Die mit 245.521,00 Menschen (Stand: 31.12.2024) bewohnte, 201,84 km² große sachsen-anhaltinische Landeshauptstadt Magdeburg ist sehr stark durch den insgesamt 1.094,00 Kilometer langen Strom Elbe geprägt.

https://www.magdeburg.de/PDF/Einwohnerzahlen_Magdeburg_am_31_12_2024.PDF?ObjSvrID=698&ObjID=25092&ObjLa=1&Ext=PDF&WTR=1&_ts=1745407457

https://www.magdeburg.de/Kurzmen%C3%BC/Start/index.php?object=tx,698.7922.1

https://www.gdws.wsv.bund.de/DE/wasserstrassen/01_bundeswasserstrassen/07_Elbe-Oder/Elbe.html

Das Magdeburger Stadtgebiet durchquert die Elbe auf einer Länge von 21,10 km.

https://www.magdeburg.de/Kurzmen%C3%BC/Start/index.php?object=tx,698.7922.1

Im Ostteil der Stadt lässt sich noch deutlich die einstige Furkation der Elbe erkennen, wobei insbesondere die Alte Elbe die einstige vielfältige Struktur noch am ehesten abbildet. Mit dem ca. 125,00 ha großen, im Nordosten der Großstadt an der Grenze zur Einheitsgemeinde Biederitz gelegenen Biederitzer Busch sowie dem im Südosten befindlichen 282,25 ha großen Naturschutzgebiet „Kreuzhorst“ sind noch sehr arten- und strukturreiche Restauenwälder existent. Dazwischen bildet insbesondere der zwischen Stromelbe und Alter Elbe ab dem Jahre 1871 als englischer Landschaftspark gestaltete, 200 ha große Rotehornpark einen sehr bedeutsamen Naherholungsraum für die Bevölkerung.
Im Biosphärenreservat „Mittelelbe“ gelegen, drücken insbesondere das Naturschutzgebiet „Kreuzhorst“, die drei Landschaftsschutzgebiete „Barleber-Jersleber See und Elbniederung“, „Zuwachs – Külzauer Forst“ bzw. „Umflutehle-Külzauer Forst“ und „Mittlere Elbe“ sowie die vier Gebiete nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie FFH_0199LSA „Ehle zwischen Möckern und Magdeburg“, FFH-Gebiet 0174_LSA Stromelbe im Stadtzentrum Magdeburg, FFH-Gebiet 0050_LSA_Elbaue zwischen Saalemündung und Magdeburg und FFH-Gebiet LSA Sülzetal bei Süllorf die umfassende, zum Teil territorial übergreifende Schutzwürdigkeit der Elbe und ihrer Aue aus.

https://lvwa.sachsen-anhalt.de/das-lvwa/landwirtschaft-umwelt/naturschutz-landschaftspflege-bildung-fuer-nachhaltige-entwicklung/naturschutzgebiete-in-sachsen-anhalt/kreuzhorst

https://www.magdeburg.de/index.php?ModID=7&FID=37.3099.1&object=tx%7C37.3099.1

https://lau.sachsen-anhalt.de/naturschutz/schutzgebiete-nach-landesrecht/landschaftsschutzgebiet-lsg/lsg15

https://lau.sachsen-anhalt.de/naturschutz/schutzgebiete-nach-landesrecht/landschaftsschutzgebiet-lsg/lsg16

https://www.natura2000-lsa.de/front_content.php?idart=261&idcat=33&lang=1

https://www.natura2000-lsa.de/front_content.php?idart=236&idcat=33&lang=1

https://www.natura2000-lsa.de/front_content.php?idart=122&idcat=33&lang=1

https://www.natura2000-lsa.de/front_content.php?idart=123&idcat=33&lang=1

Jedoch ist insbesondere im Bereich der Stromelbe deutlich eine jahrzehntelange bauliche Prägung des Flussgebietes erkennbar, welche vorrangig im Westuferbereich von Nord nach Süd mehr oder wenig flächendeckend ersichtlich ist. Somit sind der Elbe nicht nur wertvolle Natur- und Landschaftsbestandteile, sondern auch Überflutungsräume verlorengegangen.
Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – sieht in der Konstellation die dringende Notwendigkeit sich verstärkt für den Schutz, den Erhalt und Entwicklung der Auenlandschaften in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt Magdeburg und deren Umland einzusetzen bzw. einzubringen. Dabei ist sich der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – der Entwicklungspotentiale sehr bewusst, welche es nun gilt verstärkt zu nutzen. Dazu zählen zum Beispiel die Wiederanbindung von Altauen an das Hochwasserregime des Flusssystems der Elbe, Beendigung und Rückbau von Verbauungen, Aufschüttungen, Bodenversiegelungen, Ufer- und Sohlbefestigungen, Prüfung der besseren Wiederanbindung von Altverläufen an das Gesamtflusssystem sowie nicht zuletzt der Erhalt und die Ausweitung von Biotop- und Grünverbundräumen. Dazu können nach Ansicht des Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – ganz besonders die Fließgewässersysteme von Sülze, Eulengraben, Klinke, Schrote, Olvenstedter Röthe und von Großer Sülze beitragen, welche von Westen aus dem Landkreise Börde kommend in die Elbe einmünden.
Hier gilt es zudem die Richtlinie 2000/60/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2000 zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik vollständig zu beachten.

https://eur-lex.europa.eu/resource.html?uri=cellar:5c835afb-2ec6-4577-bdf8-756d3d694eeb.0003.02/DOC_1&format=PDF

https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=CELEX:32000L0060

Die vom Umweltbundesamt im Juni 2019 gemäß § 3 Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz – UmwRG anerkannte, gemeinnützige und ehrenamtliche Umwelt- und Naturschutzvereinigung Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – beabsichtigt zum Schutz, zum Erhalt und zur Entwicklung der sehr bedeutsamen und ebenso vielfältigen Auenlandschaft Magdeburgs seine Kenntnisse und Erfahrungen einbringen. In dem Zusammenhang möchte der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – Interessenten einen Raum geben sich für diese Ziele einzusetzen. Dazu strebt der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – die Bildung einer ehrenamtlichen Regionalgruppe Burg-Möser-Biederitz-Magdeburg-Schönebeck an.
Eine Fahrradexkursion am Samstag, den 12.07.2025 in den Biederitzer Busch, in das Niederholz sowie in die Auen im Bereich von Elbe, Alter Elbe, Ehle und Polstrine verdeutlichte erneut die umfassende Arten- und Strukturvielfalt, welche es umfassend zu schützen und zu erhalten gilt. Jedoch zeigen andrerseits starke Nährstoffeinträge aus der Luft und von den angrenzenden Äckern auf den Wiesenflächen, in den Waldgebieten und ganz besonders auch in das Furkationsgebiet der Elbe ihre Wirkung in Form von massiver Verkrautung und Veralgung.
In unmittelbaren Umfeld warfen die Mitglieder der Exkursionsgruppe auch das Thema Zukunft Hyparschale auf. In Anknüpfung an die Fahrradexkursion am Samstag, den 10.07.2021 war festzustellen, dass die Sanierung der Hyparschale stattgefunden hatte. Eine öffentliche Beratung zur Zukunft und Entwicklung des Gebäudes, wie vom mehrfach Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – angeregt, haben die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung der Landeshauptstadt Magdeburg offenbar mehr oder minder ignoriert. Zu mindestens hatte der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – keine Einladung dazu erhalten. Auffällig ist jedoch, dass große Flächen asphaltiert und betoniert sind und somit einer umfassenden Bodenversiegelung unterfallen. Anstatt mehr Bodenversiegelungen zurückzunehmen, gehen Politik und Verwaltung der Landeshauptstadt Magdeburg den entgegensetzten Weg, wie andere noch nachfolgende Beispiele aufzeigen. In dem Blickpunkt betrachtet fordert der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – eine unverzügliche Rücknahme der großzügigen Bodenversiegelungen, welche für vermehrte Erhitzung und Verlust der wasserspeichernden, klimaausgleichenden Aufgaben und Funktion als Lebensraum für Fauna, Flora und Funga sorgen. Ferner regt der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – an das Umfeld der renovierten Hyparschale als Kombination von Wiesen- und Staudenflächen mit sukzessiven Gehölzbereichen entwickeln zu lassen. So können Lebens- und Rückzugsräume für Fauna, Flora und Funga wiederentstehen und zudem ist ein Wasserrückhalt bei Hochwasser und Niederschlägen gegeben.
Mit sehr großer Sorge nahmen die Mitglieder der Exkursionsgruppe den noch im Bau befindlichen riesigen Neubaukomplex aus Strombrücke, Königin Editha-Brücke und Kaiser-Otto-Brücke begonnenen Neubau der „Ersatzneubau Strombrückenzug“ über die Zollelbe zur Kenntnis. Laut Baustellenschild erfolgt eine Förderung aus Mitteln des Bundes aus dem Sondervermögen „Ausbauhilfe“ und der Richtlinie Hochwasserschäden Sachsen-Anhalt 2013. Nach massiven und flächendeckenden „Rodungsarbeiten im Gesamtbereich“ und dem „Rückbau“ einer „Kleingartenanlage“ hatte man mit den umfassenden Bauarbeiten begonnen. Laut einstigen Medienberichten beziffern sich die vom Steuerzahler zu tragenden Kosten auf nunmehr auf 107 Millionen Euro und überschreiten somit die ursprünglich veranschlagten Kosten um 47 Millionen Euro. Was dieses zusätzliche Zerschneidungsbauwerk in der Elbaue, welche mit umfassender Zerstörung von städtischem Grün einhergeht, mit der Beseitigung von Hochwasserschäden zu tun hat, erschließt sich für den Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – in keiner Weise. Darüber hinaus schränken derartige Bauwerke weiter Hochwasserraum ein, versiegeln zusätzliche Flächen, befördern vorrangig den Motorisierten Individualverkehr und straßengebundenen Transportverkehr. Somit setzt die Stadt Magdeburg ein verheerendes Signal in Sachen Schutz von Umwelt, Natur, Landschaft, Klima und Naherholung. Zusammen mit der weiterbestehenden Anna-Ebert-Brücke und den zu den bestehenden Zwischenräumen zu den riesigen Brückenneubauten sind umfassende Teile der Elbaue verloren gegangen, Stadtgrün der Säge zum Opfer gefallen sowie damit massiv Lebens- und Rückzugsräume für Fauna, Flora und Funga, Überflutungsraum sowie Kalt- und Frischluftgebiete verlorengegangen. Ein riesiger Rundtreppenneubau im Bereich zwischen Zollelbe und Alter Elbe ist Zeugnis fortgesetzter Zerstörung und Versiegelung von Elbealtaue. Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – sieht ferner Reste der Elbaue im Bereich der Alten Elbe zwischen Anna-Ebert-Brücke und Kaiser-Otto-Brücke mit seinen Kies- und Staudenflächen und der großen Schwarzpappel bedroht. Nach Ansicht des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – fand bzw. findet eine Zweckentfremdung von Steuermitteln statt, da eingebettet in einer falschen Umwelt-, Verkehrs- und Planungspoltik massive Zerstörungen an Umwelt, Natur und Landschaften erfolgte, welche mit weiteren Einschränkungen von Überflutungsräumen einhergehen. Zudem konterkariert diese umweltpolitische und planungsfachliche Desaster, dass die Mär der angeblich finanziell klammen Kommunen so nicht stimmen kann, wenn Gelder für derartige Monumental- und Monsterbauten zur Verfügung stehen. Daher fordert der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – den Bundesrechnungshof und den Landesrechnungshof Sachsen-Anhalts eine massive Prüfung vorzunehmen.
In dem Zusammenhang weist der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – ferner darauf hin, dass das Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) zur aktuellen täglichen Neuausweisung von Siedlungs- und Verkehrsflächen in der Bundesrepublik Deutschland folgendes angibt, Zitat: „Ausweislich der amtlichen Flächenstatistik des Bundes wurden in Deutschland im Vierjahresmittel 2019 bis 2022 jeden Tag rund 52 Hektar als Siedlungsflächen und Verkehrsflächen neu ausgewiesen. Dies entspricht einer Fläche von circa 72 Fußballfeldern täglich. Damit nahm der Flächenverbrauch nach einem Anstieg im Vorjahreszeitraum (55 Hektar) nun wieder geringfügig ab. 37 Hektar der Flächenneuinanspruchnahme entfielen auf den Bereich Wohnungsbau, Industrie und Gewerbe sowie öffentliche Einrichtungen, 12 Hektar auf Sport-, Freizeit- und Erholungs- sowie Friedhofsflächen. Insgesamt machten Flächen für Siedlung und Verkehr in Deutschland im Jahr 2022 14,5 Prozent, das heißt etwa ein Siebtel der Gesamtfläche aus.
Die Siedlungs- und Verkehrsfläche darf nicht mit „versiegelter Fläche“ gleichgesetzt werden, da sie auch unversiegelte Frei- und Grünflächen enthält. Nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes sind etwa 45 Prozent der Siedlungs- und Verkehrsfläche versiegelt.“, Zitat Ende
Ferner ist folgendes ausgeführt, Zitat:
In der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie hat sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, den täglichen Zuwachs an Siedlungs- und Verkehrsfläche in Deutschland von heute rund 52 Hektar pro Tag bis zum Jahr 2030 auf unter 30 Hektar pro Tag zu reduzieren, um bis zum Jahr 2050 einen Flächenverbrauch von netto Null im Sinne einer Flächenkreislaufwirtschaft zu erreichen. Dabei geht es auch um den Schutz und die Erhaltung landwirtschaftlicher Flächen.“, Zitat Ende

https://www.bmuv.de/themen/nachhaltigkeit-digitalisierung/nachhaltigkeit/strategie-und-umsetzung/flaechenverbrauch-worum-geht-es

https://www.bundesregierung.de/breg-de/service/archiv/nachhaltigkeitspolitik/deutsche-nachhaltigkeitsstrategie-318846#:~:text=Nachhaltigkeit%20bedeutet:%20Nur%20so%20viel,Wirtschaft%20und%20Gesellschaft%20antworten%20wollen.

https://www.bundesregierung.de/resource/blob/975274/1873516/9d73d857a3f7f0f8df5ac1b4c349fa07/2021-03-10-dns-2021-finale-langfassung-barrierefrei-data.pdf?download=1

https://www.bundesregierung.de/resource/blob/2277952/1875184/583beac2346ebc82eb83e80249c7911d/Deutsche_Nachhaltigkeitsstrategie_2021_Kurzfassung_bf_neu_17-05-2021.pdf?download=1

Das ergibt im Jahr einen Flächenverbrauch im Umfang von 18.980,00 ha. Im Vergleich dazu hat die Stadt Wanzleben-Börde eine Fläche von 18.150,00 ha = 188,15 km².

https://www.destatis.de/DE/Themen/Laender-Regionen/Regionales/Gemeindeverzeichnis/Administrativ/05-staedte.html

Das Statistische Bundesamt kommt auf die gleichen besorgniserregenden Feststellungen.

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Zahl-der-Woche/2024/PD24_11_p002.html

Das Gesamtgebiet der Auen von Elbe und Polstrine im Großgebiet des Biederitzer Busches lässt sehr gute Möglichkeiten naturnaher Entwicklungsmöglichkeiten erkennen. Abgesehen von der Freihaltung der Wiesen – beispielsweise im Bereich Watershorn, Uxthorn, Langes und Schwarzes Loch – zeigt die naturnahe Entwicklung der Auenwaldstrukturen das sehr große Verjüngungspotential, den Erhalt und Schutz der vielschichtigen Auenwaldstrukturen mit seinen Altbaumbeständen der Stieleiche und Schlenken sowie die strukturelle Vielfältigkeit auf. Diese Entwicklung gilt es unbedingt beizubehalten. In dem Blickfeld betrachtet, nahmen die Mitglieder der Exkursionsgruppe die Folgen der umfassenden und massiv baulichen Eingriffe Bauarbeiten zur „Hochwasserschadenbeseitigung“ am Herrenkrugdeich auf. Neben den massiven Eingriffen in den sehr wertvollen und vielfältigen Gehölzbestand des Hartholzauenwaldes im südlichen und mittleren Bereich des Biederitzer Busches sowie des Blumenthalswerder und Herrenkrugparkes, erscheint es nicht nachvollziehbar, warum große Teile des Auengebietes vom Hochwasser abgetrennt sein sollen. Hinzu kommen die massiven Flächenversiegelungen mit Beton und Asphalt. Hier ist ein massives Umdenken in Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit dringend vonnöten. In dem Zusammenhang hält es der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – für dringend geboten den Bestand des Deiches in dem Abschnitt auf den Prüfstand zu stellen, da er neben des Verlustes von Retentionsflächen einen massiven Rückstau von Hochwasser in Richtung Golfplatz und Pferderennbahn hervorrufen kann.
Wohltuend fanden die Mitglieder der Exkursionsgruppe den praktisch unversiegelten Zustand der Wege im Biederitzer Busch. Dagegen nahmen die teilnehmenden Mitglieder der Exkursionsgruppe den hohen Versiegelungsgrad von Wanderwegen mit Asphalt und Beton auf. Abgesehen von der unverantwortlichen Zunahme von Bodenversiegelung und der landschaftsuntypischen Erscheinung, bilden diese versiegelten Wanderwege fast unüberwindliche Hindernisse für Kriechtiere, Lurche, Insekten und Spinnen. Darüber hinaus nutzen zahlreiche Fahrradfahrer die betonierten und asphaltierten Wege als Rennstrecken, was unweigerlich zur Gefährdung anderer Rad- und Fußwanderer führt.
Die Mitglieder der Exkursionsgruppe halten es ferner für dringend geboten das deutlich erkennbare sukzessive Erneuerungs- und Verjüngungspotential, vorrangig bestehend aus Gemeiner Esche, Feldahorn und Weißdorn umfassend vor Eingriffen aller Art zu schützen.
Leider waren dagegen noch deutlich etwas älterer forstwirtschaftlicher Eingriffe, insbesondere im Abschnitt von Bäthwiese/Niederholz zu erkennen. Diese Eingriffe waren im Rahmen der Fahrradexkursion 10.07.2021 nicht aufgefallen. So erfolgte im Rahmen der Fahrradexkursion am 12.07.2025 die Sichtung umfassender Baumstammaufschichtungen am Puppenweg, nunmehr eingezäunter Kahlschläge mit Aufforstungen sowie vierzehn Rückegassen mit niedergewalzten Gehölzen und Stauden und festgefahrenen Boden im Maximalabstand von ca. zehn Metern. Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – sieht hier die Befürchtung, dass eine Umwandlung eines verhältnismäßig jungen, arten- und strukturreichen Hartholzauenwaldes mit seinen Beständen aus Stieleiche, Feldahorn. Gemeiner Esche, Feld- und Flatterulme, Blutrotem Hartriegel, Wildobst, Eingriffligen Weißdorn etc. in eine weitgehend monokulturelle, strukturarme Gehölzplantage mit menschgesteuerter Artenzusammensetzung stattfindet.
Diesen Prozess gilt es sofort und unwiderruflich zu stoppen.
Elbe, Alte Elbe, Ehle und Biederitzer See weisen erfreulicherweise wieder etwas höhere Wasserstände auf. Im Bereich der Alten Elbe bieten die nunmehr großen Kies- und Sandbänke durchaus Brutmöglichkeiten für Flußregenpfeifer. Ferner sind auch deutliche Entwicklungstendenzen zu nährstoffreichen Auenwiesen und Weichholzauenbeständen erkennbar. Jedoch die Nutzung der Kies- und Sandbänke als Partystätten sowie als Ort für Spaziergänger und Angler führen unweigerlich zu Beeinträchtigungen, Störungen und Schäden. Die Beobachtung zahlreicher Wasservögel an der Alten Elbe im Bereich der momentan im Umbau befindlichen Anna-Ebert-Brücke unterstreicht das umfassende Entwicklungspotenzial und den damit verbundenen notwendigen Schutz dieses Teils der Fluss- und Auenlandschaft der Elbe im Stadtgebiet von Magdeburg.
Im Grenzgebiet zwischen den Gemeinden Biederitz, Ortsteil Gerwisch und Möser, Ortsteil Lostau entwickeln sich sehr bedeutsame, arten- und strukturreiche, schützenswerte und geschützte Auenlandschaften. Im Bereich von Ehle und Alter Elbe waren Graugänse, Höckerschwäne, Sturmmöwen, Watvögel etc. zu beobachten.
Nach Auffassung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – bietet sich in der Gemeinde Möser, Ortsteil Lostau entlang des Weges Zum Gerwischer Baggerloch, im Abschnitt zwischen Alter Elbe und Gerwischer See die Herrichtung eines aus roten Bachstein mit Betonputz versehenden Sockel bestehenden früheren Trafohauses zu einem Unterschlupf für zahlreiche Tierarten wie Fledermaus-, Eulen-, Insekten- und Spinnenarten an. Zwar existieren eigentlich u.a. nur Grundmauer und Reste der eingebauten Etagen, aber der Standort sollte finanziellen und baulichen Aufwand rechtfertigen das Gebäude wieder so herzurichten, dass es als Tierunterschlupf dienen kann.
Der Verbindungsweg zwischen neuem Baggerloch Gerwisch und Elberadwanderweg mit seinem sehr gut entwickelten Gehölzsaumstreifen ist Zeugnis dafür, wie landwirtschaftliche Nutzung Wege und Wegsaumstreifen gefährden bzw. zerstören. Hier gilt es unbedingt den Weg und sein Nordostsaum von jeglicher landwirtschaftlicher Nutzung freizuhalten, um den Weg wieder naturnah herstellen und den Wegsaumen sukzessiv wieder entwickeln lassen zu können.
In der Elbaue im Großraum Uxthorn entwickelt sich erfreulicherweise eine offene, savannenähnliche Gehölz-, Stauden- und Wiesenfläche mit Stieleiche, Feldahorn. Eingriffligen Weißdorn, Wildobst, Feld- und Flatterulme etc. Interessant ist auch das Vorhandensein von mindestens zwei Zerr-Eichen direkt am Elberadweg in Richtung Elbe. Diese naturnahere Entwicklung gilt es nicht durch Abholzungen, Ausräumungen, übermäßiger Mahd und Gehölzpflanzungen zu gefährden oder gar zu vernichten.
Letztmalig im Rahmen der Fahrradexkursion am 10.07.2021 nahmen mit Unverständnis die Mitglieder der Exkursionsgruppe die Aufschüttungen am Yachthafen zwischen Kleiner Werder und Am Winterhafen auf, welche nunmehr als Wohnmobilstellplatz am Winterhafen dient. Es ist aus Sicht des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – vollkommen unverantwortlich solche Maßnahmen in der Elbaue vorzunehmen, welche u.a. als Retentionsfläche für Hochwasser fungieren muss.
Ebenfalls unverständlich ist die massive Lärm- und Abgasbelästigung der Elbe durch den umfassenden Motorbootsverkehr. Neben der starken Beeinträchtigung von Umwelt, Natur und Landschaft, stört dies den sanften Bootstourismus und schmälert erheblich den Erholungswert der Elbe und ihrer Aue für die Masse der Besucherinnen und Besucher. Hier sind Änderungen dringend geboten.
Insbesondere auch auf Grund der Tatsache, dass die Elbe verstärkt von Niedrigwasser geprägt ist. Besonders die Alte Elbe ist von massiven Austrocknungstendenzen gekennzeichnet.
In dem Blickwinkel betrachtet und unter dem Gesichtspunkt, dass die Elbinsel Rotehorn Bestandteil der Elbaue ist und somit zum Überflutungsraum der Elbe gehört ist es für den Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – nicht nachvollziehbar, dass zu den ohnehin zahlreichen Altbauten am Seilerweg mit dem Elb-Hotel Magdeburg, und dem Rudererhaus des Sportclubs Magdeburg e. V. sowie am Niemeyerweg im Südwestteil des Stadtparkes Rotehorn und unweit des Godehardtteiches des Bootshauses für den Hochschulsport von Otto von Guericke Universität Magdeburg und Universitätssportclub Magdeburg entstehen konnten.
Die Mitglieder der Exkursionsgruppe halten die Neubauten im Hochwasserreinzugsgebiet der Elbe aus Gründen des Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutzes sowie des ordentlichen Umgangs mit Hochwasser für standortungeeignet. Für den AHA ist es sehr unverständlich, dass eine wissenschaftliche Einrichtung eine derartig falsche Entscheidung getroffen hat und offensichtlich die zuständigen Behörden dafür die entsprechenden Genehmigungen erteilten.
Noch dazu u.a. das Elb-Hotel Magdeburg angibt, dass ein Komplettabriss des durch Hochwasser 2013 zerstörten Hotel erfolgen musste. An der gleichen Stelle wieder einen Neubau vorzunehmen war und ist unverantwortlich.

https://www.das-elb-hotel.com

Von der Südostspitze der Elbinsel aus ist ein guter Blick auf Elbe und Alte Elbe sowie der Gesamtaue möglich. Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – sieht hier die Notwendigkeit auf die Schutzwürdigkeit und -notwendigkeit dieser arten- und strukturreichen Natur- und Landschaftsräume sowie für eine naturnahe Entwicklung der Elbe, ihrer Aue und Nebengewässer sowie angrenzender Bereiche zu plädieren.
Im Rahmen der Fahrradexkursion war mit Entsetzen festzustellen, dass am Mäuseturm Magdeburg ein massiver Erweiterungsbau voranschreitet. Bauherr ist David Gängel, welcher hier mitten in der Aue der Elbe eine gastronomische Einrichtung mit Außenflächen entstehen lassen möchte.

https://www.maeuseturm-magdeburg.de/s-projects-side-by-side

Während die bauliche Wiederherrichtung des alten Siels Mauseturm durchaus zu begrüßen ist, sind die anderen Arbeiten, einhergehend mit massiven Zerstörungen von Natur und Landschaft der Elbaue, vollkommen inakzeptabel, da damit großflächig zerstörerische Eingriffe in Gehölz-, Wiesen- und Hochstaudenbestände sowie das Landschaftsbild verbunden sind. Die umfangreiche Erweiterungsbaustelle befindet sich störend bzw. zerstörend in dem Überflutungsraum der Elbe, im FFH-Gebiet 0174_LSA Stromelbe im Stadtzentrum Magdeburg und im Landschaftsschutzgebiet „Mittlere Elbe“ (LSG_0023MD_). Die Eingriffe beziehen sich ebenfalls auf den Weg „Zum Mäuseturm“. Dort erfolgten zum Beispiel Zerstörungen an den Wegrändern und Aufschüttungen in Richtung Prester See. Dabei sind deutlich erkennbare Schädigungen und Zerstörungen an den Gehölz-, Wiesen- und Hochstaudenbeständen eingetreten.
Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – fordert in dem Zusammenhang den sofortigen Stopp der Bauarbeiten sowie den Rückbau aller Neubauten und Aufschüttungen sowie die Ermittlung und Bestrafung der Verantwortlichen.
Von der Elbinsel Rotehorn aus nahm die Exkursionsgruppe den Mündungsbereich der 7,7 km langen Klinke, welche am Rande der Hohen Börde östlich der Hängelsberge entspringt, ein Einzugsgebiet im Umfang von ca. 49,00 km² besitzt, auf dem Weg zur Elbe die Fließgewässer Beke, Eulegraben und Künette aufnimmt sowie ab der B 81 bis zur Einmündung in die Elbe den Status eines Gewässers 1. Ordnung besitzt. Auffällig ist im Mündungsbereich die Begradigung sowie Komplettverbauung von Sohl- und Uferbereich. Große Teile des Verlaufes der Klinke sind begradigt und streckenweise sogar verrohrt. Nach Auffassung der Mitglieder der Exkursionsgruppe ist diese extreme Naturferne vollkommen inakzeptabel. Daraus muss sich ergeben eine wissenschaftlich fundierte Schutz- und Entwicklungskonzeption für die Klinke zu entwickeln, um die im Widerspruch zur Richtlinie 2000/60/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2000 zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik stehende gegenwärtige Situation der Klinke zu beenden und den Weg zur Naturnähe zu ebnen.

https://eur-lex.europa.eu/resource.html?uri=cellar:5c835afb-2ec6-4577-bdf8-756d3d694eeb.0003.02/DOC_1&format=PDF

https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=CELEX:32000L0060

Als Partner dafür können u.a. die Hochschulen Anhalt sowie Magdeburg-Stendal dienen.

Erfreulicherweise war im Rahmen der Fahrradexkursion zu beobachten, dass lediglich partielle Mahden stattfinden und größere Räume von Stauden- und Wiesenflächen erhalten geblieben sind. Dies ist sehr wichtig, um Lebens- und Rückzugsräume für Fauna, Flora und Funga zu sichern, vermehrte Wasserrückhaltung zu betreiben sowie Verdunstungsschutz zu gewährleisten.
In dem Atemzug erschein unverständlich, warum Mahden für offenkundig anlass- und personenbezogene Baumneupflanzungen erfolgen, welche häufig im Schatten größerer Bäume stattfindet. Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – regt stattdessen an, derartige Pflanzmaßnahmen entlang von Straßen und Wegen im urbanen Raum vorzunehmen.
Im Godehardtteich zeichnen sich massive Verlandungstendenzen ab. Hier erscheint es nach Ansicht des AHA notwendig und sinnvoll, wissenschaftlich zu untersuchen, wie die Zukunft dieses Gewässers aussehen kann. Selbstverständlich gilt es auch hier abzuwägen, welche Eingriffe in Umwelt, Natur und Landschaft nötig, sinnvoll und tolerierbar sind.

Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – sieht in der Konstellation die dringende Notwendigkeit sich verstärkt für den Schutz, den Erhalt und Entwicklung der Auenlandschaften in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt Magdeburg und deren Umland einzusetzen bzw. einzubringen. Dabei ist sich der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – der Entwicklungspotentiale sehr bewusst, welche es nun gilt verstärkt zu nutzen. Dazu zählen zum Beispiel die Wiederanbindung von Altauen an das Hochwasserregime des Flusssystems der Elbe, Beendigung und Rückbau von Verbauungen, Aufschüttungen, Bodenversiegelungen, Ufer- und Sohlbefestigungen, Prüfung der besseren Wiederanbindung von Altverläufen an das Gesamtflusssystem sowie nicht zuletzt der Erhalt und die Ausweitung von Biotop- und Grünverbundräumen. Dazu können nach Ansicht des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – ganz besonders die Fließgewässersysteme von Sülze, Eulengraben, Klinke, Schrote, Olvenstedter Röthe und von Großer Sülze beitragen, welche von Westen aus dem Landkreis Börde kommend in die Elbe einmünden.
Der ehrenamtliche und gemeinnützige Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – beabsichtigt zum Schutz, zum Erhalt und zur Entwicklung der sehr bedeutsamen und ebenso vielfältigen Auenlandschaft Magdeburgs seine Kenntnisse und Erfahrungen einzubringen. In dem Zusammenhang möchte der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – Interessenten einen Raum geben sich für diese Ziele einzusetzen. Dazu strebt der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – die Bildung einer ehrenamtlichen Regionalgruppe Burg-Möser-Biederitz-Magdeburg-Schönebeck an.

Wer sich ebenfalls für den Schutz, Erhalt und Entwicklung dieser sehr arten- und strukturreichen sowie vielfältigen Auenlandschaft einsetzen möchte, wende sich bitte an folgende zentrale Kontaktmöglichkeit:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – AHA

Große Klausstraße 11

06108 Halle (Saale)

E-Mail: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 13.07.2025

Fotos: Andreas Liste