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Arbeitseinsatz in der Umweltbibliothek

von Siegried Blauth

Zum 2. Mal trafen sich einige Mitglieder des AHA am Samstag, dem 14.09.2019, um in der Umweltbibliothek in Merseburg die dringend notwendigen Renovierungsarbeiten weiter vorzubereiten.

In vierstündiger Arbeit wurden die Wände und Decke eines der Räume vollständig und sauber von der Tapete befreit.

Somit ist dieser Raum bereit für eine neue Decken- und Wandgestaltung, die eine Fachfirma ausführen soll. Um ein bibliotheksgerechtes Ambiente entstehen zu lassen, sind noch viele helfende Hände und finanzielle Mittel nötig.

Gerne nehmen wir dafür gegen Quittung eine Spende unter folgender Bankverbindung des AHA entgegen:

  • IBAN: DE 14 800 537 62 0380 302 257
  • BIC: NOLADE21HAL
  • Saalesparkasse
  • Verwendungszweck „Umweltbibliothek
  • Oder Sicher und einfach Spenden via PayPal: [wpedon id=16487]

Wer Interesse hat wende sich bitte an folgende Anschrift:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Regionalgruppe Merseburg-Leuna-Bad Dürrenberg &
Umweltbibliothek Merseburg „Jürgen Bernt-Bärtl“ – (UBM)
Weiße Mauer 33

06217 Merseburg

Tel.: 0176 – 52562945

E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
E-Mail UBM: ubh2004@yahoo.de

Sprechzeit nach telefonischer Vereinbarung.

Untere Mulde in Dessau-Roßlau benötigt besonderen Schutz und Betreuung sowie braucht ihre Aue zurück!

Im Rahmen mehrerer Begehungen des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) in der Muldeaue zwischen Schillerpark, Stillingen und Jagdbrücke – jüngst am 05.Oktober 2019 – nahmen die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer neben den natürlichen und landschaftlichen Grundlagen, Strukturen und Vielfältigkeiten, auch die noch vorhandenen Auswirkungen und Folgen des Hochwassers im Juni 2013 in Augenschein.
Das erste Ziel war der Blick auf die Stillinge. Hier waren sich die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer einig, dass dieses Gewässer von allen Verbauungen und Verschmutzungen freizuhalten sind. Darüber hinaus gilt es den Silberweidenbestand weiter zu befördern.
Als zweite Station fielen die Folgezustände an der Kleingartenanlage „Am Schillerpark“ und dem angrenzenden Wegesystem sowie an der Gastronomie unweit der Stillinge und des flächenhaften Naturdenkmals (FND) Eichendom auf.
Hier verdeutlichte sich, dass das letzte Hochwasser im Sommer 2013 seinen Raum zur Ausbreitung mit voller Kraft und vollumfänglich gesucht und gefunden hat. In dem Zusammenhang zeigt sich wieder, dass Fließgewässer ganz massiv in ihre Altaue zurückdrängen und sich von keinen Bauten der Menschen daran hindern bzw. aufhalten lassen. In dem Blickwinkel betrachtet nahmen die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer die Rückbaumaßnahmen in der Kleingartenanlage „Am Schillerpark“ in Augenschein. Mit Unverständnis stellten sie jedoch fest, dass man offenbar beabsichtigt Bauschutt auch aus anderen oberflächlich beräumten Kleingartenanlagen –z.B. an der Braunschen Lache- herangeschafft, zu verwenden, um Baustraßen zu errichten. Neben der Frage zu dem nicht erkennbaren Sinn derartiger Baustraßen, stellt sich sofort die äußerst dringende Notwendigkeit der vollständigen Beräumung der Flächen, wozu nicht nur die Oberbauten gehören. Die bauliche Beräumung muss sich, nach Ansicht der Exkursionsteilnehmer und Exkursionsteilnehmerinnen, ganz besonders auch auf die Fundamente, Versorgungsleitungen und Klärgruben beziehen. Nur vollständig von u.a. mit gefährlichen Stoffen wie Asbest, zersplittertes Glas, Farb- und Ölresten angereicherten Bauresten und –schutt beräumte Flächen können einer ordnungsgemäßen Umsetzung in Sachen Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutz und damit der Vermeidung von Beibehalten und u.a. hochwasserbedingter Ausbreitung von Schadstoffen aller Art dienlich sein. Nach Auffassung der Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer ist ein derartiges Vorgehen alternativlos und unverzüglich vollständig u.a. auch in den einstigen Kleingartenanlagen am Eschenweg und an der Braunschen Lache ebenso umzusetzen.
Im Zusammenhang einer notwendigen Beseitigung von Kleingärten in Hochwasserräumen gilt es aber von Anfang an mit der Bevölkerung zusammenzuarbeiten, gemeinsam Lösungen zu erarbeiten und dem Prinzip der Freiwilligkeit den Vorrang einzuräumen. Ferner halten es die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer für sehr wichtig, dass eine wissenschaftlich fundierte Schutz- und Entwicklungskonzeption die künftige Entwicklung der beräumten einstigen Kleingartenanlagen und die Wiedereingliederung in den Hochwasserausreitungs- und Auenentwicklungsraum der Mulde beinhaltet. Nach Standort und gegenwärtigen Bestand der Vegetation könnten nach Ansicht der Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer die Möglichkeit der sukzessiven Entwicklung von Auenwäldern, Streuobstwiesen, Hochstaudenflächen, temporäre oder bzw. und ständige Feuchtgebiete, von unregelmäßig gemähten Wiesen sowie Mischbestände aus Allem dazu gehören. Streuobstwiesen und Mähwiesen bedürfen einer intensiven Pflege und Betreuung, wozu auch eine bestehende kleinere Streuobstwiese nördlich des Landhauses und an der Braunschen Lache zählen.
Für den AHA gilt es nunmehr alles Mögliche an Maßnahmen zu ergreifen, um hier der Mulde ihren Überflutungsraum zurückzugeben. In dem Zusammenhang bedarf es im Anschluss daran den östlich und nordöstlich an die Kleingartenanlage „Am Schillerpark“ angrenzenden Deich perspektivisch an zwei Stellen zu schlitzen und den „Restdeich“ als Fluchtinseln für Tiere bereitzustellen. Solche Rückbaumaßnahmen sind dringend erforderlich, um so der Aue wieder Entwicklungs- und Überflutungsraum zurückzugeben.
Im Anschluss daran die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer die Streuobstwiese nördlich der Plankenlinie und des Landhauses in Augenschein.
Am 08.12.2015 haben erfreulicherweise die Stadt Dessau-Roßlau und der AHA eine Pflege- und Nutzungsvereinbarung ab 01.01.2016 für die Streuobstwiese am Landhaus abgeschlossen. Nunmehr hat der AHA mit großer Freude und großem Dank den Bescheid der Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz des Landes Sachsen-Anhalt zur Förderung von Maßnahmen zum Schutz, Pflege und Betreuung der Streuobstwiese Am Landhaus in der Stadt Dessau-Roßlau erhalten. In Folge dessen fanden ab Januar 2017 Schnittarbeiten und zahlreiche Mahdarbeiten statt. Im Rahmen der Exkursion berieten und diskutierten die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer über die nächsten Aktivitäten zum Schutz, Entwicklung, Pflege und Betreuung der Streuobstwiese. Der AHA verwies dabei, dass am Samstag, dem 12.10.2019, ein Arbeitseinsatz geplant ist. Im Rahmen dieses Arbeitseinsatzes ist vorgesehen Schnittmaßnahmen an den Apfelbäumen vorzunehmen, die restlichen Äpfel zu pflücken sowie ggf. die Pflanzung von zwei oder drei Apfelbäumen vorzubereiten sowie ggf. die Absperrungen des einst sogar befahrbaren Trampelpfades zwischen Streuobstwiese und Landhaus zu überprüfen.
Der Arbeitseinsatz findet am Samstag, dem 12.10.2019, statt und Treff ist 10.00 Uhr am Eingang Landhaus. Die hoffentlich zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer bittet der AHA mit wetterfester Arbeitskleidung, Arbeitsschuhen und Arbeitshandschuhen zu erscheinen. Ferner besteht die Möglichkeit die Aktivitäten des AHA finanziell zu unterstützen.
Wer finanziell Unterstützung leisten möchte, -z.B. zum Kauf von Obstbäumen und Arbeitsgeräten – kann dies unter folgender Bankverbindung des AHA tun:

  • IBAN: DE 14 800 537 62 0380 302 257
  • BIC: NOLADE21HAL
  • Saalesparkasse
  • Verwendungszweck „Streuobstwiese Dessau
  • Oder Sicher und einfach Spenden via PayPal: [wpedon id=16487]

Hinsichtlich künftiger Mahden wünscht sich der AHA die Schaffung von Möglichkeiten von Schafbeweidungen und appelliert daher an die Schäfer der Region hier entsprechende Möglichkeiten auszuloten. Hinsichtlich der Apfelsortenbestimmung sucht der AHA nun verstärkt den Kontakt zu Pomologen, um vor der Ernte die Apfelsorten bestimmen lassen zu können. Danach soll in Form von öffentlichen Arbeitseinsätzen die Ernte der Äpfel stattfinden. Zur Verwertung der Äpfel setzt der AHA auf Eigenverwendung und -verwertung, aber auch auf Zusammenarbeit mit Mostereien sowie die Prüfung der Zulassung als Lieferant für das EU-Schulobst- und –gemüseprogramm. Eine erste Zusammenarbeit mit Obst- und Gemüsehändlern zum Angebot von Tafelobst ist bereits erfolgt. Denkbar ist ebenfalls Tafeln mit Obst zu versorgen.
Ferner sind Kontakte zur Volkshochschule vorgesehen, um z.B. im Rahmen von Schnittkursen gleich Schnittarbeiten mit realisieren lassen zu können. Ebenso stellt sich der AHA vor, Schulen der Stadt Dessau-Roßlau in das Vorhaben einzubinden.

Weitere Arbeitseinsätze im Jahr 2019 sind an folgenden Samstagen geplant: 16.11.2019 und 07.12.2019
Treff ist 10.00 Uhr am Eingang Landhaus, Am Landhaus 01
Wie bereits im Jahr 2019 vorgesehen und umgesetzt, plant der AHA auch für das kommende Jahr 2020 die Durchführung von regelmäßigen Arbeitseinsätzen.

Für die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer stellt sich der Parkplatz am Südostrand der Streuobstwiese als Problem dar. Hier gilt es Abhilfe zu schaffen, um die Streuobstwiese von derartigen Störungen zu befreien. In dem Zusammenhang drückten die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer ihre sehr große Sorge aus, dass insbesondere im Zusammenhang mit dem Landhaus, der Autoverkehr zunimmt. Eine derartige Entwicklung am ca. 1.191 ha großen Naturschutzgebiet „Untere Mulde“ ist keinesfalls zufriedenstellend und bedarf alsbaldiger Abhilfe.

Im Rahmen der Inaugenscheinnahme der Streuobstwiese in der Braunschen Lache stellten die die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer mit fortgesetzter großer Sorge den Zustand des vorrangig aus Pflaumen und vereinzelten Äpfeln bestehenden Obstbestandes fest. Der AHA hat auch hier gegenüber der Stadt Dessau-Roßlau seine Bereitschaft bekundet die Streuobstwiese zu betreuen. Die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer waren sich einig, dass hier schneller Handlungsbedarf besteht. Ebenso, dass das direkte Umfeld eines massiven Schutzes bedarf und die große Fichte im Westteil dringend zu erhalten gilt. Neben ihrem würdigen Habitus, dient sie u.a. dem Waldkauz als Schlafplatz und Jagdansitz.
Im Bereich der Jagdbrücke nahmen die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer die Mulde im unmittelbaren Vorfeld der Mündung in die Elbe in Augenschein.
Die Mulde ist ein linkselbisch gelegener, nicht schiffbarer Nebenfluss der Elbe. Der 124 km lange Fluss entsteht in Sachsen südöstlich von Leipzig durch die Vereinigung der Zwickauer Mulde und der Freiberger Mulde nördlich von Colditz bei Sermuth. Der Name Mulde bedeutet „Die Mahlende“ und soll auf die Vielzahl der früher am Fluss betriebenen Mühlen hinweisen.
Dieser Teil der Fluss- und Auenlandschaft der Mulde gehört zum ca. 1.191 ha großen Naturschutzgebiet „Untere Mulde“. Die Exkursionsteilnehmer und Exkursionsteilnehmerinnen halten es für dringend notwendig als zu unternehmen die durchaus vorhandene Naturnähe des Flusses in dem Gebiet zu erhalten und vor menschlichen Zugriffen jeglicher Art wie z.B. Verbauungen, Beeinträchtigungen wie Betreten der Ufer-, Kies- und Sandflächen im Flussbereich zu schützen. Diese Gebiete bieten dem Fluss entscheidenden Raum zur Entwicklung und dienen sowohl Tieren und Pflanzen wichtigen Lebens- und Entwicklungsraum.
Der AHA erläuterte in dem Zusammenhang, dass die Auen als unentbehrlicher Überflutungsraum von Fließgewässern zu den arten- und strukturreichsten Landschaften der gemäßigten Zonen der Erde gehören. Sie setzen sich aus Auenwäldern, Auenwiesen, Kies- und Schotterflächen, Altarmen, Stand- und Fließgewässern sowie Schlammflächen zusammen. Somit stellen sie einen wichtigen Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten dar. Diese Vielfältigkeit lädt ferner zum Schauen und Erholen ein.
Jedoch sind zahlreiche Auenlandschaften und die dazugehörigen Gewässer von Baumaßnahmen und anderen Beeinträchtigungen der Wasser- und Bodenqualität bedroht. Derartige Gefährdungen gilt es abzuwenden bzw. zu verhindern.
Verbunden mit dem niedrigen Wasserstand der Mulde kommen immer mehr inselhafte Kies- und Schotterbänke zum Vorschein. Diese Flächen dienen u.a. Flussregenpfeifern als Brutraum. Ferner zeichnen sich mit der möglichen Entwicklung von temporären zu dauerhaften Inseln auch Entwicklungsräume für neue Auenwälder ab. Für die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer ist daher sehr wichtig, dass z.B. durch ordnungsgemäße Ausschilderung und Kontrollen eine Nutzung derartiger Flächen u.a. als Badeort und Angelplatz ausgeschlossen ist. Immerhin befinden sich diese Flächen im ca. 1.191 ha großen Naturschutzgebiet „Untere Mulde“.
Um jedoch Auenlandschaften als Natur- und Landschaftsraum zu erhalten und weiter entwickeln zu lassen, bedarf es u.a. einer umfassenden Bildungs- und Aufklärungsarbeit. Dazu soll ein Naturerkenntnispfad Mündungsgebiet der Mulde in die Elbe beitragen.
Die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer bekräftigten die volle Unterstützung des AHA in seinem diesbezüglichen Anliegen.
Im Bereich des flächenhaften Naturdenkmals „Eichendom“, an den Stillingen und am Schillerpark legte der AHA erneut seine Position zum vermehrten Autoverkehr im Bereich der als Fahrradstraße ausgewiesenen Walderseestraße dar. Nach Auffassung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) ist es unverständlich, dass es einen derartig umfassenden Autoverkehr in dem Gebiet gibt. Nach Auffassung der Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer gilt es hier endlich Einhalt zu gebieten.
Darüber hinaus halten es die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer für sehr wichtig, dass es nach dem hoffentlich endgültigen Aus der Nordumfahrung keine Neuplanungen anderer Bauprojekte existieren, welche ein UNESCO-Weltkulturerbe sowie die Mulde in Angrenzung an ein Naturschutzgebiet und somit Gebiete tangiert, welche auch den Richtlinien der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) entsprechen, Lebensräume von Rote-Liste-Arten wie Hirschkäfer und Heldbock betrifft sowie nicht zuletzt sehr wichtige Hochwassereinzugsräume der Mulde beeinträchtigen.
Gerade die jüngsten Hochwasser im Januar- und Februar 2011 sowie Juni 2013 hatten wieder ganz deutlich aufgezeigt, dass Baumaßnahmen aller Art in und an Hochwassereinzugsgebieten konsequent zu unterlassen sind. In dem Blickfeld hält es der AHA sogar für dringend geboten an einer schnellen und öffentlich transparenten Entwicklung bzw. Aktualisierung von Hochwasserkonzeptionen der Stadt Dessau-Roßlau zu arbeiten. Dazu gehören die Wiederausweitung von Auenlandschaften sowie deren Durchgängigkeit zu ermöglichen.
Auf Grund dieser räumlich und fachlich-inhaltlich vielfältigen Aufgaben und dringend notwendigen beabsichtigt der AHA interessierte Personen zu gewinnen, welche in der Ortsgruppe in Dessau-Roßlau ehrenamtlich mitwirken möchten. Dabei spielen Alter, Beruf, Geschlecht und Nationalität überhaupt keine Rolle.
Dabei soll räumlich gesehen ein enges Zusammenwirken mit den AHA-Aktivitäten in den anderen Wirkungsgebieten, wie zum Beispiel mit der Ortsgruppe Bitterfeld-Wolfen, die Effizienz der Arbeit erhöhen.
Wer Interesse hat an einer derartig wichtigen ehrenamtlichen Arbeit bzw. noch mehr darüber erfahren möchte, wende sich bitte an folgende Kontaktmöglichkeit:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. (AHA)
Ortsgruppe Dessau-Roßlau

E-Mail: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 06.10.2019

Termine:

Samstag, den 12.10., um 10.00 Uhr
Arbeitseinsatz auf der Streuobstwiese „Landhaus“
Treffpunkt: Landhaus, Dessau

Samstag, den 16.11., um 10.00 Uhr
Arbeitseinsatz auf der Streuobstwiese „Landhaus“
Treffpunkt: Landhaus, Dessau

Samstag, den 07.12., um 10.00 Uhr
Arbeitseinsatz auf der Streuobstwiese „Landhaus“
Treffpunkt: Landhaus, Dessau

Fotos: Andreas Liste

AHA führt Mahdarbeiten auf Streuobstwiese am Landhaus in Dessau-Roßlau durch

Blick auf die Streuobstwiese

Samstag, den 12.10., um 10.00 Uhr
Arbeitseinsatz in der Streuobstwiese „Am Landhaus“
Treffpunkt: Pension „Landhaus“ Dessau

Am 08.12.2015 haben erfreulicherweise die Stadt Dessau-Roßlau und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) eine Pflege- und Nutzungsvereinbarung ab 01.01.2016 für die Streuobstwiese am Landhaus am Naturschutzgebiet Untere Mulde abgeschlossen. In Folge dessen hatte der AHA mit großer Freude und großem Dank einen Zuschuss der Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz des Landes Sachsen-Anhalt zur Förderung von Maßnahmen zum Schutz, Pflege und Betreuung der Streuobstwiese Am Landhaus in der Stadt Dessau-Roßlau beantragt und erhalten. Mit der Förderung durch die Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz des Landes Sachsen-Anhalt besteht nun die Basis, in Absprache mit der unteren Naturschutzbehörde der Stadt Dessau-Roßlau, konkret die Pflege- und Betreuungsmaßnahmen durchzuführen.
Somit bildet nunmehr die vollständige praktische Umsetzung der Pflege- und Nutzungsvereinbarung zwischen Stadt Dessau-Roßlau und AHA für die ca. 1,8 ha große Streuobstwiese „Am Landhaus“ in der Unteren Muldeaue einen besonderen Arbeitsschwerpunkt des AHA.
Nunmehr ist der nächste und zehnte öffentliche Arbeitseinsatz auf der Streuobstwiese am Landhaus am Samstag, dem 12.10.2019, geplant.
Dabei ist vorgesehen Ernte- bzw. erste Schnittarbeiten auf der Streuobstwiese vorzunehmen.
Interessenten sind selbstverständlich gerne und recht herzlich willkommen.
Der AHA bittet dabei um wetterfeste Arbeitskleidung, wozu unbedingt festes Schuhwerk und Arbeitshandschuhe gehören.
Treff ist 10.00 Uhr am Eingang Landhaus, Am Landhaus 1 in Dessau-Roßlau.
Wer noch mehr zu dem Arbeitseinsatz, zur Betreuung der Streuobstwiese am Landhaus am Naturschutzgebiet Untere Mulde sowie zu den generellen Aktivitäten des AHA erfahren möchte, wende sich bitte an folgende Kontaktmöglichkeit:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Ortsgruppe Dessau – Roßlau

E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 04.10.2019

AHA führt Exkursion zum Schillerpark und in das NSG Untere Mulde durch

Samstag, den 05.10., um 10.00 Uhr
Exkursion teilweise durch den Schillerpark, zum NSG „Untere Mulde“ und das ND „Eichendom“
Treffpunkt: Ecke Walderseestraße/Albrechtstraße (ARAL-Tankstelle), Dessau-Roßlau
Dauer: ca. 4 Stunden

In sehr langfristiger Anknüpfung an die 3. Muldekonferenz am Samstag, den 30.09.2017 in der Gemeinde Muldestausee, Ortsteil Muldenstein, führt der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) am Samstag, den 05.10.2019 eine Exkursion teilweise durch den Schillerpark, zum Naturschutzgebiet „Untere Mulde“ und das Naturdenkmal „Eichendom“ durch.
Im Rahmen der ca. vierstündigen Exkursion beabsichtigt der AHA die dringende Schutzwürdigkeit der weitgehend unverbauten Mulde als Bestandteil eines weitläufigen Naturschutz- und FFH-Gebietes sowie des weltbedeutsamen Dessau-Wörlitzer Gartenreiches als einen wichtigen ökologischen, kulturellen und touristischen Lebens-, Rückzugs- und Verbindungsraum darzustellen. Darüber hinaus ist seitens des AHA vorgesehen die damit eng verbundene ökologische und kulturelle Bedeutung des Gebietes um die Stillinge und den Schillerpark sowie die umfassenden Bedrohungspotenziale darzustellen. In dem Zusammenhang hat der AHA das dringende und zwingende Bedürfnis seine schweren Bedenken zu womöglich noch existierenden Plänen der Stadt Dessau-Roßlau eine Nordostumgehung zu bauen und dabei eine neue Muldequerung zu schaffen, zu begründen. Neben der einen grundsätzlichen Tatsache, dass Verkehrsprobleme nicht mit neuen Straßen und Brücken lösbar sind, droht hier eine Zerschneidung wertvoller Kultur- und Naturlandschaft. Bereits der Ausbau der B 184 im Mündungsgebiet der Mulde in die Elbe trägt schon zu erheblichen Störungen und Zerstörungen bei.
Darüber hinaus möchte der AHA die unvollständige und unsachgemäße Beräumung von mehreren Kleingartenanlagen thematisieren.
Ferner beabsichtigt der AHA seine Überlegungen zur Betreuung zweier Streuobstwiesen in dem Gebiet vorzustellen. Am 08.12.2015 haben erfreulicherweise die Stadt Dessau-Roßlau und der AHA eine Pflege- und Nutzungsvereinbarung ab 01.01.2016 für die Streuobstwiese am Landhaus abgeschlossen. Zwischenzeitlich hatte der AHA in der Streuobstwiese „Am Landhaus“ umfassende Schnittmaßnahmen an den Bäumen und Mahdarbeiten vorgenommen. Im Rahmen der Exkursion möchte der AHA nunmehr die nächsten Aktivitäten zum Schutz, Entwicklung, Pflege und Betreuung der Streuobstwiese beraten, diskutieren und der interessierten Öffentlichkeit darlegen.
Der AHA hält es ebenfalls für dringend geboten im Rahmen der Exkursion das Thema Hochwasser sowie seine Vorschläge zum Umgang damit aufzuwerfen.
Darüber hinaus möchte der AHA die Zielstellung und die Aktivitäten der Ortsgruppe Dessau-Rosslau sowie das Vorhaben der Entstehung eines Naturerkenntnispfades Mündungsgebiet der Mulde in die Elbe vorstellen.
Treff ist um 10.00 Uhr in Dessau-Roßlau an der Ecke Walderseestraße/Albrechtstraße (ARAL-Tankstelle)

Wer noch mehr zu Aktivitäten der ehrenamtlichen AHA-Ortsgruppe Dessau-Roßlau erfahren möchte, kann sich auch an folgende Adresse wenden:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Ortsgruppe Dessau – Roßlau

E-Mail: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 27.09.2019

Stellungnahme zum Planfeststellung nach § 68 WHG – Hochwasserschutz Eisenach Maßnahmenkomplex II – Teilobjekt Altwasser Spicke – Bauteil 7 Genehmigungsplanung 1. Tektur vom 09.07.2019

Grundsätzliches

Bekanntlich gehören Fluss- und Auenlandschaften zu den arten- und strukturreichsten Landschaften und Naturräumen der gemäßigten Zonen. Sie bieten punktuell und flächendeckend Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, bilden Kaltluft- und Frischluftentstehungsgebiete und fungieren als Ventilationsbahnen sowie üben sehr wichtige Funktionen als Hochwasserausbreitungs-, Biotop- und Grünverbundraum aus. Ferner dienen sie als Erholungsraum für die Menschen.
Diese vielfältigen Funktionen erfordern jedoch eine naturnahere bis naturnahe Entwicklung.
Auf dieser Basis bezieht der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) bezieht er folgendermaßen Stellung:

Zu II. Zu Erläuterungsbericht

Zu 2.1 Rechtfertigung des Gesamtvorhabens

Diese Rechtfertigung erscheint nicht nachvollziehbar, da bisher nicht erkennbar ist, welche alternative Maßnahmen in Bezug auf Rückgabe von Retentionsflächen innerhalb der Stadt Eisenach vorgesehen sind. Das innerstädtische Flusssystem von Hörsel und im Umfang ihr Nebenfließgewässer Nesse bis zum Einmündungsbereich sind umfassender Begradigung und massivem Einbau geprägt. Wehre müssen Höhenunterschiede des begradigten Flusssystems ausgleichen und befördern streckenweise die Naturferne. Andrerseits sind Hörsel und Nesse als massiver Grünraum geprägt, welcher Potenziale für einen Grün- und Biotopverbund besitzt sowie als Kaltluftentstehungsgebiet und Ventilationsbahn fungieren kann. Gerade letzterer Aspekt kann durch Neubauten von Spundwänden bzw. Hochwasserwänden kann hier zu Störungen im Austausch von Luftmassen führen.

Zu 4.2 Variantendiskussion Vorplanung

Die hier getätigten Angaben zeugen davon, dass es sich nun deutlich rächt, dass man offensichtlich Gewerbegebiete in bzw. an Retentionsflächen der Hörsel geplant und letztendlich errichtet hat. Ferner vollkommen unberücksichtigt bzw. nicht genannt ist der mögliche Zustrom von Niederschlagswasser von den versiegelten Flächen der Stadt. Folgende Überlegungen blieben offenkundig ausgeblendet:

  • Möglichkeiten der Reduzierung von Flächenversiegelungen
  • Erhöhung des Gehölzbestandes im urbanen Innenraum
  • Beförderung von Dach- und Fassadenbegrünungen
  • Umwandlung von Dauermahdrasen zu unregelmäßig und partiell gemähten Wiesen
  • Ermittlung von Altverläufen von Hörsel und Nesse sowie von deren Nebengewässern und Prüfung der Möglichkeit diese wieder zu beleben. Als Beispiel kann die Hörsel oberhalb Rothenhof dienen.

Diese Maßnahmen tragen zudem zur Verbesserung des Klimas und das Stadtbildes sowie der Erhöhung der Arten- und Strukturvielfaltes bei.

Ferner gilt es folgende Maßnahmen im Bereich der Hörsel auch außerhalb des hier behandelten Planfeststellungsgebietes zu prüfen:

  • Beräumung des früheren Heizkraftwerkes am Palmental und von anderen Gewerbebebauungen nördlich bis nordwestlich des Mündungsgebietes der Nesse in die Hörsel. Einhergehend gilt es Altlasten zu prüfen und ggf. Bodenabträge vorzunehmen.
  • Prüfung von Alternativstandorten für die Kleingärten zwischen Nessemündungsgebiet in die Hörsel und Palmental sowie zwischen L 1021 – Stedtfelder Straße und Adam-Opel-Straße bzw. des sukzessiven Leerzuges durch ausbleibender Neuvergabe aufgegebener Kleingärten.

Es erscheint sinnvoll zu sein, wissenschaftlich zu prüfen, inwieweit eine vollständige Wiederherstellung des Altverlaufes der Werra sinnvoll und notwendig erscheint. Hierzu ist es sehr wichtig die hydrologischen und geologischen Verhältnisse sowie den momentanen Bestand an Fauna und Flora zu prüfen und zu untersuchen.
Vom Grundsatz erhöht die Wiederanbindung von Fließgewässern an Altverlauf die Struktur- und später bei gesamtheitlicher Betrachtung den Wasseraufnahmeraum.

Zu 4.3. Beschreibung der Vorzugsvariante
Zu 4.5.2. Veranlassung/Ziele der Maßnahmen

Nach Auffassung des AHA fehlt eine nähere Erläuterung zu „strukturverbessernde Maßnahmen an der Werra“.
Der AHA empfiehlt daher folgendes:

  • Wissenschaftliche Prüfung, ob die Wiederanbindung der Altverläufe der Werra möglich bzw. sinnvoll erscheinen.
  • Die begrüßenswerte Entstehung eines Auenwaldes sollte sukzessiv geschehen, um a) das standorttypische Arten- und Strukturspektrum entstehen zu lassen, b) Ungehindertes Wurzelwachstum zu ermöglichen und c) wiesen- und staudenreiche Zwischenzeiträume bieten Insekten sehr viele Nahrung und Unterschlupf.
  • Wissenschaftliche Begleitung der Entwicklung dieses Teils der Fluss- und Auenlandschaft der Werra.

Zu 4.6. Maßnahme 3: Verbesserung der Gewässerstruktur Werra Fl.-km 272 + 121 bis Fl.- 272 + 835

Der AHA begrüßt grundsätzlich das Vorhaben. Jedoch empfiehlt er folgendes:

Die baulichen Eingriffe gilt es auf die Entfernung von Sohl- und Uferbefestigungen, Querbauwerken und von weiteren Bauten in den Uferbereichen, den Eintrag von Störhölzern und -steinen sowie Einschüttung von angefallenen Werrakies in den Flussverlauf zu beschränken. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass die Ufervegetation keine Schäden erfährt. Ansonsten sind alle Entwicklungen der Natur zu überlassen sowie darüber hinaus zu dokumentieren.
Eine gezielte Formung und Schichtung von Kies sollte dem Fluss überlassen bleiben, um naturnahere bis naturnahe Entwicklungen zu ermöglichen.

III. Schlussbemerkungen

Bekanntlich gehören Fluss-und Auenlandschaften zu den arten- und strukturreichsten Landschaften und Naturräumen der gemäßigten Zonen. Sie bieten punktuell und flächendeckend Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, bilden Kaltluft- und Frischluftentstehungsgebiete und fungieren als Ventilationsbahnen sowie üben sehr wichtige Funktionen als Hochwasserausbreitungs-, Biotop- und Grünverbundraum aus. Ferner dienen sie als Erholungsraum für die Menschen.
Diese vielfältigen Funktionen erfordern jedoch eine naturnahere bis naturnahe Entwicklung.
Der ehrenamtliche und gemeinnützige Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. bietet gerne seine Erfahrungen und fachlichen Kenntnisse an.
Der Kontakt lautet:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Große Klausstraße 11

06108 Halle (Saale)

E-Mail: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 23.09.2019

Homepage der Umweltverträglichkeitsprüfungen:

https://www.uvp-verbund.de/trefferanzeige?docuuid=764CC3DF-5FBE-47C0-95F5-40A65A167D3D&plugid=/ingrid-group:ige-iplug-th&docid=764CC3DF-5FBE-47C0-95F5-40A65A167D3D

Zusätzliche Dokumente:

Erläuterungsbericht MK II-1-1
U 10_MKIII_LP4_Fotodokumentation

Gemeinsame Exkursion zum Tag des Geotops

von Isabell Schneider, Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V.

Am Sonntag, dem 22.9.2019, hatte der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA), zusammen mit dem Förderverein Schmid-Schacht Helbra e.V. zu einer Wanderung auf dem Karl-Hebener-Weg eingeladen. Anlass war der Tag des Geotops.
Der Weg wurde zu Ehren von Karl Hebener benannt und führt zwischen Eisleben und Wimmelburg, an den ehemaligen Otto-Schächten entlang. Karl Hebener (1891-1985) hatte auf der Krughütte bei Eisleben gearbeitet und sich als Hobbynaturforscher vor allem der Vogelwelt verschrieben. Er setzte sich außerdem dafür ein, dass die Abraumhalden wieder bepflanzt werden, brachte Nistkästen an, machte Vogelkundliche Führungen und sicherte somit die Tier- und Pflanzenwelt dieser einzigartigen Region.
Wimmelburg liegt im Tal der Bösen Sieben, mit der Lutherhalde im Goldgrund, wo Martin Luthers Vater als Hüttenmeister zwei Schmelzhütten betrieb.
Nahe Wimmelburg, in ca. 100m Tiefe befindet sich eine Schlotte, die längste Deutschlands mit 2838 m Länge (vermutet werden 5000 m, die aber leider nicht begehbar ist). Schlotten sind natürliche Höhlen in Karstgebirgen, die durch Auswaschung im Anhydrit oder Kalkstein entstehen. Außerdem gibt es im ehemaligen Klosterrest Wimmelburg ein Museum, das durch die interessanten geschichtlichen Abläufe und Wandlungen der Region und der 800-jährigen Geschichte des Mansfelder Kupferschieferbergbaus ein lohnendes Ziel für jeden Besucher ist.
Während der 3,5 stündigen Exkursion konnten wir auf taubem Schiefergestein jede Menge Leben entdecken. So das Kupferblümchen – zart, klein und unscheinbar, aber mit 2 m langen Wurzeln. Ebenso in zahlreicher Schar die Blauflügliche Ödlandschrecke, vom grauen Untergrund kaum zu unterscheiden.
Bei sommerlichen Temperaturen erfuhr die ca. 30 köpfige Gruppe so Manches über unheimliche Zwerge, Diebesorte und den markanten Punkt des Kuckuckbaumes.
Zum Ende der Tour waren sich alle über die Einzigartigkeit und Besonderheit dieser Region einig.
Durch den unermüdlichen Einsatz von Karl Hebener hat sich eine große Vielfalt an Flora und Fauna dort entwickeln können, die unbedingt unser aller Schutz und Weiterführung bedarf.

von Günter Tröge, Förderverein Schmid-Schacht und
Werner Zabel, Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V.

Zum Tag des Geotops 2019 hatte der Förderverein Schmid-Schacht und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. am Sonntag, dem 22.09.2019, zur geologisch-bergbauhistorisch-zoologischen und botanischen Wanderung von Eisleben nach Wimmelburg eingelagen.
Der Einladung folgten über 30 Teilnehmer aus der Lutherstadt Eisleben und deren Umgebung, aus Halle (Saale) und dem Harz. Über den Karl-Hebener-Weg führte der Weg zu den ehemaligen Otto-Schächten, bei herrlichen Spätsommerwetter am letzten Tag des kalendarischen Sommers. Auf den Halden der Schächte erfolgte ein reger Gedankenaustausch zur Bergbauhistorie und der Geologie des Gebietes.
Man hat von den Halden einen fantastischen Blick in den Mansfelder Grund, auf die Haldenlandschaft westlich von Wimmelburg, auf die Halde der ehemalige Krughütte und auch die Überreste des Bergbaus, wie die Seilbahn für den Erztransport und die verwahrten Schächte gab es zu sehen. An der Oberfläche nicht sichtbar aber immer noch sehr wichtig für die Entwässerung der Mansfelder Mulde ist der in der Tiefen befindliche Schlüsselstollen, welcher bei Friedeburg in die Saale mündet.
Westlich von den Otto Schächten befindet sich die leider nicht für die Öffentlichkeit zugängliche, von der Verwahrung bedrohte größte Schlotte (Anhydrit/Gipshohlraum) Deutschlands, welche durch Subrosion (Auswaschung/Gesteinslösung) entstanden ist. Fortfolgend erläuterte Wolfgang Brandt,Vorsitzender des Kultur und Heimatvereins Wimmelburg, die Geschichte des ehemaligen Benediktinerklosters Wimmelburg.
Unterhalb der Otto-Schächter Halden schlängelt sich das Bachbett des Saugrundbaches, welcher schon seit langer Zeit trocken gefallen ist und nur bei stärkeren Regenfällen Wasser führt, das dann überwiegend über den Wolferöder Graben in den Saugrundbach fließt. Aber auch dieser war am Tag des Geotops gänzlich trocken gefallen. An beiden Bächen hat der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder jeweils im April der Jahre 2018 und 2019 im Rahmen von Arbeitseinsätzen den Riesenbärenklau beseitigt.
Südlich vom Karl-Hebener-Weg befindet sich die durch Karl Hebener und Unterstützer 1937 erfolgte Bepflanzung der Halden, welche im Laufe der Zeit ein Wald wurde, der viele Arten von Bäumen und anderen Pflanzen beherbergt. Auch hier hat die Trockenheit der letzten zwei Jahre Spuren hinterlassen, aber die Pflanzen überstehen solche Zeiten wesentlich besser als reine Monokulturen.
Die Teilnehmer konnten auf den Halden eine große Population der Blauflügeligen Ödlandschrecke und das nach der Trockenheit 2018 wieder stabilisierte Vorkommen des Kupferblümchens (Frühlingsmiere) sowie abgeblühte Exemplare der Braunroten Stendelwurz, eine Orchidee, bewundern.
Der Weg führte dann weiter zum Tunnel der Halle-Kasseler Eisenbahn in Richtung Wolferode.
Mit Blick zum Sportplatz Wolferode konnte man das Geotop des ehemaligen Gipssteinbruches am Hirtenberg sehen, eine der wenigen Stellen an denen der Hauptanhydrit an der Oberfläche zu Tage tritt und verkarstet.
Der Weg führte dann auf der Südseite der Eisenbahnlinie bergauf Richtung Hünekessel. Vorher konnte man jedoch noch einen schönen Ausblick auf die Halde des Wassermannschachtes, auf Wimmelburg und den Mansfelder Grund genießen.
Am Geotop Hünekessel angekommen konnte man diesen aufgrund des Bewuchses mit Bäumen und Strüchern in seiner Dimension eigentlich kaum erkennen. Er ist das Ergebnis der Auslaugung der unteren Schichten (Anhydrit/Gips) und der dadurch entstandenen Hohlräume, welche instabil wurden und danach einfielen. Solche Ereignisse waren in der Vergangenheit oft die Ursache für Märchen und Sagen. Und aus diesem Grund wurde nach historischen Vorbild die Sage vom „Zwerg in der Hüneburg“ vorgetragen.
Der Weg führte dann weiter zum höchsten Punkt der Lutherstadt Eisleben in dessen unmittelbarer Nähe der Kuckucksbaum steht. Von dort ging es bergab Richtung Lutherstadt Eisleben mit einem schönen Blick in Richtung Süßer See und auf die „Pyramiden der Mansfelder Mulde“, die Halden vom Fortschritt-, Ernst-Thälmann- und Otto-Brosowski-Schacht.
Nach dreieinhalb Stunden war das Ziel erreicht. Eine interessante Wanderung, anlässlich der Tages des Geotops war zu Ende. In Abstimmung mit dem Landesamt für Geologie und Bergwesen könnte sich daraus eine Tradition entwickeln.

Fotos: Werner Zabel, K. Aschermann, Isabell Schneider

 

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