Bekanntlich bilden intakte und lebendige Umwelt, Natur und Landschaften die besten Grundlagen für eine gesunde und nachhaltige Existenz des gesamten Lebens auf der Erde. Sie bieten zahlreichen Tieren und Pilzen Lebensraum und Nahrung, dienen als Wasser- und Sauerstoffspender, verbessern den Gehalt an Luftfeuchtigkeit, filtern Kohlendioxid, Feinstaub, Ruß und Ozonsmog aus der Luft sowie spenden Schatten. Sie tragen somit ebenfalls entscheidend zur Verbesserung des Klimas bei.
Ferner bilden Fluss- und Auenlandschaften eine wichtige Einheit. Beide stehen in einer engen und sehr vielfältigen Wechselbeziehung zueinander. Die Auenlandschaften dienen den Flüssen als Ausbreitungsraum für Hochwasser und versorgen sie somit mit Wasser, Sedimenten und z.B. als Schwemmgut herangetragenes neues genetisches Material aus Tieren und Pflanzen. Im Umkehrschluss fungieren die Auenlandschaften als „Reinigungskraft“ für die Flüsse, indem beispielsweise Auenwälder das abgebremste Wasser von Sedimenten „befreien“ sowie Schwemmgut „herauskämmt“.
Diese langzeitige Wechselbeziehung hat somit eine der arten- und strukturreichsten Naturlandschaften der gemäßigten Zonen hervorgebracht, welche zahlreichen Tier- und Pflanzenarten Lebens- und Rückzugsraum bietet. Darüber hinaus trägt diese intensive Wechselbeziehung zur Verbesserung des Landschafts- und Ortsbildes urbaner Gebiete bei und sorgt als Kalt- und Frischluftentstehungsgebiet und -korridor für eine nachhaltige Verbesserung des Klimas.
Der Mensch profitiert davon, indem er gesunde Räume zum Leben, arbeiten, ernähren, versorgen und erholen in Anspruch nehmen kann. Das erfordert aber einen sorgsamen und nachhaltigen Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen unserer Umwelt, Natur und Landschaften.
Eine ganz markante Darstellung des bedrohlichen und zerstörerischen Umgangs mit den Ressourcen der Erde kommt mit dem Erdüberlastungstag zum Ausdruck. Der Präsident und wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Instituts Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischedick führte dazu zum Beispiel am 23.04.2024 folgendes aus, Zitat:

Zwei Tage früher als im letzten Jahr: Am 2. Mai 2024 hat Deutschland so viele Ressourcen verbraucht, wie dem Land bezogen auf die globale Biokapazität rechnerisch für das ganze Jahr zur Verfügung stehen. Der Tag wird als „Erdüberlastungstag“ oder „Earth Overshoot Day“ bezeichnet. Er beschreibt den Zeitpunkt, an dem so viele natürliche Ressourcen – wie Holz, Pflanzen oder Nahrungsmittel – verbraucht sind, wie innerhalb eines Jahres nachwachsen können. In die Rechnung geht zudem ein, wie viel CO2 die Natur innerhalb eines Jahres binden kann, etwa in Wäldern und Ozeanen.
Der Ressourcenverbrauch in Deutschland liegt deutlich oberhalb des globalen Mittelwerts. Dies macht sich auch dadurch bemerkbar, dass der globale Erdüberlastungstag „erst“ Anfang August liegt. Es bedeutet aber auch, dass wir weltweit über unsere Verhältnisse leben: Wir bräuchten rechnerisch 1,7 Erden, um unseren globalen Ressourcenbedarf zu decken und die Regenerationsfähigkeit des Planeten nicht zu überschreiten. Wenn die gesamte Weltbevölkerung so leben würde wie die Deutschen, dann bräuchte die Menschheit sogar drei Erden….“, Zitat Ende

https://wupperinst.org/a/wi/a/s/ad/8557

https://wupperinst.org/fileadmin/redaktion/downloads/misc/Deutscher_Erdueberlastungstag_zwei_Tage_frueher_als_vergangenes_Jahr.pdf

Dabei lagen zum Beispiel einst die globalen Überlastungstage in den Jahren 1971 und 1973 in den Monaten Dezember.

https://www.germanwatch.org/de/overshoot

Dazu gehört ebenfalls ein sorgsamer Umgang mit Fauna, Flora und Funga.

In dem Blickwinkel betrachtet war die Einrichtung des 9-Euro-Tickets für die Sommermonate Juni, Juli und August 2022. Zitat der Bundesregierung dazu: „Das 9-Euro-Ticket war eine Initiative der Bundesregierung als Teil des Energie-Entlastungspaketes, auf das sich der Koalitionsausschuss am 23. März 2022 verständigt hatte.“, Zitat Ende

https://www.bundesregierung.de/breg-de/service/archiv-bundesregierung/faq-9-euro-ticket-2028756

Im vom Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) verfassten „Abschlussbericht der bundesweiten Marktforschung zum 9-Euro-Ticket“ vom 16.12.2022 sind folgende Eckpunkte vermerkt, Zitat:

Abschlussbericht der bundesweiten Marktforschung zum 9-Euro-Ticket

  • 12% der Bundesbürger geben an, dass sie die 9-Euro-Ticket-Aktion veranlasst hat, den ÖPNV auch danach häufiger zu nutzen.
  • Fast 30% der durch das 9-Euro-Ticket gewonnenen Neukunden, die den ÖPNV zuvor normalerweise nicht genutzt haben, haben den ÖPNV zwischen September und November weiterhin genutzt. Dies entspricht etwa 1,8 Millionen Fahrgästen.
  • Von den Aktivierten Kunden, die den ÖPNV vor dem Aktionszeitraum seltener als 2 Mal im Jah genutzt haben, fährt ein Viertel zwischen September und November mindestens einen Tag pro Monat. Dies bedeutet etwa 1,6 Millionen Fahrgäste, die nach der Aktion häufiger fahren als vorher.
  • Als häufigster Grund für die verstärkte Nutzung wird die Nutzungserfahrung während des Aktionszeitraums angegeben (etwa ein Drittel der Mehrnutzer gibt dies an).
  • Auch nach dem Aktionszeitraum fahren ein Viertel der Nutzer mehrmals pro Monat oder sogar pro Woche über die Grenzen des Verbundgebiets hinaus.“

Zitat Ende

https://www.vdv.de/bilanz-9-euro-ticket.aspx

Die Bundesregierung ergänzte dazu folgendes, Zitat:

Seit Verkaufsstart Ende Mai wurden bundesweit rund 52 Millionen 9-Euro-Tickets verkauft worden. Das ergab eine Auswertung des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV). Hinzu kommen etwa zehn Millionen Abonnentinnen und Abonnenten, die das vergünstigte Ticket automatisch erhielten. „, Zitat Ende

https://www.bundesregierung.de/breg-de/service/archiv-bundesregierung/faq-9-euro-ticket-2028756

Trotz dieses Erfolges erfolgte die Einrichtung des Deutschlandtickets ab 01.05.2023 mit einem monatlichen Preis in Höhe von 49,00 Euro. Zur weiteren Entwicklung des Deutschlandtickets führt die Bundesregierung folgendes aus, Zitat:

Das Deutschlandticket für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ist seit dem 1. Mai 2023 erhältlich. Etwa 14 Millionen Kundinnen und Kunden nutzen das umfangreiche Angebot. Seit Januar 2025 kostet es monatlich 58 Euro – ab 2026 soll das Deutschlandticket 63 Euro kosten. Die vereinfachte Tarifstruktur und die Möglichkeit, das Ticket online zu kaufen und zu nutzen, haben zum Erfolg des Deutschlandtickets beigetragen.“, Zitat Ende

https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/deutschlandticket-2134074

Für den Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – ist vollkommen unverständlich, warum die politischen Verantwortlichen von der nachgewiesen, durchaus positiven Entwicklung des 9-Euro-Tickets derartig heftig abweichend.
Bereits die Einrichtung des Deutschlandtickets ab 01.05.2023 mit einem monatlichen Preis in Höhe von 49,00 Euro stellte eine massive Erhöhung um 40,00 Euro/Monat dar. Mit der Erhöhung des monatlichen Preises von 49,00 Euro auf 58,00 Euro stellte eine monatliche Mehrbelastung der Bevölkerung im Umfang von 9,00 Euro dar.
Schon hier sendeten Bund und Länder ein falsches Signal in der Verkehrs-, Umwelt- und Sozialpolitik ein vollkommen falsches Signal aus.
Bereits der Übergang vom 9-Euro-Ticket mit 52 Millionen Verkäufen um 38 Millionen Nutzende auf 14 Millionen Nutzende des Deutschlandtickets mit einem monatlichen Preis im Umfang von 49,00 Euro lassen schon einen erheblichen Verlust der Anzahl der Nutzerinnen und Nutzer des Öffentlichen Personennahverkehrs erkennen.
Eine Studie der Marktforschung des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und der Deutschen Bahn stellt im Mai 2025 folgendes fest, Zitat:

Am 1. Mai 2025 feierte das Deutschlandticket seinen zweiten Geburtstag – und die Bilanz kann sich sehen lassen:
Immer mehr Menschen nutzen den ÖPNV dauerhaft. 13,5 Mio. Menschen nutzen das D-Ticket. Das zeigt die größte Marktforschung zum D-Ticket von VDV und Deutsche Bahn mit über 200.000 Befragten.“, Zitat Ende

https://www.vdv.de/deutschlandticket.aspx

Somit gingen weitere 0,5 Millionen Nutzerinnen und Nutzer des Deutschlandtickets verloren.
Das Branchenziel von mindestens 15 Millionen Nutzerinnen und Nutzern ist somit noch in weitere Ferne gerückt.

https://www.vdv.de/deutschlandticket.aspx

Die geplante Erhöhung des monatlichen Preises des Deutschlandtickets von 58,00 Euro um 05,00 Euro auf 63,00 Euro stellt nicht nur ein falsches Signal in einer sich dringend ökologischer und sozialer zu gestaltenden Umwelt-, Verkehrs- und Sozialpolitik dar, sondern ist sogar ein klarer Verstoß des 144-seitigen Koalitionsvertrages von CDU/CSU und CDU für die 21. Legislaturperiode, welcher den Titel „Verantwortung für Deutschland“ trägt, nach der Vorstellung durch die Regierungsparteien am 9. April 2025 vorgestellt und seit dem 5. Mai 2025 die Unterschriften der Koalitionäre trägt.
Da heißt es unter dem Punkt „Verkehr“ auf Seite 27 im letzten Abschnitt und auf Seite 28 im ersten Satz, Randnummern 883 – 886, Zitat:

Das Deutschlandticket wird über 2025 hinaus fortgesetzt. Dabei wird der Anteil der Nutzerfinanzierung ab 2029 schrittweise und sozialverträglich erhöht. Um Planungssicherheit für die Kunden beim Ticket, aber auch für Bund und Länder bei der Finanzierung zu gewährleisten, werden die Kosten für das Ticket nach einem festen Schlüssel aufgeteilt.“, Zitat Ende

https://www.koalitionsvertrag2025.de/sites/www.koalitionsvertrag2025.de/files/koav_2025.pdf

Für den Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – ergibt sich daraus, dass eigentlich die Wiedereinführung des 9-Euro-Ticket ein starkes Signal darstellt. Mit einer weiteren Erhöhung der monatlichen Kosten von 58,00 Euro um 05,00 Euro auf 63,00 Euro geht die Tendenz eher in die falsche Richtung.
Der richtige Weg für den Öffentlichen Personennahverkehr muss die entgeltlose Nutzung sein. In Europa praktiziert dies das Großherzogtum Luxemburg, die Hauptstädte Estland und Serbiens Tallin und Belgrad sowie zum Beispiel die Städte Dünkirchen – französisch Dunkerque, Montpellier, Pfaffenhofen und Augsburg.
„In Schwetzingen sind einige Teilstrecken (Linie 711) kostenlos. In Tübingen, Ulm, Villingen-Schwenningen, Aschaffenburg ist der Nahverkehr am Samstag ticketfrei.“

https://www.reisereporter.de/tipps-und-tricks/wissen-fuer-reise-nerds/in-diesen-orten-in-europa-ist-der-nahverkehr-kostenlos-3SYOM44YVZEJLC37V3OHSAP3ZM.html

https://reisevergnuegen.com/kostenloser-oepnv-deutschland

https://www.zukunft-mobilitaet.net/169203/konzepte/kostenfreier-oepnv-luxemburg-nulltarif-fahrscheinlos

Zu dem Thema gibt es sogar eine nunmehr knapp zehn Jahre alte Studie „Grundlagen- und Machbarkeitsstudie Fahrscheinloser ÖPNV in Berlin – Endbericht für die Piratenfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus“ des Hamburg-Institutes vom 01.06.2015

https://www.hamburg-institut.com/wp-content/uploads/2021/07/Fahrscheinloser_OEPNV_Berlin.pdf

Nach Auffassung Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – gilt es unverzüglich und vollumfänglich daran anzuknüpfen sowie weiter voranzutreiben.

Die vom Umweltbundesamt im Juni 2019 gemäß § 3 Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz – UmwRG anerkannte, gemeinnützige und ehrenamtliche Umwelt- und Naturschutzvereinigung Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – ruft daher die Öffentlichkeit auf, sich für einen umfassenden Schutz und Erhalt unserer Umwelt, Natur und Landschaft sowie damit verbunden sich für eine nachhaltige Umwelt-, Verkehrs- und Sozialpolitik einzusetzen.
Der ehrenamtliche und gemeinnützige Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – bietet in dem Zusammenhang Interessenten Raum und Plattformen im Rahmen von territorialen Regional- und Ortsgruppen bzw. thematischen Arbeits- und Interessengruppen mitzuwirken. Wer noch mehr zu den diesbezüglichen Aktivitäten des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – erfahren möchte, wende sich bitte an folgende zentrale Anschrift:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – AHA

Große Klausstraße 11

06108 Halle (Saale)

E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 06.10.2025