Laut Wörterbuch der Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften definiert sich die Wiese folgendermaßen, Zitat:

eine besonders mit Gras bewachsene landwirtschaftliche Nutzfläche, die meist zur Gewinnung von Heu oder als Weide dient“, Zitat Ende

https://www.dwds.de/wb/Wiese

Laut Etymologie, welche „als Wissenschaft den Ursprung und die Entstehungsgeschichte von Wörtern“ beschreibt,

https://flexikon.doccheck.com/de/Etymologie

steht Wiese für, Zitat:

Grasfläche’, ahd. wisa (8. Jh.), mhd. wise, asächs. wisa (in Ortsnamen), mnd. mnl. wēse, daneben (wohl mit deminutivem k-Suffix) asächs. wiska (ebenfalls in Ortsnamen), mnd. wisch(e), mnl. wisch. Herkunft ungeklärt. Unsicher bleibt sowohl eine Verbindung mit anord. vīsir ‘Knospe, Spitze’, aengl. wīse ‘Sproß, Stengel’, lit. veĩsti ‘durch Fortpflanzung sich vermehren, (er)zeugen’ als auch mit (ablautend) ahd. waso ‘Rasen, feuchter Erdboden’ (9. Jh.), asächs. waso ‘Rasen, Scholle’, mnd. wāse ‘Schlamm, feuchter Rasen’, mnl. waes, wāse, wāze, nl. waas ‘Schlamm, sumpfiges Land’, aengl. wāse, engl. ooze ‘Schlamm’. Am ehesten wohl verwandt mit awest. vāstra- n. ‘Weide, Gras, Futter’ und hethit. weši- ‘(Vieh)weide’.“, Zitat Ende

https://www.dwds.de/wb/Wiese

Das Bundesamt für Naturschutz unterscheidet zwischen drei Wiesenformen: Streuobstwiesen, Feuchtwiesen und Magerwiesen.

https://naturdetektive.bfn.de/lexikon/zum-lesen/lebensraeume/land/wiesen-und-hecken/wiesenformen.html

Außerdem gibt das Bundesamt für Naturschutz folgende „Stockwerke der Wiese“ an:
„Die Bodenschicht – der Keller der Wiese“; „Die Streuschicht – das Erdgeschoss der Wiese“; „Die Blatt- und Stängelschicht – die erste Etage der Wiese“ sowie „Die Blütenschicht – das Dachgeschoss der Wiese“.

https://naturdetektive.bfn.de/lexikon/zum-lesen/lebensraeume/land/wiesen-und-hecken/stockwerke-der-wiese.html

Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft gibt zur Bedeutung von Wiesen folgendes an, Zitat:

Mit einem Maximum von 89 Pflanzenarten auf einem Quadratmeter gehört extensives Grünland zu den artenreichsten Biotoptypen im weltweiten Vergleich. In Mitteleuropa haben über 400 Pflanzenarten ihren Verbreitungsschwerpunkt in Grünlandgesellschaften.“, Zitat Ende

https://www.lfl.bayern.de/iab/kulturlandschaft/030762/index.php

Die sofatutor GmbH hat unter „Ökosystem Wiese – Zusammenfassung“ folgende Grobüberblick über das Vorkommen von Tierarten je nach Wiesenschicht veröffentlicht, Zitat:

, Zitat Ende

https://www.sofatutor.com/biologie/videos/das-oekosystem-wiese#oekosystem-wiese-biologie

Laut Geologie & Natur in Mitteldeutschland Prof. Dr. Arnold Müller – Geologe / Paläontologe

Kommen u.a. zahlreiche Pilzarten auf den Wiesen Mitteldeutschlands vor, wie „Ellerlinge (Cuphophyllus) und Saftlinge (Hygrocybe)“, „Rötlinge (Entoloma)“, „Samtritterlinge (Dermoloma), Weichritterlinge, Trichterlinge (Clitocybe) und Scheintrichterlinge (Pseudoclitocybe) u.a.“, „Schwindlinge (Marasmius), Helmlinge (Mycena), Rötelritterlinge (Lepista) und Schönköpfe (Calocybe), Kahlköpfe (Psilocybe), Häublinge (Galerina)“, „Champignons oder Ergerlinge (Agaricus), Tintlinge (Coprinus) u.a.“ sowie „Boviste (Stäublinge), Korallen, keulen und Zungen“ vor.

http://www.geologie-natur-mitteldeutschland.de/naturraum-mitteldeutschland/wiesenpilze-md

So war beispielsweise der Pilz des Jahres 2018: Wiesen-Champignon und Pilz des Jahres 2024: Schopf-Tintling

https://www.dgfm-ev.de/pilz-des-jahres/2018-wiesen-champignon

https://www.dgfm-ev.de/presse/pilz-des-jahres-2024-schopf-tintling

Beide Pilzarten sind sehr eng mit Wiesen verbunden.

Für die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – ergibt sich daraus eine große vielfältige Bedeutung für Fauna, Flora und Funga, welche ihre Ergänzung als Wasserspeicher, Kaltluftentstehungsgebiet sowie als positives Element im Stadt- und Landschaftsbild findet.
Daher gilt es nach Auffassung von Initiative „Pro Baum“ und Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – endlich auch im Stadtgebiet von Halle (Saale) die Bedeutung und Schutzwürdigkeit von Wiesen zu erkennen und entsprechend zu handeln. Statt endlich auf partielle und unregelmäßigen Mahden zu setzen, finden beispielsweise auf der Würfelwiese, Ziegelwiese, auf der Peißnitzinsel und im Saugrabental/Weinbergwiesen ständige Mahdarbeiten statt.
In letzter Zeit stellen Mitglieder der Initiative „Pro Baum“ und des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – immer wieder und sogar vermehrt fest, dass zum Beispiel auf der Ziegelwiese, auf der Peißnitzinsel und im Saugrabental/Weinbergwiesen nunmehrig ganzjährige Mahden zu beobachten sind.
Während in den Frühjahrs- und Sommermonaten somit Blühbereiche als Lebens-, Rückzugs- und Nahrungsbereiche insbesondere für die Insekten- und Spinnenfauna verloren gehen, zerstören Mahden im Herbst die Überwinterungsstätten von Insekten und Spinnen.
Ferner verlieren in allen Jahreszeiten zum Beispiel der Feldhase und Rehe ihre Nahrungsreviere und Deckungsmöglichkeiten.
Zudem führen die Umwandlungsmahden von Wiesen zu Rasenflächen zur vermehrten Verdunstung von Wasser. Angesichts der Zunahme von Niederschlagsarmut und Zunahme von starker Hitzephasen im späten Frühjahr, im Sommer und zeitigen Herbst eine sehr besorgniserregende Situation.
Daher fordern die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – wiederholt und fortgesetzt die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung der Stadt Halle (Saale) auf, eine naturnahe Entwicklung von Wiesen im halleschen Stadtgebiet zuzulassen und somit das ständige bzw. häufige Mähen sofort und unwiderruflich zu beenden. Stattdessen sind unregelmäßige und partielle Mahden gefordert, welche zudem die vollständigen Blühphasen und Reifungsphasen von Saatgut im Blick haben müssen.
Um einen besseren Schutz und eine optimale Entwicklung von Wiesen im halleschen Stadtgebiet zu ermöglichen, bieten sich die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – als ehrenamtliche Plattform der Mitwirkung der Bevölkerung an.
Interessenten können folgendermaßen zur Initiative „Pro Baum“ und zum Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – Kontakt aufnehmen:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – AHA

Große Klausstraße 11

06108 Halle (Saale)

E-Mail: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 17.11.2025

Fotos: Andreas Liste