHA am 03.09.2019 die damalige Bürgerinitiative gegen eine Giftmüllregion Halle (Saale) e.V. als kooperatives Mitglied aufzunehmen. Nunmehr hat sich aus der Bürgerinitiative gegen eine Giftmüllregion Halle (Saale) e.V. die Bürgerinitiative Gegen eine Giftmüll- und Deponieregion Halle-Saalekreis e.V. entwickelt. Für den AHA ist eine sehr große Freude und ebenso ausgeprägte Ehre auf dieser Art und Weise die verdienst- und verantwortungsvolle sowie fachlich fundierte und sehr engagierte ehrenamtliche und gemeinnützige Arbeit der Mitglieder der Bürgerinitiative Gegen eine Giftmüll- und Deponieregion Halle-Saalekreis e.V. begleiten und unterstützen zu können.
Im Zusammenhang mit der Nutzung der Anlagen der Grube Teutschenthal Sicherungsgesellschaft (GTS) in der Salzstraße in Angersdorf unterstützt der AHA die fachlich fundierte und berechtigte Argumentation der Bürgerinitiative Gegen eine Giftmüll- und Deponieregion Halle-Saalekreis e.V., welche die massive und flächendeckende Gefährdung geißelt, die von der unvermindert fortgesetzten Einlagerung von Sonder- bzw. Giftmüll jeglicher Art ausgeht.
Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – weist in dem Zusammenhang mit aller Deutlichkeit darauf hin, dass der Abfluss des Wassers vom Grubengelände der GTS in Richtung Saale führt und dabei die dringende Gefahr der starken Kontaminierung von Wasser und Boden nicht nur in der Agrarlandschaft und den Auen von Saale und ihrer Nebengewässer existent ist, sondern auch in Richtung der Wohngebiete in Holleben, Angersdorf und Halle (Saale) besteht. Die Stadt Halle (Saale) kann es über das Vordringen von Qualmwasser bei Hochwasser treffen. Insofern muss klar sein, dass nicht nur das Gebiet der Gemeinde Teutschenthal bedroht ist, sondern auch saaleabwärts alle nachfolgenden Gebiete. Darüber muss Klarheit bestehen, weil ansonsten das Ausmaß der Bedrohungen einer unverantwortlichen und gefährlichen Fehleinschätzung unterliegt.
Dabei ist die Gemeinde Teutschenthal von vielfältigen und auch arten- und strukturreichen Landschaften und Naturbestandteilen geprägt. Hier sind insbesondere die Fluss- und Auenlandschaften von Saale, Salza und Würdebach mit Nebengewässern und Auen, das 8,00 ha große geschützte Landschaftsbestandteil „Weinbergholz“ sowie die Streuobstwiesen in der Saaleaue zu nennen.
Das Integrierte Gemeindliche Entwicklungskonzept (IGEK) der Gemeinde Teutschenthal, Stand: Juni 2022 weist auf Seite 81 unter Punkt 12.2 Natur- und Artenschutz folgende Schutzgebiete im Gemeindegebiet aus:

https://www.gemeinde-teutschenthal.de/de/integriertes-gemeindlichens-entwicklungskonzept-igek.html

Pink Flächennaturdenkmal „Salzstelle bei Teutschenthal-Bahnhof“ & Halde mit weitläufiger Umgebung
Gelb: Kiesabbaustätte
Rot: ehemaliges Militärgelände der Roten Armee – mit naturnaher, sukzessiver Entwicklung
Blau: ehemaliges Militärgelände der Roten Armee – mit Solarpark
Weinrot: Kalihalde-West
Der Landschafts- und Naturraum insbesondere im Grenzgebiert der Gemeinde Teutschenthal und der Gemeinde Seegebiet Mansfelder Land ist laut „Dynamik anthropogen induzierter Landschaftsveränderungen im Bergbaufolgegebiet Teutschenthal-Bahnhof (Sachsen-Anhalt)“ von Daniel Schwefel, Cornelia Gläßer und Walter Gläßer, Hercynia N. F. 45 (2012): 9 – 31 von folgenden geologischen und landschaftlichen Aspekten geprägt, Zitat:
„Das Untersuchungsgebiet befindet sich 15 km westlich von Halle (Saale) im südlichen Sachsen-Anhalt (Abb. 2) und zählt landschaftlich zum Östlichen Harzvorland. Im Zentrum befindet sich die 95 m hohe Kalirückstandshalde, welche die Ursache für eine zunehmende Versalzung im Haldenumfeld ist (Zusammensetzung nach Schluttig (1972): Natriumchlorid [NaCl] 64,7 %, Magnesiumsulfat [MgSO4] 15,1 %, Kristallwasser 9,5 %, Unlösliches 4,7 %, Magnesiumchlorid [MgCl2] 2,5 %, Kaliumchlorid [KCl] 0,9 %). In den 1960er Jahren wurde erstmals das Austreten von salzigen Sickerwässern am Hangfuß des Schachtberges (500 m nördlich der Halde) in die Weitzschke-Niederung beobachtet (Abb. 1). Dies führte zur Bildung von bis zu 40 cm mächtigen Gipsablagerungen. Der Prozess der Versalzung hält mit einer jahreszeitlichen Dynamik bis heute an und erstreckt sich bis in angrenzende landwirtschaftliche Nutzflächen hinein.
Die im Zechstein gebildeten zyklischen Evaporitabfolgen erhalten ihre wirtschaftliche Bedeutung durch die im Untersuchungsgebiet in über 600 m Tiefe abgebauten Kalisalze der Staßfurt-Folge (GTS 2005). Weiterhin wurde über Jahrhunderte hinweg eozäne Braunkohle abgebaut. Darunter stehen eozäne Tone an, welche ebenfalls teilweise bergmännisch erschlossen wurden. Als weitere genutzte geologische Ablagerungen sind die saalekaltzeitlichen Sande und Kiese zu nennen (Radzinski 2001).
Im oberflächennahen Lockergestein sind die Grundwasserverhältnisse infolge der bergbaulichen Beeinflussung sehr uneinheitlich. Die höher gelegenen Bereiche des Schachtberges weisen keinen durchgehenden Grundwasserkörper auf (Villwock 2004). Hydrogeologisch relevant sind die in der mesozoischen Schichtenfolge auftretenden Grundwasserleiter des Buntsandsteins. Die generelle Grundwasserfließrichtung ist nach Nordnordwest gerichtet (Koch et al. 2002). Die Grundwasseroberfläche südlich der Kalihalde liegt bei knapp 120 m NN und fällt, unter gespannten Druckverhältnissen, bis zur Bundesstraße (B 80) auf 90 m NN ab. Die Geländehöhe der Weitzschke-Niederung liegt etwas tiefer, sodass es hier mit jahreszeitlichen Schwankungen zur Bildung von Wasserflächen kommt.
Die Auslaugung der Kalihalde hat zu erheblichen Stoffeinträgen in ursprünglich ertragsreiche Böden (Kolluvisole, Schwarzerden und Pararendzinen) sowie in Gewässer der Umgebung geführt. Die entstandenen Alkaliböden sind nicht kulturfähig, da erhöhte Salzkonzentrationen infolge des hohen osmotischen Potentials Wasserstress hervorrufen bzw. in der Pflanze toxisch wirken (Kreeb 1974). Die anhaltende Schüttung der Sole (elektrische Leitfähigkeit > 100 mS/cm, eigene Messungen im Zeitraum 2009 – 2011) führt großflächig zu extremen Standortbedingungen und hält die Lebensbedingungen von zahlreichen halophilen bzw. halotoleranten Pflanzenarten aufrecht (Hartenauer et al. 2005). Aufgrund ihrer Bedeutung für die Artendiversität bzw. den Naturschutz wurde dieser sekundären Binnensalzstelle im Jahre 1976 der Status eines Flächennaturdenkmals (FND) zugesprochen (John 2000).
Die vegetationsfreien Flächen stehen witterungsbedingt teilweise unter Wasser. Auf den häufig überstauten Bereichen sind je nach Salzgehalt Quellerfluren (Salicornietum europaeae) oder Salzbinsen-Gesellschaften (Juncetum gerardii) ausgebildet. An diese schließen sich auf den feuchten bis nassen Standorten Schilfröhrichte (Phragmites australis ssp. humilis) an (Rana 1999). Auf den frischen bis feuchten Salzböden stehen die Quellerfluren in engem Kontakt mit Salzrasen (Spergulario-Puccinellietum distantis). Bislang konnten im FND 34 Salzpflanzenarten festgestellt werden, womit es sich um die artenreichste Binnensalzstelle des südlichen Sachsen-Anhalts handelt (Hartenauer et al. 2005).
Neben der Salzvegetation weist die Weitzschke-Niederung großflächige und ganzjährige Mineralabscheidungen als weitere Besonderheit auf. Ganzjährig vorkommende Gips-Minerale (CaSO4·2H2O) in verschiedener Ausbildung (krypto- und mikrokristalline Aggregate und Überzüge [traubig und sinterartig], Richter 2001) dominieren die Fläche. In den Wintermonaten bilden sich ebenfalls großflächig Mirabilit-Minerale (NaSO4·10H2O) aus. Diese Kristalle sind jedoch bei höheren Temperaturen und geringerer Luftfeuchte nicht stabil und zerfallen im Laufe des Frühjahres unter Abgabe des Kristallwassers zu pulvrigem Thenardit (NaSO4) (Witzke & Denk 2011). In ausgeprägten Trockenzeiten kommt es zur Ausscheidung von Halit-Mineralen (NaCl), welche häufig die Form von Skelettkristallen annehmen (Richter 2001, Hauschke et al. 2011).“ Zitat Ende
https://opendata.uni-halle.de/bitstream/1981185920/95386/1/hercynia_volume_45_2965.pdf
Zur „Geologie und Bergbauhistorie“ ist im Beitrag Reflexionsspektrometrische Erfassung von Stoffausträgen aus Kalihalden am Beispiel der Bergbaufolgelandschaft bei Teutschenthal von MICHAEL DENK & CORNELIA GLÄßER in „Publikationen der Deutschen Gesellschaft für Photogrammetrie, Fernerkundung und Geoinformation e.V.“, Band 20, 2011 auf Seite 305 noch folgendes vermerkt, Zitat:
„2.2 Geologie und Bergbauhistorie
Das Gebiet bei Teutschenthal Bahnhof befindet sich auf der Nordflanke des Teutschenthaler Salzsattels. Dieses Strukturelement fällt nach Nordosten ein und wird dort von der halleschen Störung, im Südwesten von der parallel verlaufenden Teutschenthaler bzw. Lauchstädter Störung begrenzt. Die Hornburger Tiefenstörung markiert die nordwestliche Begrenzung dieses tektonisch-geologischen Strukturelements (REICHENBACH, 2005). Unter quartären und tertiären Lockersedimenten folgen Sedimentgesteine des Buntsandsteins (VILLWOCK, 2004). In den tertiären Schichten sind etwa 5 m mächtige eozäne Kohleflöze ausgeprägt. Die tertiären Deckschichten und Kohleflöze enthalten Pyrit in Konzentrationen von 3 bis 9%. Unter den Schichten des Buntsandsteins folgen etwa 400 m mächtige Salinarfolgen des Zechsteins mit Kali- und Steinsalzflözen (KOCH et al., 2002). Im Jahr 1907 begann durch das Kaliwerk „Krügershall“ der Abbau entsprechender Vorkommen bei Teutschenthal Bahnhof und dauerte 75 Jahre an. In der zum Halleschen Revier gehörenden Kalilagerstätte Teutschenthal wurden Salze aus dem Kali-Flöz Staßfurt abgebaut (REICHENBACH, 2005). Im Zuge des Abbaugeschehens und der Kaliverarbeitung erfolgte die Aufschüttung zweier Halden. Eine kleinere Halde entstand direkt im Ortsteil Teutschenthal-Bahnhof und eine große kegelförmige Halde westlich des Ortes. Die westliche Kalirückstandshalde wurde direkt auf einen bis 1910 in Betrieb befindlichen und anschließend mit Abraum verfüllten Braunkohletagebau aufgeschüttet.“ Zitat Ende
https://www.dgpf.de/src/pub/DGPF2011.pdf
Weitere geologische Ausführungen sind beispielsweise auf den Seiten 237 bis 246 in „Publikationen der Deutschen Gesellschaft für Photogrammetrie, Fernerkundung und Geoinformation e.V.“, Band 17, 2008 zu finden.
https://www.dgpf.de/src/pub/DGPF2008.pdf
Eingebettet darin befindet sich das mit Beschluss des damaligen Rates des Saalkreises vom 10.03.1976 ausgewiesene und mit Beschluss vom 23.01.1985 ergänzte Flächennaturdenkmal (FND) Salzstelle bei Teutschenthal-Bahnhof (FND 0036SK_) im westlichen Saalekreis, welches von einer umfassenden schützenswerten Fauna und Flora geprägt ist. Die Flora ist vorrangig von Salzvegetationsformationen, aber auch von Trockenrasen gekennzeichnet. So gehören Quellerfluren (Salicornietum europaeae); Salzrasen (Spergulario-Puccinellietum distantis); Salzbinsen-Gesellschaft (Juncetum gerardii); Schilfröhricht (Phragmitetum australis); Straußgras-Dominanzbestände mit Eibisch (Agrostis stolonifera + Althaea officinalis) und Subkontinentaler Trockenrasen (Festuco-Stipetum capillatae) dazu.
Ferner besteht im Flächennaturdenkmal (FND) Salzstelle bei Teutschenthal-Bahnhof (FND 0036SK_)bisher ein Nachweis von 94,00 Laufkäferarten.
https://opendata.uni-halle.de/bitstream/1981185920/95296/1/hercynia_volume_39_2872.pdf
https://www.zobodat.at/pdf/Angewandte-Carabidologie_8_0035-0049.pdf
Zur Flora führt Heino John in seiner Veröffentlichung „Zur Ausbreitung von Halophyten und salztoleranten Pflanzen in der Umgebung von Kali-Rückstandshalden am Beispiel des FND „Salzstelle bei Teutschenthal-Bahnhof“ (Saalkreis)“, Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt (Halle 2000) 5: 175-197 folgendes aus, Zitat:
„3.2.2 Aktueller Bestand und Bewertung
Im FND „Salzstelle bei Teutschenthal-Bahnhof“ wurden insgesamt 137 Höhere Pflanzenarten nachgewiesen, von denen 18 als gefährdet gelten (Status in den Roten Listen BRD [KORNECK et al. 1996] bzw. Sachsen-Anhalt [FRANK et al. 1992] ) oder gesetzlich geschützt (BArtSchV) sind. Besonderheiten stellen die halophilen Pflanzenarten Hymenolobus procumbens, Salicornia europaea ssp. brachystachya, Spergularia media, Suaeda maritima und Plantago maritima dar. Im Jahre 1999 wurden als Vertreter der Salzpflanzenflora Gypsophila perfoliata und Triglochin maritimum erstmals im FND gefunden.
Zusätzlich wurden die an den Hängen der an das UG angrenzenden, alten Braunkohlentagebau-Halde auftretenden Arten erfaßt. Diese Hänge sind recht artenreich. Insgesamt wurden dort weitere 70 Arten festgestellt, die nicht im eigentlichen FND auftreten. Es handelt sich vor allem um Ruderal-, Halbtrocken- und Trockenrasenarten, die sich in den etwa einhundert Jahren des Bestehens der Halde angesiedelt haben. Dabei stellte sich heraus, daß am Fuße der Halde auch weitere, bisher nicht erfaßte salztolerante Arten auftreten, wie Salsola kali ssp. tragus, oder nach langer Zeit wiederbestätigt wurden, wie Leontodon saxatilis. An weiteren halotoleranten Arten kommen an den Hängen vor: Sonchus palustris, Tetragonolobus maritimus und Centaurium pulchellum, die aber im FND auch an anderen Stellen vertreten sind.„
Zitat Ende
https://d-nb.info/1094899992/34
Weitere Dokumentationen und Exkursionsbericht geben einen weiteren anschaulichen Blick auf die Schutzwürdigkeit des Flächennaturdenkmal (FND) Salzstelle bei Teutschenthal-Bahnhof (FND 0036SK_) sowie angrenzender Natur- und Landschaftsräume.
https://www.mineralienatlas.de/forum/index.php?topic=39731.0
https://files01.core.ac.uk/reader/14528740
https://opendata.uni-halle.de/bitstream/1981185920/95345/1/hercynia_volume_42_2921.pdf
https://www.wildbienen.info/downloads/Eucera-16-2021.pdf
Das Flächennaturdenkmal (FND) Salzstelle bei Teutschenthal-Bahnhof (FND 0036SK_) ist räumlich sowie landkreis- und gemeindeübergreifend mit weiteren Feuchtgebieten, Wiesen, Wasserflächen, Gehölz- und Staudenflächen verbunden. Darüber hinaus liegen Biotop- und Grünverbünde mit in Teutschenthal-Köchstedt befindlichen Standorten wie die Kiesabbaustätte und dem Wiesen-, Stauden- und Gehölzsukzessionsgebiet im ehemaligen Militärgelände der Roten Armee nahe. Ferner sind insbesondere Biotop- und Grünverbünde zum 117,00 ha großen Naturschutzgebiet „Salzatal zwischen Langenbogen und Köllme“, zum 852,00 ha großen Landschaftsschutzgebiet „Salzatal“, zum FFH-GEBIET “SALZATAL BEI LANGENBOGEN“ (EU-CODE: DE 4536-304, LANDESCODE: FFH0124) – bestehend aus 8,00 Teilflächen mit einer Gesamtgröße von ca. 191,00 ha und einem linienhaften Teil mit einer Länge von ca. 5,00 km -, das 649,00 ha große EUROPÄISCHE VOGELSCHUTZGEBIET “SALZIGER SEE UND SALZATAL“ (EU-CODE: DE 4536-401, LANDESCODE: SPA0020) und ca. 117,00 ha großen FFH-GEBIET “MUSCHELKALKHÄNGE WESTLICH HALLE“ (EU-CODE: DE 4536-303, LANDESCODE: FFH0123) sowie zu den Fluss- und Auengebieten von Salza und Würdebach.
https://www.natura2000-lsa.de/schutzgebiete/natura2000-gebiete/salziger-see-und-salzatal-.html
https://www.natura2000-lsa.de/front_content.php?idart=189&idcat=33&lang=1
Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – regt auf Grund der umfassenden Schutzwürdigkeit und der bestehenden Schutzgebiete eine Fortsetzung, Intensivierung und Ausweitung der wissenschaftlich fundierten Erfassung von Fauna, Flora und Funga sowie einer u.a. darauf beruhenden Schutz- und Entwicklungskonzeption an. Darin gilt es dringend die Ausweitung bestehender Schutzgebiete über das Flächennaturdenkmal (FND) Salzstelle bei Teutschenthal-Bahnhof (FND 0036SK_) hinaus. Dabei sieht der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – die dringende Notwendigkeit die angrenzenden Natur- und Landschaftsräume sowie die Teutschenthal-Köchstedt befindlichen Standorte wie die Kiesabbaustätte und dem Wiesen-, Stauden- und Gehölzsukzessionsgebiet im ehemaligen Militärgelände der Roten Armee in ein Gesamtschutzgebiet einzubeziehen.
Auf Grund der Komplexität, der umfassenden Schutzwürdigkeit, der Arten- und Strukturvielfältigkeit, der Funktion als Lebens- und Rückzugsraum von Fauna, Flora und Funga, der Sensibilität und Störungsanfälligkeit des gesamten Natur- und Landschaftsraumes sowie im Speziellen des Flächennaturdenkmals (FND) Salzstelle bei Teutschenthal-Bahnhof (FND 0036SK_) hat der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – mit Unverständnis und Sorge Pläne des Bauunternehmers Andreas Tatra aufgenommen, Wege in das direkte Umfeld des Schutzgebietes zu bauen, einen Steg und einen Parkplatz zu errichten sowie eine frühere Soldatenunterkunft auszubauen. Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – befürchtet neben neuen Flächenversiegelungen, eine massive Störung des gesamten schützenswerten und geschützten Raumes.
Insofern ist es unverständlich, dass die Lokale Aktionsgruppe Unteres Saaletal und Petersberg e.V. öffentliche Mittel für die zu drohenden massiven Störungen des Flächennaturdenkmals (FND) Salzstelle bei Teutschenthal-Bahnhof (FND 0036SK_) und seines direkten Umfeldes bereitstellen möchte. Bei solchen Vorhaben erwartet der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – eine umfassende wissenschaftliche Prüfung derartiger Anliegen und Anträge sowie Beachtung der besonderen Sensibilität von geschützten und schützenswerten Teilen von Umwelt, Natur und Landschaften
https://www.northdata.de/Tautrim,%20Andreas,%20Lutherstadt%20Eisleben/15l9
https://leader.sachsen-anhalt.de/lokale-aktionsgruppen/die-24-lokalen-aktionsgruppen
Daher fordert der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – Politik und Verwaltungen des Landes Sachsen-Anhalt, der Landkreise Mansfeld-Südharz und Saalekreis sowie der Gemeinden Seegebiet Mansfelder Land und Teutschenthal auf, das Vorhaben sofort und unwiderruflich zu stoppen.
In dem Zusammenhang weist der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – ferner darauf hin, dass das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gibt zur aktuellen täglichen Neuausweisung von Siedlungs- und Verkehrsflächen in der Bundesrepublik Deutschland folgendes an, Zitat: „Ausweislich der amtlichen Flächenstatistik des Bundes wurden in Deutschland im Vierjahresmittel 2020 bis 2023 jeden Tag durchschnittlich rund 51 Hektar als Siedlungsflächen und Verkehrsflächen neu ausgewiesen. Dies entspricht einer Fläche von circa 71 Fußballfeldern täglich. Damit nahm der Flächenverbrauch gegenüber dem Vorjahreszeitraum geringfügig um durchschnittlich zwei Hektar pro Tag zu. 35 Hektar der Flächenneuinanspruchnahme entfielen auf den Bereich Wohnungsbau, Industrie und Gewerbe sowie öffentliche Einrichtungen, 17 Hektar auf Sport-, Freizeit- und Erholungs- sowie Friedhofsflächen. Insgesamt machten Flächen für Siedlung und Verkehr in Deutschland im Jahr 2023 14,6 Prozent, das heißt etwa ein Siebtel der Gesamtfläche aus.
Im August 2025 wurden in der amtliche Flächenstatistik des Bundes die seit 2020 berechneten Vierjahresmittelwerte einer Revision unterzogen und wie folgt nach unten korrigiert: Vierjahreszeitraum 2017-2020 – bisher 54 Hektar, neu 53 Hektar; Vierjahreszeitraum 2018-2021 – bisher 55 Hektar, neu 53 Hektar; Vierjahreszeitraum 2019-2022 – bisher 52 Hektar, neu 49 Hektar. Dies ist im folgenden Link zur amtlichen Flächenstatistik näher erläutert.
Die Siedlungs- und Verkehrsfläche darf nicht mit „versiegelter Fläche“ gleichgesetzt werden, da sie auch unversiegelte Frei- und Grünflächen enthält. Nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes sind etwa 45 Prozent der Siedlungs- und Verkehrsfläche versiegelt.
Die Reduzierung des Flächenverbrauchs ist ein zentrales umweltpolitisches Anliegen. Fläche ist eine begrenzte Ressource. Flächenverbrauch ist mit erheblichen negativen Folgen für die Umwelt verbunden. Dies umfasst den Verlust von Naturräumen, den Verlust von Klimaschutzleistungen (CO2-Senken), Verlust von Optionen für die Klimaanpassung, insbesondere für die Hochwasser- und Starkregenvorsorge, und nicht zuletzt den Verlust wertvoller Ackerflächen. Das bedeutet, dass der Mensch mit der Ressource Fläche sparsam umgehen muss, um ihre ökologischen Schutzfunktionen angesichts vielfältiger wirtschaftlicher und sozialer Nutzungsansprüche an den Raum im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung zu erhalten.“, Zitat Ende
Ferner ist folgendes ausgeführt, Zitat:
„In der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie hat sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, den täglichen Zuwachs an Siedlungs- und Verkehrsfläche in Deutschland von heute rund 51 Hektar pro Tag bis zum Jahr 2030 auf unter 30 Hektar pro Tag zu reduzieren, um bis zum Jahr 2050 einen Flächenverbrauch von netto Null im Sinne einer Flächenkreislaufwirtschaft zu erreichen. Dabei geht es auch um den Schutz und die Erhaltung landwirtschaftlicher Flächen.
Wegen seiner Relevanz für den Klimaschutz (CO2-Senken) bildet das Ziel der Flächenkreislaufwirtschaft zudem ein wichtiges Element des Klimaschutzplans 2050 der Bundesregierung.
Die Zielerreichung kann gelingen, wenn der Nachnutzung von Grundstücken und dem Bauen im Bestand konsequenter Vorrang vor der Neuausweisung von Siedlungsflächen gegeben wird. Die Neuinanspruchnahme von Flächen ist so weit wie möglich zu vermeiden. Der Innenentwicklung ist Vorrang zu geben. Das Leitbild der dreifachen Innenentwicklung nimmt dabei flächensparendes Bauen, ausreichende Grünversorgung und Verkehrsvermeidung gleichermaßen in den Blick, um dem Anspruch an eine zukunftsfähige, ökologisch intakte und klimaresiliente Stadtentwicklung gerecht zu werden.
Um den zunehmenden Flächennutzungskonkurrenzen gerade in einem dicht besiedelten Land wie Deutschland gerecht zu werden, bedarf es einer sorgfältigen planerischen Konfliktbewältigung. Der Bund stellt den Ländern und Kommunen mit dem Raumordnungsgesetz, dem Baugesetzbuch und dem Bundesnaturschutzgesetz ein umfassendes rechtliches Instrumentarium zur Steuerung der Flächeninanspruchnahme zur Verfügung. Das Baugesetzbuch verpflichtet die Kommunen als Träger der Bauleitplanung zum sparsamen und schonenden Umgang mit Grund und Boden und zur Begrenzung der Bodenversiegelung auf das notwendige Maß. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz sind Eingriffe in Natur und Landschaft soweit wie möglich zu vermeiden.
Seit 2017 sieht das Raumordnungsgesetz (ROG) des Bundes einen Grundsatz der Raumordnung zu Vorgaben für quantifizierte Flächensparziele vor. Zudem gilt seit September 2023 der gesetzliche Grundsatz der Raumordnung, dass die Brachflächenentwicklung einer neuen Flächeninanspruchnahme nach Möglichkeit vorgezogen werden soll. Diese Grundsätze sind auf den nachgelagerten Ebenen gemäß § 4 ROG zu berücksichtigen, wovon die Länder Gebrauch machen. Im Rahmen der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie werden die Flächensparziele der Bundesregierung in einem breiten Dialog aller Akteure bilanziert und fortentwickelt.“, Zitat Ende
Das ergibt im Jahr einen Flächenverbrauch im Umfang von 18.615,00 ha. Im Vergleich dazu hat die Stadt Wanzleben-Börde eine Fläche von 18.150,00 ha = 188,15 km².
Das Statistische Bundesamt kommt auf die gleichen besorgniserregenden Feststellungen.
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2025/08/PD25_286_412.html
Daher sind alle neuen Flächenverbräuche in unverbauten Teilen von Umwelt, Natur und Landschaften endlich zu unterlassen und stattdessen Rückbau- und Flächenentsiegelungsmaßnahmen anzugehen.
Im Zusammenhang mit den vielfältigen Entwicklungen und Entwicklungsmöglichkeiten im Gemeindegebiet von Teutschenthal beabsichtigen Bürgerinitiative Gegen eine Giftmüll- und Deponieregion Halle-Saalekreis e.V. und Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – im Rahmen folgender Neujahresrundwanderung ihre Vorstellungen zum Schutz, zum Erhalt und zur Entwicklung von Umwelt, Natur und Landschaften im Exkursionsgebiet in der Gemeinde Teutschenthal zu erläutern und mit einer verantwortlichen und interessierten Öffentlichkeit zu diskutieren:
Samstag, den 10.01.2026, um 10.00 Uhr
Gemeinsame Neujahresrundwanderung von Teutschenthal zum Würdebach
mit der Bürgerinitiative Gegen eine Giftmüll- und Deponieregion Halle-Saalekreis e.V. in Teutschenthal mit folgender Route:
Eisenbahnhaltepunkt Teutschenthal Ost ► Würdebach ► Steinkistengrab in Köchstedt ► Kiessandabbau im Abbaufeld Köchstedt ► Querung des Würdebaches ► Eisenbahnhaltepunkt Teutschenthal Ost
Treff- und Endpunkt: Eisenbahnhaltepunkt Teutschenthal Ost
Dauer: ca. 3 Stunden
Die im Juni 2019 vom Umweltbundesamt nach § 3 Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz – UmwRG anerkannte, ehrenamtliche und gemeinnützige Umwelt- und Naturschutzvereinigung Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – ist jedenfalls bereit im Rahmen seiner Möglichkeiten bei der Bewältigung der Aufgaben zum Schutz, Erhalt und Entwicklung der sehr vielfältigen Umwelt, Natur und Landschaft zu unterstützen.
Ferner ruft der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – die interessierte Bevölkerung auf in der Bürgerinitiative Gegen eine Giftmüll- und Deponieregion Halle-Saalekreis e.V. mitwirken.
Wer Interesse hat kann sich bitte an folgende Anschrift wenden:
Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – AHA
Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345 – 200 27 46
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
Andreas Liste
Vorsitzender
Halle (Saale), den 20.12.2025

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