Laut Statistischem Bundesamt und Umweltbundesamt nahm im Jahr 2015 die Waldfläche 30,6 % der Bodenfläche Deutschlands ein. Ab da klaffen die Zahlen beider Bundesämter auseinander. Das Umweltbundesamt geht von einer Fläche Deutschlands im Umfang von 357.409 km² aus. Bei 30,6 % sind das rechnerisch 109.367km² = 10.936.700 ha. In der Übersicht des Statistischen Bundesamtes bilden ebenfalls 357 409 km² die Ausgangsbasis, wobei man dann von 109.515 km² = 10.951.500 ha Waldfläche ausgeht.

Der gesamte Holzeinschlag im Jahr 2016 umfasste laut Statistischem Bundesamt 152.193.500 m³ Holz. Dies teilte sich 2.135.000,00 m³ Eiche und Roteiche, 11.006.700 m³ Buche und sonstiges Laubholz, 12.574.200 m³ Kiefer und Lärche sowie 26.477.600 m³ Fichte, Tanne, Douglasie und sonstiges Nadelholz auf.

Alles Zahlen, welche von durchaus intensiver forstwirtschaftlicher Nutzung ausgeht.

Die nunmehrige Aufforderung des Holzimpulszentrums (HIZ) verstärkt Fällungen von Rotbuchen im Südharz vorzunehmen, erfüllt den Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) mit sehr großer Sorge. Bekanntlich besitzen Wälder eine sehr vielfältige Aufgaben, wozu insbesondere die Funktionen als Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, als Frischluftentstehungsgebiet, Wasserspeicher sowie Erholungsraum für die stressgeplagte Menschheit gehören. Dem ist die Holznutzung entsprechend anzupassen.
Leider muss der AHA immer wieder mit sehr großem Unverständnis feststellen, dass massive forstwirtschaftliche Eingriffe selbst vor Naturschutzgebieten, Schutzgebieten nach der Fauna-Flora-Habitat (FFH) – Richtlinie und Vogelschutzgebieten nicht Halt machen. Insbesondere seien hier beispielhaft der Hakel an der Nahtstelle zwischen Harz und Börde, der Plötzkauer Auenwald, die Sprohne an der Einmündung der Bode in die Saale, in Leipzig die Burgaue und die Auenwälder im Süden der Stadt, die Dölauer Heide in Halle (Saale), die Fasanerien in Köthen und Merseburg sowie nicht zuletzt das Waldgebiet am Ettersberg in und bei Weimar genannt.

Diese massiven forstwirtschaftlichen Eingriffe haben nicht nur zur Entnahme von wertvollem Altbaumbestand geführt, sondern häufig große Lücken in die Waldbestände gerissen, Waldstrukturen zerstört sowie größere Angriffsflächen für Stürme geschaffen.

Als Rechtfertigungen bedient man sich immer anderer Ausreden. Das reicht von ökologisch orientierten Waldbau, über Beseitigungen von Gefahren bis hin der zwingenden Notwendigkeit der Gewinnung von Holz.

Zu letzterem ruft nun das HIZ auf, indem es nämlich zu verstärkten Fällungen von Rotbuchen im Südharz animiert. Nach Medienangaben wächst hier 30 Prozent des deutschen Buchenbestandes. Daher sieht der AHA eine Verstärkung der Fällung von Rotbuchen im Südharz mit sehr großem Unbehagen. Nicht nur die Beeinträchtigung der Waldbestände durch Auslichtungen bilden die Basis der massiven Bedenken des AHA, sondern auch zu erwartenden starken Verluste an Altbäumen der Rotbuche, welche in den nächsten hunderten Jahren kein ausreichenden Ausgleich erwarten lassen. Die Folgen für Waldstruktur, ökologischen Funktionen und Hydrologie sind noch nicht absehbar, lassen aber anhand obengenannter Beispiele nichts Gutes erahnen.

Daher fordert der AHA die Politik und die verantwortlichen Verwaltungen auf, derartige Pläne zu stoppen, den generellen Umgang mit unseren Wäldern auf den Prüfstand zu stellen und die Erstellung von wissenschaftlich fundierten Waldentwicklungs- und Waldschutzkonzeptionen in den Ländern in Gang zu setzen.

Der AHA bekräftigt erneut seine Bereitschaft im Rahmen seiner ehrenamtlichen und gemeinnützigen Möglichkeiten sein Wissen sowie seine Erfahrungen einzubringen. Ferner bietet der AHA sich an Interessenten eine Plattform zur Mitwirkung anzubieten. Wer Interesse hat mitzuwirken, wende sich bitte an folgende zentrale Kontaktmöglichkeiten des AHA:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Große Klausstraße 11 in 06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345 – 2002746
E-Mail: aha_halle@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de