Bekanntlich besteht die dringende Notwendigkeit Natur und innerstädtisches Grün so unberührt wie möglich entwickeln zu lassen. Dazu zählt nach Ansicht der Initiative „Pro Baum“ und des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) insbesondere auch die Fluss- und Auenlandschaft der Saale im zentralen Stadtgebiet von Halle (Saale). Diese Natur- und Landschaftsbestandteile fungieren als Rückzugs- und Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, Biotop- und Grünverbund, als Kalt- und Frischluftkorridore sowie nicht zuletzt als Retentionsfläche des Flusses. Moderne und nachhaltige Stadtplanung berücksichtigt genau diese Herangehensweise und beinhaltet richtigerweise eher die Erweiterung und Vernetzung von verschiedenen und gleichartigen Natur- und Grünräumen.
Diese Tatsachen waren die Basis der Exkursion von Mitgliedern der Initiative „Pro Baum“ und des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) anlässlich des Weltumwelttages am 05.06.2020.
Die Exkursion begann im Bereich der Steinmühle, erwähnt im Jahr 1121 im Stiftungsprivileg von Erzbischof Rotgerus von Magdeburg, im Dreißigjährigen Krieg zerstört, im 18. und 19. Jahrhundert neu errichtet, im Jahr 1720 als 2-geschossige Wassermühle ausgebaut, Ersetzen der Pansterräder durch Zuppingerrad im Jahr 1901, ab dem Jahr 1972 Nutzung von Elektromotoren zum Antrieb und letztendlich Stilllegung im Jahr 1975.
Nach Auffassung von der Initiative „Pro Baum“ und des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) gilt es die Steinmühle und ihr Komplex nicht nur zu erhalten, sondern in Berücksichtigung des Schutzes und Erhaltes von Umwelt, Natur und Landschaft, des Denkmalschutzes sowie der Tatsache der Lage in der Saaleaue zu sanieren und die Wasserrechte wieder einzuräumen. Somit besteht die Möglichkeit der Nutzung der mechanischen Energie des Wassers der Saale sowie zur Umwandlung in elektrische Energie. Ferner sind Möglichkeiten der musealen Nutzung zu prüfen. Dazu ist eine Einbeziehung des Eigentümers unerlässlich.
Der Weg führte dann entlang des Mühlgrabens zur Würfelwiese. Verständlicherweise haben daher Fluss- und Auenlandschaften eine magische Anziehungskraft für die stressgeplagte Bevölkerung um die Natur zu genießen und sich in ihr ausgiebig zu erholen. Nur in welchem Umfang kann diese besondere, sensible Natur und Landschaft menschlichen Tourismus verkraften? Ab welcher Intensität fängt der Mensch an Fluss und Aue zu schädigen? Kann ich die Saale in Halle (Saale) überhaupt „vermarkten“?
Wie Medienmeldungen seit März 2015 zu entnehmen sind, hat die Stadt Halle (Saale) ein Wassertourismuskonzept erarbeitet. Offenbar eingebettet in das im Dezember 2014 vorgelegte Tourismuswirtschaftliche Gesamtkonzept für die Gewässerlandschaft im Mitteldeutschen Raum, fehlt komplett die Berücksichtigung der Bedeutsamkeit des Planungsraumes als vielfältiger Natur- und Landschaftsraum, welcher Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten bietet. Die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) sieht in dem Planungspapier die klare und deutliche Zielrichtung, Umwelt, Landschaft und Natur den Bedürfnissen des Tourismus unterzuordnen. Derweil ist es erforderlich den Tourismus in die Schutzbedürfnisse dieser sehr bedeutsamen, arten- und strukturreichen Natur- und Landschaftsräume einzuordnen.
Nicht unerwähnt bleiben sollten auch beispielhaft nachfolgend einseitig festgelegte und realisierte Baumaßnahmen im Namen des Tourismus an und in der Saale: Der Neubau der Brücke vom Böllberger Weg zum Naturschutzgebiet Rabeninsel, Biwak- und Zeltplatz für Wasserwandernde auf der Jungfernwiese mit Anlegesteg , eine Umtragemöglichkeit Elisabethsaale am Pulverweidenwehr, Die Anlegestegs unterhalb der Burg Giebichenstein, der asphaltierte Radweg zwischen Holzplatz und Jungfernwiese, die neue Brücke zwischen Salinehalbinsel und Sophienhafen sowie die massenhaften Abholzungen an und in den Klausbergen. Nicht zu vergessen zum Beispiel die verheerenden Pläne des Neubaus von Brücken zwischen Jungfernwiese und Gimritzer Park sowie zwischen Salinehalbinsel und Klausvorstadt.
Ebenso unverantwortlich sind Pläne der Stadt Halle (Saale) ab dem Jahr 2022 den Mühlgraben für den Bootsverkehr zu öffnen sowie an Neumühle und Steinmühle Bootsumtragestellen zu errichten. Die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung ignorieren dabei, dass der weitgehend unberührte Mühlgraben mit seinen mehr oder minder stark ausgeprägten gewässerbegleitenden Gehölzsaumen nicht zur Aufwertung des Stadtbildes beiträgt, sondern das städtische Klima positiv beeinflusst, zahlreichen Tier- und Pflanzenarten als Lebens- und Rückzugsraum dient und nicht zuletzt als Biotop- und Grünverbund fungiert. So dient der Mühlgraben zum Beispiel im Winter als Überwinterungsplatz für Wassergeflügel und man kann auch den Eisvogel beobachten. Zu erwartende zerstörerische Eingriffe in Gehölzbestand und bauliche Uferversiegelungen für Anlegestege und Bootsumtragestellen führen zu weiteren zerstörerischen Eingriffen in Umwelt, Natur und Landschaft.
Die Tourismuspläne im Bereich der halleschen Saaleaue zeugen wieder einmal davon, dass es den Verantwortlichen in Politik und Verwaltung der Stadt Halle (Saale) vollkommen egal ist, ob Naturschutzgebiete oder Schutzgebiete der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) davon betroffen sind.
Wenn man sich diese und weiteren öffentlich vorgestellten Pläne anschaut, dann sind nach Auffassung der Initiative „Pro Baum“ und des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) berechtigte Skepsis angebracht. Da ist z.B. ebenfalls zu lesen, dass neue Anlegestegs und Stellplätze entstehen sollen, vorgesehen ist, die Wilde Saale wieder für manuelle Paddler zu öffnen, der intensive Wunsch nach Mehrung des Motorbootverkehrs besteht und die Verlegung von garantiert asphaltierten Saaleradwanderwegen an die Saale zwischen Wörmlitz und Böllberg.
Schon daraus lässt sich ein Umkehrprozess ableiten, indem man Natur und Landschaft dem Wassertourismus unterordnen zu beabsichtigen denkt. Was jahrzehntelange Verschmutzung von Luft und Wasser nicht geschafft haben, scheint so nun greifbar nah zu sein und zwar drohende nachhaltige Schädigungen in der Saaleaue.
So ist es aus Sicht der Initiative „Pro Baum“ und des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) unverantwortlich, dass man den von seiner Vorgängerorganisation Arbeitskreis Umweltschutz Halle in der Gesellschaft für Natur und Umwelt im Kulturbund der DDR im Jahr 1983 massiv mit erwirktem Verbot des Befahrens der Wilden Saale wieder gekippt hat. Die Wilde Saale hat sich im Rahmen der Schutzmaßnahmen seit dem Jahr 1983 zu einem sehr wichtigen, arten- und strukturreichen Lebens- und Rückzugsraum entwickelt. Hier brüten z.B. Eisvögel, vereinzelt auch Beutelmeise und überwintern Gänsesäger und zahlreiche Entenarten. In letzter Zeit taucht auch der besonders geschützte Biber auf und lebt bekanntlich der Eremit. Ferner tangiert die fast unverbaut gebliebene und sich streckenweise sehr naturnah entwickelte Wilde Saale das ca. 10 ha große Naturschutzgebiet (NSG) Peißnitznordspitze, welches in enger Korrelation mit dem Naturschutzgebiet ”Forstwerder“ zusammen das FFH-Gebiet „Nordspitze der Peißnitz und Forstwerder in Halle“ ergeben sowie mit dem geschützten Landschaftsbestandteil Amselgrund und Kreuzer Teichen, dem geschützten Landschaftsbestandteil Amtsgarten und dem flächenhaften Naturdenkmal Klausberge im Grün- und Biotopverbund steht. Außerdem bildet die Wilde Saale den Verbindungsraum zum Sandanger, zu den Hangwäldern an den Weinbergen sowie zum Saugrabental bis hin zur Dölauer Heide.
Alles Gründe, welche die Öffnung der Wilden Saale für Bootsverkehr ab 08.06.2019 beenden muss, wenn man sich fachlich korrekt verhält und zudem nach Recht und Gesetz handelt!
Im Vorfeld der rechtswidrigen und skandalösen Öffnung der Wilden Saale für den Bootsverkehr am 08.06.2018, hatte das Wasser- und Schifffahrtsamt des Bundes im Auftrag der Stadt Halle (Saale) massive Aus- und Abholzungen in der Wilden Saale vorgenommen. Nach Ansicht der Initiative „Pro Baum“ und des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) verletzten somit Wasser- und Schifffahrtsamt des Bundes und Stadt Halle (Saale) mit diesen Eingriffen massiv die Schutzziele des ca. 10 ha großen Naturschutzgebiet (NSG) Peißnitznordspitze, welches in enger Korrelation mit dem Naturschutzgebiet ”Forstwerder“ zusammen das FFH-Gebiet „Nordspitze der Peißnitz und Forstwerder in Halle“ bildet, gegen geltendes Naturschutzrecht der EU, der Bundesrepublik Deutschland und des Landes Sachsen-Anhalt. Diese Eingriffe führten zu unzulässigen Verschlechterungen im und am NSG und FFH-Gebiet.
Die bereits durchgeführten Asphaltierungen von Wegen bis an das NSG Peißnitznordspitze und die im Vorfeld der Öffnung der Wilden Saale durchgeführten Holzungsarbeiten an den Ufern der gesamten Peißnitzinsel zeigen die verantwortungslose Umwelt- und Naturschutzpolitik der Stadt Halle (Saale) erkennen. lassen erahnen, was einer Freigabe der Wilden Saale für den Bootsverkehr, vorangehen könnte. Dazu zählt neben massiven Holzungen die Beseitigung einer sehr wichtigen Kies- und Sandbank in Höhe des Gimritzer Parks und des Sandangers. Diese Maßnahmen fänden dann jedes Jahr Neuauflage, um die Wilde Saale schiffbar zu halten. Dann ist es nur die Frage der Zeit, wann das erste Motorboot den Flussteil befährt.
Nach Auffassung der Initiative „Pro Baum“ und des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) sieht das Ganze ferner danach aus, die Paddler in die Nebenarme „abzuschieben“, um den schnellen und langsamen Motorbooten auf den Saalehauptarmen den freien Raum zu überlassen. Die gegenwärtigen Abgas- und Lärmbelästigungen, einhergehend mit massivem Wellenschlag, tragen schon jetzt zu massiven Störungen im Landschaftsschutzgebiet und an den NSG bei.
Alles zusammen genommen führt unweigerlich zu massiven Störungen bis Zerstörungen von wertvollen Natur- und Landschaftsräumen. Darüber hinaus haben sie massive Beeinträchtigungen des Landschafts- und Stadtbildes zur Folge.
Daher fordert der AHA eine wissenschaftlich fundierte Tourismuskonzeption in und für Halle (Saale), welche Naherholung und Tourismus dem Schutz und Erhalt von Natur, Landschaft und Umwelt unterordnet. Was nützt es uns Natur und Landschaft für Naherholung und Tourismus zu nutzen, wenn diese massiv geschädigt oder gar Zerstörung erfahren soll und somit ihre Arten- und Strukturvielfalt verliert, welche aber u.a. die anziehende Wirkung für die Bevölkerung ausmacht. Daher gilt es die Flusslandschaft der Saale in Halle nicht zu „vermarkten“, sondern zu schützen, zu erhalten und zu bewahren, damit sich auch künftige Generationen in ihr erholen und entspannen können.
Bereits im Bereich der Ziegelwiese und nun auch am Exkursionsort war der Umgang mit den Wiesen Thema.
Wer kennt nicht das Bild in Halles Grünzonen wie zum Beispiel Saugrabental/Weinbergwiesen, Ziegelwiese, Würfelwiese, Salinehalbinsel und Peißnitzinsel. Kaum ist das Gras etwas gewachsen, dann rücken Traktoren mit Mähwerk oder Mähmaschinen an, um alles raspelkurz zu mähen. Somit sind die Bezeichnungen Wiesen nicht gerechtfertigt, sondern müssten die Einstufung als Rasen erhalten. Nur wollen wir das wirklich? Nach Auffassung der Initiative „Pro Baum“ und des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) ist hier eine umfassende Änderung der Herangehens- und Handlungsweisen dringend erforderlich. Das bedeutet, dass bisherige Rasenflächen eine Umwidmung zu unregelmäßigen und partiell gemähten Wiesen erfahren müssen. Als Beispiel kann ansatzweise der Korridor von Saugraben und Weinbergwiesen dienen. Dort gelangen fast alle Wiesenpflanzen zur Blüte und teilweise zur Aussaat, was zum Erhalt und zur Ausweitung arten- und strukturreicher Wiesengesellschaften führt. Derartige Wiesen sind sehr wichtiger Lebens- und Rückzugsräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Dazu zählen Insekten – wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge -, welche den Nektar der zahlreichen Blüten als Nahrung benötigen und diese gleichzeitig bestäuben, die Bodenbrüter, welche ihre Jungen ausbrüten und großziehen bis hin zu Feldhasen, welche hier ihre Sassen zum Schlafen und zur Aufzucht ihrer Jungen haben. Somit tragen Wiesen zu einer vielfältigen Natur und Landschaft bei. Angesichts einer zunehmenden Verarmung unserer natürlichen Umwelt ist es nach Meinung der Initiative „Pro Baum“ und des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) dringend notwendig nicht nur den Prozess zu stoppen, sondern gar umzukehren. Eine Umwandlung von arten- und strukturarmen Rasen zu arten- und strukturreichen Wiesen ist dazu ein sehr wichtiger und richtiger Weg. Daher regen die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) eine wissenschaftlich fundierte Konzeption für bestehende und potentielle Wiesen im Stadtgebiet von Halle (Saale) an. Die Initiative „Pro Baum“ und der AHA sind bereit im Rahmen ihrer ehrenamtlichen und gemeinnützigen Möglichkeiten daran mitzuwirken. Immerhin werten vielfältige Wiesen mit ihrer farbenprächtigen Blütenvielfalt auch zur Verbesserung des Stadt- und Landschaftsbildes bei. Ein erster Weg dahin ist die massive Einschränkung der Häufigkeit der Mahden. Der Umgang mit den Wiesen im Saugrabental zeigt grundsätzlich in die richtige Richtung.
Ähnlich wie an der Steinmühle nahm die Exkursionsgruppe besorgniserregend den Zustand der Neumühle in Augenschein. Im Jahr 1283 als Besitz des Neuwerksklosters erwähnt, ging die Mühle im Jahr 1529 in den Besitz des Rates der Stadt über, welche im Jahr 1582 dem 2-geschossigen Hauptgebäude als Neubau ein repräsentatives Renaissanceportal hinzufügte. In den Jahren 1769 und 1840 erfolgten Umbauten, im Jahr 1854 Privatisierung, Übernahme im Jahr 1908 durch die Hildebrandschen Mühlenwerken AG Böllberg übernommen und schließlich in den 1920er Jahre Stilllegung. Wasserrechte bestehen nicht mehr.
Im Jahr 2005 gab es an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein mehrere Diplomarbeiten zu Neunutzungen der Mühle. Nach Auffassung der Initiative „Pro Baum“ und des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) sind dringende Erhaltungs- und Sanierungsarbeiten erforderlich. Unter Einbeziehung der Eigentümer, der Diplomarbeiten der Kunsthochschule Burg Giebichenstein sowie der Berücksichtigung des Schutzes und Erhaltes von Umwelt, Natur und Landschaft, des Denkmalschutzes und der Tatsache der Lage in der Saaleaue gilt es die Sanierung und Nutzung zu planen und umzusetzen und die Wasserrechte wieder einzuräumen. Somit besteht die Möglichkeit der Nutzung der mechanischen Energie des Wassers der Saale sowie zur Umwandlung in elektrische Energie. Ferner sind Möglichkeiten der musealen Nutzung zu prüfen.
Im Blickwinkel des Schutzes und Erhaltes von Umwelt, Natur und Landschaftes sowie des Erhaltes von Retentionsflächen der Saale, der Sicherung von Kaltluftentstehungsgebieten und -bahnen sowie der positiven Wirkung von großflächigem ungestörten Grün im innerstädtischen Bild betrachtet, sehen die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) in den Planungen zur Schaffung einer neuen Promenade in die Saaleaue des Mühlgrabens am Robert-Franz-Ring genau die falsche Entwicklung. Dieses Stück von Wiesen und Gehölzbeständen hebt sich wohltuend von den angrenzenden von starker Versiegelung und umfassend von Lärm, Abgasen und Kfz.-Verkehr geprägten Flächen ab. Es ist beiden Organisationen nicht bekannt, dass diese Pläne beendet sind und somit keine Umsetzung mehr erfolgt.
Ferner sehen Initiative „Pro Baum“ und Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) mit sehr großer Sorge die bereits vollzogenen Flächenversiegelungen im Bereich Würfelwiese und Pfälzer Ufer. Dazu gehören großzügig asphaltierte Wege und betonierte Saaleuferbereiche. Weitere Pläne, wie das Anlegen von Anlegestegen und Ufertreppen bestehen offensichtlich noch immer. Dass man dabei Ufervegetationen und das Landschaftsbild an der Saale für Versiegelung und Verbau opfern möchte bzw. schädigt, scheint den Planern offensichtlich vollkommen egal zu sein. Ferner berücksichtigen diese Leute nicht, dass auch dieser Teil der Stadt Halle (Saale) Bestandteil der Saaleaue und des Hochwassereinzugsgebietes der Saale ist. Dabei hatten die Hochwasser in den Jahren 2011 und 2013 das sehr deutlich veranschaulicht.
Darüber hinaus haben Initiative „Pro Baum“ und Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) immer wieder für eine naturnahere Entwicklung der Salinehalbinsel und der Prüfung von Rückbaumaßnahmen und Flächenentsiegelungen im zentralen Teil der halleschen Saaleaue plädiert.
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gibt zur aktuellen täglichen Neuausweisung von Siedlungs- und Verkehrsflächen in der Bundesrepublik Deutschland folgendes an, Zitat: „“Täglich werden in Deutschland rund 58 Hektar als Siedlungsflächen und Verkehrsflächen neu ausgewiesen. Dies entspricht einer Flächenneuinanspruchnahme – kurz Flächenverbrauch – von circa 82 Fußballfeldern.“, Zitat Ende
Daher gilt es nun endlich sämtliche Planungen für einen Neubau einer Brücke zwischen Salinehalbinsel und Franz-Schubert-Straße einzustellen. Das schont nicht nur Umwelt, Natur, Landschaft und Stadtbild, sondern auch die steuerlich finanzierten öffentlichen Haushalte.
Seitens der Verantwortlichen in Politik und Verwaltung der Stadt Halle (Saale) kam bisher jedoch keine einzige Reaktion. Offenbar glaubt man diese Probleme aussitzen zu können und dabei vollendete Tatsachen zu schaffen. Eine derartige ignorante Herangehensweise ist vollkommen inakzeptabel und zeugt von mangelndem Demokratieverständnis und fehlender Sensibilität für Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutz.
Mit folgender Presseerklärung vom 03.05.2020 ging der AHA an die Öffentlichkeit, Zitat:
„Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) fordert immer wieder ein, den Schutz von Tieren im Bereich von Bauwerken zu gewährleisten. Dazu gehört es in der Stadt Halle (Saale) keine weiteren Brücken über die Saale zu bauen und bestehende Brückenbauwerke so zu gestalten, dass Vögel keinen Schaden nehmen oder gar zu Tode kommen können.
Hinweise und Fotos vom 08.04.2020 haben nun aufgezeigt, dass zwei streng geschützte Eisvögel offenbar die durchsichtigen Platten unterhalb des Geländers der Klausbrücke in der Mansfelder Straße über den Mühlgraben nicht gesehen haben und die jeweiligen Aufpralle mit dem Leben bezahlt haben.
Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) geht davon aus, dass nicht die einzigen Vögel sind, welche an dem Ort zu Tode kamen und bei Beibehaltung nicht die letzten tödlich verunglückten Tiere waren.
Daher fordert der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) sofortige bauliche Veränderungen durchzuführen, um solche Verluste verhindern zu können….“, Zitat Ende
Mit Genugtuung nahm die Exkursionsgruppe den Einbau von milchigen Platten unterhalb des Geländers der Klausbrücke zur Kenntnis und verbindet damit die Hoffnung, dass keine Vögel mehr zu Tode kommen.
Im Bereich des Raumes zwischen Mansfelder Straße und Tuchrahmen hat erfreulicherweise eine große Rosskastanie die Abrissarbeiten überstanden und bildet nun einen prägenden Charakter in dem Bereich. Neben ihrer vielfältigen ökologischen Bedeutung verleiht der Baum dem Areal einen sehr positiven Anblick. Bereits die umfassende bodenverdichtende Wirkung der Nutzung als Parkplatz bedrohen Gesundheit und somit den Bestand des Baumes. Offensichtlich angedachte Bebauungen des Gebietes erhöhen diese Gefahren. Die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) regen alternativ die Entwicklung eines Parkes, welche mit der Pflanzung von Solitärgehölzen und Sträuchern sowie Entwicklung von Wiesen und Schaffung von Sitzgelegenheiten und vereinzelten Wegen einhergehen kann. Somit erfolgt eine grüne Aufwertung innerhalb des Zentrums der Stadt Halle (Saale) statt, welche sich zudem ökologisch und klimatisch positiv auswirkt. Fassadenbegrünungen können diesen Prozess bzw. diese Wirkung umfassend verstärken.
Eine intakte, arten- und strukturreiche Auenlandschaft hat nicht nur eine sehr bedeutsame Funktion für den Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutz, sondern prägt im positiven Sinne das Landschafts- und Stadtbild sowie eine Nutzung als Naherholungsraum für die stress geplagte Bevölkerung und ihrer Gäste. Dazu ist es aber erforderlich nicht nur jegliche Bebauungen in den Auenlandschaften von Saale und Weißer Elster zu unterlassen, sondern eher noch umfassende Rückbaumaßnahmen vorzunehmen, um ebengenannte, erforderliche Ziele schnell bzw. unverzüglich erreichen zu können.
Aus dem Grund betrachten Initiative „Pro Baum“ und Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) mit sehr großer Sorge den angedachten Beschluss des halleschen Stadtrates auf seiner Sitzung am 18.12.2019 zum „Baubeschluss GRW-Maßnahme Salinebrücke“ sowie zum „Baubeschluss GRW-Maßnahme Neubau Sandangerbrücke“.
Diese beiden Vorhaben beschädigen nicht nur die Vegetation und weitgehend unverbaute Teile der Saaleaue in der Stadt Halle (Saale), sondern schränken Retentionsräume ein und schädigt das Landschafts- und Stadtbild im Einzugsbereich der Saale.
Dabei befinden sich bei beiden Vorhaben jeweils einige Meter weiter in der Mansfelder Straße zwei umfassende Brücken. Schon daraus kann keine Rechtfertigung der angedachten beiden Baumaßnahmen erwachsen.
Hinzu kommt, dass die Verwaltung der Stadt Halle (Saale) deutlich beabsichtigt das Vorhaben der „Baubeschluss GRW-Maßnahme Neubau Sandangerbrücke“ mit dem flächendeckenden Neubau einer Slipanlage und einer dazugehörigen Zufahrt ausweiten zu verknüpfen. Dabei nimmt man wissentlich eine weitere Zerstörung des Saaleufers und bauliche Eingriffe in die Saaleaue in Kauf. Eng damit verbunden sind flächendeckende Zerstörungen der Gehölz-, Wiesen- und Staudenbestände im Bereich des Sandangers sowie flächendeckende Versiegelungen in der von Hochwasser geprägten Saaleaue. Dabei lässt man deutlich erkennen, dass man noch immer nicht zu einem wissenschaftlichfachlichen Umgang mit Umwelt, Natur, Landschaft und Hochwasser gefunden hat. Ebenso verstärken solche Planungen die Unaufrichtigkeit und Sinnlosigkeit von Deichbaumaßnahmen am Gimritzer Damm, wenn man selbst in dessen näherer Umgebung nicht vor weiteren Flächenversiegelungen in Halles Saaleaue zurückschreckt.
Aus Sicht von Initiative „Pro Baum“ und des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) besteht überhaupt keine Notwendigkeit derartige landschafts- und naturzerstörenden Baumaßnahmen vorzunehmen und dazu auch noch öffentliche Mittel zu verwenden. Die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) sehen hier die Gefahr weiterer Eingriffe in Hochwasser-, Natur- und Landschaftsräumen entlang der Saale, welche mit den Asphaltierungen und Abholzungen in der Saaleaue zwischen Holzplatz und Sophienhafen, auf der Würfelwiese sowie in den Bereichen Ziegelwiese und Peißnitz, mit der zusätzlichen Verbauungen im Bereich Hafenstraße/Sophienhafen sowie den geplanten bzw. begonnenen Wegebaumaßnahmen in den Naturschutzgebieten Rabeninsel und Peißnitznordspitze, der Öffnung der Wilden Saale sowie des angedachten Ausbaus des Mühlgrabens zusammen massive Schädigungen für Umwelt, Natur und Landschaft darstellen. So fordern die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) derartige Aktivitäten in und an der Saaleaue zu stoppen, wozu auch bau-liche Aktivitäten am Pfälzer Ufer, im NSG Rabeninsel, im NSG Peißnitznordspitze, für Brücken zwischen Franz-Schubert-Straße und Salinehalbinsel bzw. zwischen Hafen-straße/Hafenbahntrasse und Sandanger sowie Bootsanlegern gehören sowie bestehende Asphaltwege in der Saaleaue sofort zurückzubauen.
Bereits die Neubebauung des Gebietes Hafenstraße/Sophienhafen hat zu unzulässigen Einschränkungen im mit kontanimierten Aufschüttungen Bereich der Saaleaue geführt. Der AHA begründete damit das dringende Erfordernis sämtliche Neubebauung einzustellen und zurückzubauen sowie den in Folge der langjährigen Nutzung als Gaswerk kontaminierten Boden fachgerecht zu entsorgen.
Mit gleicher Sorge ist der asphaltierte Saaleradwanderweg zwischen Hafentrasse am Holzplatz durch Aue der Elisabethsaale bis zum Sophienhafen zu betrachten und zu werten.
Die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) bekräftigt im Rahmen der Exkursion seine Überlegungen zur Belebung und Verbesserung des Biotop- und Grünverbundes zur Peißnitzinsel, zum Sandanger und weitläufig betrachtet zur Ziegelwiese und zur Salinehalbinsel. Ferner bekräftigen beide Organisationen die Vorschläge des AHA zur Wiederbelebung des in den Jahren 1968 bis 1978 bzw. bis 1987 verschütteten Verlaufs der Wilden Saale auf dem Holzplatz und auf dem Sandanger. So besteht die Möglichkeit Natur, Landschaft und Stadtbild von Halle zu beleben sowie den Abfluss der Saale auszuweiten. Ferner erhöht sich die Aufnahmekapazität von Hochwasser.
Die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) nutzten die Exkursion die massiven Bedenken den Saaleradwanderweg bezüglich des asphaltierten Ausbaugrades erneut zu erläutern. Neben der Vernichtung und Störung der sukzessiven Wiederentstehung eines Auenwaldes führen diese Versiegelungen der Fläche zur weiteren Zerschneidung von Natur und Landschaft, lassen für Klein- und Kleinsttiere unüberwindbare Hindernisse entstehen und befördern zudem die unerlaubte Nutzung durch Kraftfahrzeuge. Stattdessen gilt es die Hafenstraße dafür besser herzurichten.
Ferner mahnen die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) immer wieder einen besseren Schutz und Erhalt des Roßgrabens an. Dazu zählt auch, dass die Erarbeitung einer umfassenden wissenschaftlich fundierten Schutz- und Entwicklungskonzeption für den Roßgraben entsteht, welche Maßnahmen zur Beseitigung von Sohl- und Uferbefestigungen sowie der Aufhebung von Begradigungen und Verrohrungen beinhalten muss. Dies entspricht beispielsweise auch der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie der EU.
Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) und die Initiative „Pro Baum“ sehen es für dringend erforderlich an, die hallesche Saaleaue zwischen den Naturschutzgebieten „Nordspitze Peißnitz“ und ”Forstwerder“ wieder verstärkt naturnaher entwickeln zu lassen. Dieser Teil der Saaleaue, welches einst weitgehend unverbaut geblieben war sowie in enger Korrelation mit dem Naturschutzgebieten „Nordspitze Peißnitz“ und ”Forstwerder“, welche zusammen das FFH-Gebiet „Nordspitze der Peißnitz und Forstwerder in Halle“ ergeben, dem geschützten Landschaftsbestandteil Amselgrund und Kreuzer Teichen, dem geschützten Landschaftsbestandteil Amtsgarten und dem flächenhaften Naturdenkmal Klausberge steht, gehört zu den wichtigsten Biotop- und Grünverbundräumen im halleschen Saaletal. Ferner bilden diese Saaleauenlandschaften ein zentrales Element des 2.314 ha großen Landschaftsschutzgebiets „Saaletal in der kreisfreien Stadt Halle (Saale)“. Seit mehreren Jahren müssen AHA und die Initiative „Pro Baum“ vermehrt feststellen, dass immer wieder massive Fällungen von Gehölzen u.a. auf der ca. 60 ha großen Peißnitzinsel stattfinden. Alle seitens des AHA gegebenen zahlreichen Bedenken und Hinweise blieben bisher unbeantwortet und unberücksichtigt. Stattdessen mussten AHA-Mitglieder beispielsweise am Freitag, den 04.03.2016 beobachten, dass umfassende Wegebauarbeiten bis an das Naturschutzgebiet „Nordspitze Peißnitz“ heran erfolgen. Diese aus dem Fluthilfefond vom Steuerzahler finanzierten und der Querfurter Bauhütte GmbH ausgeführten Bauarbeiten haben zu massiven Eingriffen in Umwelt, Landschaft und Natur geführt. Ungehindert der Tatsache, dass im März die Brutzeit voranschreitet, Säugetierarten – wie Igel – sich noch im Winterschlaf befinden, realisierte man erhebliche Boden-, Fäll- und Ausholzungsarbeiten. Die gegenwärtigen massiven zerstörerischen Eingriffe im Überflutungsgebiet der Saale, als „Hochwasserschadensbeseitigung“ deklarierten Arbeiten sind nach Auffassung des AHA und der Initiative „Pro Baum“ vollkommen inakzeptabel, zeugen erneut deutlich und unübersehbar von einem weiteren Beispiel schwerster Missachtungen naturschutzfachlicher und -rechtlicher Mindestnormen durch die Verantwortlichen der Stadt Halle (Saale).
Nunmehr möchte die Stadt Halle (Saale) Pläne umsetzen, den Weg im Naturschutzgebiet „Nordspitze Peißnitz“ komplett neu auszubauen und zu schottern. Abgesehen davon, dass das unzulässige und unnötige bauliche Eingriffe darstellen, ist mit massiven Schädigungen der Wurzelbereiche der Altbäume zu rechnen. Bereits Probegrabungen können nachhaltige Schädigungen z.B. an den ca. 200 bis 300 Jahre alten Stieleichen und Platanen hervorrufen. Neben der Beschädigung der Wurzeln, welche dann Pilzen als Eintrittspforten dienen, ist mit Einschränkungen in der Nahrungs- und Wasseraufnahme sowie der Standfestigkeit zu rechnen. Ferner führen derartige Wegebaumaßnahmen zur Zerstörung der wegsäumenden Vegetation, welche zum Beispiel aus Junggehölzen wie z.B. Stieleiche, Gemeine Esche, Vogelkirsche, Feldahorn, Feldulme und Winterlinde sowie krautige Pflanzen wie Aronstab, Frühjahrsblühern, Hohlen Lerchensporn, Wiesenstorchschnabel, Echte Nelkenwurz und diversen Lichtnelkenarten bestehen. Die asphaltierten neuen Straßen auf der Peißnitz haben erst jüngst die Zerstörungen bestätigt. Zu keinem bisher durchgeführten bzw. geplanten Eingriff am bzw. im Naturschutzgebiet „Nordspitze Peißnitz“ sowie FFH-Gebiet „Nordspitze der Peißnitz und Forstwerder in Halle“ fand eine ordnungsgemäße Beteiligung gemäß § 29 des Naturschutzgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt (NatSchG LSA) statt.
Der AHA und die Initiative „Pro Baum“ forderten bzw. fordern daher immer wieder mit Nachdruck die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung der Stadt Halle (Saale) auf, die Arbeiten und Planungen unverzüglich zu stoppen. An die Verantwortlichen im Bund und im Land Sachsen-Anhalt appellierten bzw. appellieren beide Organisationen die zur Zerstörung von Umwelt, Natur und Landschaft missbrauchten Steuergelder vollumfänglich zurückzufordern. Derartige Vorkommnisse und Ereignisse führen nach Auffassung des AHA dazu, dass sein seit dem Jahr 1980 bestehendes Engagement zum Schutz, Erhalt, Betreuung und Entwicklung der Saaleaue zwischen den Naturschutzgebieten „Nordspitze Peißnitz“ und ”Forstwerder“ dringend geboten ist und sogar eher einer umfassenden Verstärkung bedarf.
Auf Grund der fortgesetzten und geplanten Störungen und Zerstörungen am bzw. im Naturschutzgebiet „Nordspitze Peißnitz“ sowie FFH-Gebiet „Nordspitze der Peißnitz und Forstwerder in Halle“ hatten daher Initiative „Pro Baum“ und AHA Vertreter/-innen von Politik und Verwaltung des Landes Sachsen-Anhalt und der Stadt Halle (Saale) zu öffentlichen Begehungen am Dienstag, den 06.09.2016 und am Freitag, den 07.10.2016 eingeladen.
Im Ergebnis der öffentlichen Begehung am Freitag, den 07.10.2016 bekräftigten die teilnehmenden Mitglieder des AHA und der Initiative „Pro Baum“ u.a. gegenüber der anwesenden Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft und Energie des Landes Sachsen-Anhalt Prof. Dr. Claudia Dalbert, dass die asphaltierten Neustraßen auf der Peißnitz unverzüglich zurückzubauen, Planungen zu Wegeausbaumaßnahmen im Naturschutzgebiet „Nordspitze Peißnitz“ sowie FFH-Gebiet „Nordspitze der Peißnitz und Forstwerder in Halle“ sofort einzustellen sind.
Ferner diskutierten die damals anwesenden Vertreter des halleschen Umweltamtes sowie die teilnehmenden Mitglieder des AHA und der Initiative „Pro Baum“ über die Zukunft des Raumflugplanetariums auf der Peißnitzinsel. Der AHA und die Initiative „Pro Baum“ vertreten schon länger die Auffassung, dass eine Beräumung des Gebäudes aus dem Hochwassergebiet dringend erforderlich ist. Bereits zu DDR-Zeiten war der Standort sehr umstritten gewesen. Nunmehr besteht die Möglichkeit eine Veränderung vorzunehmen und die Chance mit dem nunmehr offensichtlich beendeten grundhaften Abriss des Raumflugplanetariums Maßnahmen der Renaturierung zu verbinden. Im Zuge der Begehung am 07.10.2016 verständigte man sich auf den Vorschlag an der Stelle eine ausgebaggerte Senke zu schaffen, welche als temporäres Feuchtgebiet Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten bilden kann. Somit erfährt die Saaleaue auf der Peißnitzinsel eine Bereicherung an Arten- und Strukturvielfalt und kann zudem Teil umfassender Umweltbildung sein.
Zwischenzeitlich haben nunmehr auch wieder massive Abholzungen im Bereich des Amphibienlaichgewässers im Nordteil der Peißnitzinsel und in südlicher Angrenzung zum ca. 10 ha großen Naturschutzgebiet „Nordspitze Peißnitz stattgefunden. Diese Zerstörungen in dem Gehölzbestand haben zu umfassenden Eingriffen in einen sich entwickelnden Auenwaldbestand mit seinen Rückzugs- und Lebensräumen für zahlreiche Tier-, Pflanzen- und Pilzarten geführt.
Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) und die Initiative „Pro Baum“ fordern die Verantwortlichen von Politik und Verwaltung der Stadt Halle (Saale) auf endlich solche zerstörerischen Eingriffe zu unterlassen.
Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) und die Initiative „Pro Baum“ stellen in dem Zusammenhang immer fest, dass insbesondere die Abholzungen, Asphaltierungen und weitere Pläne zur Befestigung der Wege und nicht zuletzt die am 08.06.2018 erfolgte Öffnung der Wilden Saale für den Bootsverkehr davon zeugen, dass den Verantwortlichen in Politik und Verwaltung der Stadt Halle (Saale) wenig an einem nachhaltigen Schutz und Erhalt von Umwelt, Natur und Landschaft gelegen ist.
Aus den obengenannten Gründen heraus rufen Initiative „Pro Baum“ und AHA weiter und verstärkt Interessenten zur aktiven Mitwirkung auf, sich mit einzubringen. Interessenten können folgendermaßen zur Initiative „Pro Baum“ und zum AHA Kontakt aufnehmen:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Große Klausstraße 11

06108 Halle (Saale)

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Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 06.06.2020

Fotos: Andreas Liste