Samstag, den 10.05., um 10.00 Uhr Fahrradexkursion durch die Aue der Weißen Elster zwischen Gera und Zeitz Treffpunkt: Bahnhof Gera, Ausgang Bahnhofsstraße Ende: Bahnhof Zeitz, Ausgang Baenschstraße Dauer: ca. 6 Stunden
Der gemeinnützige und ehrenamtliche Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – setzt sich bekanntlich sehr intensiv für den Schutz, Erhalt und naturnahe Entwicklung der Weißen Elster, ihrer Fluss- und Auenlandschaften, ihrer Nebengewässer sowie angrenzender Natur- und Kulturlandschaften ein. Dies geschieht in Form von Stellungnahmen, Vorschlägen, Exkursionen sowie Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit. Im Rahmen dieser räumlich, fachlich-inhaltlich und organisatorisch umfassenden ehrenamtlichen Tätigkeit beabsichtigt der AHA nunmehr auch seine Aktivitäten auf die ca. 30,00 km lange Weiße Elster zwischen den Städten Gera und Zeitz zu intensivieren. Dabei bilden der Erhalt, der Schutz und die Entwicklung weiterer Abschnitte zu naturnahen Natur- und Landschaftsräumen, die Erweiterung bzw. Rückgabe von Hochwasserräumen, die mögliche Wiederanbindung von Altverläufen, die Unterlassung der Pläne zur Kiesgewinnung bei Crossen, Schutz, Erhalt und friedliche Entwicklung des länderübergreifenden, arten- und strukturreichen, vielfältigen Waldgebietes Zeitzer Forst sowie einer umwelt- und naturverträglichen Tourismuskonzeption, die Entwicklung eines breitgefächerten Umweltbildungskonzeptes sowie die Unterstützung des Vorhabens der Ausweisung großer Teile des Gebietes der Weißen Elster ab Gera, über Markkleeberg, Leipzig, den angrenzenden Landkreisen bis nach Halle (Saale) zur Ausweisung zum UNESCO-Weltkulturerbe, die ersten Arbeitshauptschwerpunkte. So lassen sich ökologische, geologische, archäologische, historische, kulturelle, wissenschaftliche, ökonomische, soziale und kulturelle Aspekte umfassender und günstiger ins Verhältnis bringen, um so angemessen zukunftsfähig länderübergreifend eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen. Perspektivisch erscheint es in dem Zusammenhang sinnvoll zu sein, die Gebiete über Gera, Greiz und Plauen bis ins Erzgebirge nach Tschechien ins Quellgebiet auszuweiten. Um diese umfassenden Themengebiete umfassend öffentlich erörtern zu können, dient die Fahrradexkursion am Samstag, dem 10.05.2025, ab Gera entlang der Weißen Elster u.a. über Bad Köstritz und Crossen bis nach Zeitz, welche 10.00 Uhr am Bahnhof Gera, Ausgang Bahnhofsstraße beginnt und nach ca. 6 Stunden am Bahnhof Zeitz, Ausgang Baenschstraße unweit der Weißen Elster enden soll.
Die Fahrradexkursion findet grundsätzlich bei jedem Wetter statt. Deshalb sind wetterfeste Kleidung und entsprechend angemessenes Schuhwerk angebracht. Ferner empfiehlt es sich Rucksackverpflegung – Essen und Trinken – mitzunehmen. Die Teilnahme an der Fahrradexkursion erfolgt auf eigene Gefahr. Zudem ist das Verlassen der Fahrradexkursion zu jeder Zeit und an jedem Ort möglich.
Der AHA möchte auf jeden Fall mit der Fahrradexkursion sein Anliegen bekräftigen, sich verstärkt für den Schutz, Erhalt und Entwicklung des gesamten Flussgebietes der Weißen Elster von Quelle bis zur Mündung einzusetzen. Dazu zählt selbstverständlich auch der Abschnitt zwischen den Städten Gera und Zeitz. Die Fahrradexkursion soll ferner dazu beitragen Interessenten zu gewinnen, welche ehrenamtlich im AHA mitwirken möchten, was letztendlich zum weiteren Aufbau seiner Regionalgruppe Gera-Zeitz führen soll. In dieser AHA-Gruppe können sich ehrenamtliche Interessenten unabhängig von Alter, Geschlecht, Bildung und Beruf einbringen. Wer Interesse hat, wende sich bitte an folgende Kontaktmöglichkeit:
Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA Regionalgruppe Leipzig und Umland Otto-Adam-Straße 14
Mit großer Sorge hatte der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – bereits im Rahmen einer Presseerklärung vom 02.10.2011 das Vorhaben der Stadt Thale aufgenommen, Teile aus dem Landschaftsschutzgebiet „Harz und nördliches Harzvorland“ im Landkreis Quedlinburg herauslösen zu wollen, um einen einst mit ca. 622 m Länge geplanten und nunmehr 1.000,00 m langen „Baumwipfelpfad Roßtrappe“ im Ergebnis eines vorgezogenen Bebauungsplans durchsetzen zu können. Offenbar ist den Verantwortlichen schon bewusst, dass ein derartiger Pfad das Landschaftsbild stark beeinträchtigt. Ansonsten würde eine Herauslösung aus dem Landschaftsschutzgebiet keinen Sinn ergeben. Nicht unerwartet haben sich das Land Sachsen-Anhalt, der Landkreis Harz und die Stadt Thale über die zahlreich geäußerten Bedenken zu dem Vorhaben ignorant hinweggesetzt und dem ganzen Frevel an Umwelt, Natur und Landschaften ihren Segen erteilt. Diese Entscheidungen der von der für Feindschaft und Ablehnung zu Belangen des sorgsamen und schutzbetonten Umganges mit Umwelt, Natur und Landschaften geprägten Herangehensweisen und Handlungen der von CDU geführten Einrichtungen des Landes Sachsen-Anhalt, des Landkreises Harz und der Stadt Thale zeugen von fehlender Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit.
Hier sind nach Ansicht des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – massive und umfassende Aktivitäten erforderlich, um grundsätzliche gesellschaftliche Veränderungen auch im Sinne des Schutzes, des Erhaltes und der Entwicklung von Umwelt, Natur und Landschaften herbeizuführen. Dazu gehört das Verständnis endlich zu begreifen, dass auch die Lebensqualität, die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen grundlegend in einer vielfältigen, arten- und strukturreichen sowie flächendeckend intakten Umwelt, Natur und Landschaften begründet liegt. Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – sieht nach wie vor in solchen Vorhaben einen weiteren Schritt Landschafts- und Naturschutz dem Tourismus unterzuordnen. Insbesondere in einem ökologisch sensiblen Raum, wie einerseits die Steinabbrüche im Bodetal aufzeigen und andrerseits dessen Nähe zum ca. 473,78 ha großem Naturschutzgebiet „Bodetal“ und nunmehrige ca. 5.800,00 ha große europäische nach der Fauna-Flora-Habitat (FFH) geschützte FFH-Gebiet „Bodetal und Laubwälder des Harzrandes bei Thale“ (EU-Code: DE 4231-303, Landescode: FFH0161)
Das Bodetal gehört bekanntlich zu den bedeutsamsten, aber auch sensibelsten Naturlandschaften Europas. Dieser arten- und strukturreiche Bestandteil des 157.611 ha großen Landschaftsschutzgebietes (LSG) „Harz und nördliches Harzvorland“ im Landkreis Harz am Nordrand des Harzes gelegen, bedarf daher eines massiven und räumlich komplexen Schutzes sowie einer entsprechenden Behandlung.
Die Stadt Thale müsste eigentlich wissen, dass es gerade die derartig schöne und interessante Natur und Landschaft ist, welche zahlreiche Touristen anzieht. Daher gilt es alles zu vermeiden, was Landschaft, Umwelt und Natur in Form von Verbauungen, Vermüllungen und Trittschäden, beeinträchtigen bzw. schädigen könnte. In dem Zusammenhang hält der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – eine generelle und grundsätzliche Überprüfung der touristischen Nutzung dieses Teils des Bodetals für unbedingt notwendig. Nach Auffassung des AHA gilt es eine Lösung zu finden, welche das Primat beim Natur-, Umwelt- und Landschaftsschutz sieht und den Tourismus, welcher ja von der Besonder- und Schönheit des Gebietes profitiert, entsprechend einordnet. Folgerichtig betrachtete daher der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – die damalige Bebauungsplanung für den Baumwipfelpfad mit sehr großer Sorge, aber auch mit umfassendem Unverständnis, da derartige Eingriffe immer massive Nachteile für Natur, Landschaft und Umwelt zur Folge haben. Entscheidend ist es, dass keine Eingriffe in dem Schutzgebiet erfolgen, welche die Natur und Landschaft, als Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, schädigen, stören oder gar zerstören. Zudem ist nach Meinung des AHA davon auszugehen, dass die Gefahr von Felsabbrüchen, insbesondere nach solchen Wintern sich weiter erhöht. Somit auch die Gefahr für Touristen und weitere Bebauungen. Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – hält in dem Zusammenhang eine Erarbeitung einer aktuellen und umfassenden ökologisch orientierten und wissenschaftlich fundierten Tourismuskonzeption für das Bodetal, aber auch für den gesamten Harz für dringend geboten. Eine derartige Konzeption sollte unbedingt darauf basieren, dass der Schutz von Landschaft und Natur einen primären Status eingeräumt bekommt und der Tourismus dem anzupassen ist.
Im Rahmen einer Exkursion am 03.05.2025 galt es im Rahmen einer Exkursion die Bodeaue zwischen den Städten Thale und Quedlinburg in Augenschein zu nehmen. Im Bereich An der Hütte ist auch diesmal festzustellen gewesen, dass im Bereich der Bode sehr große Flächen verbraucht bzw. versiegelt sind. An erster Stelle fällt der eigenen Messungen ca. 11.023,65 m² = ca. 1,10 sogenannte „Bodetal-Parkplatz“ zwischen An der Hütte und der Bode auf. Hier sieht der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – massiven Veränderungsbedarf, welcher auf Entsiegelung und Aufarbeitung des weit überwiegenden Teils der Bodenflächen hinauslaufen muss.
Bild 1: Thale: „Bodetal-Parkplatz“ zwischen An der Hütte und Bode“
Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – weist an der Stelle sei darauf hin, dass das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) zur aktuellen täglichen Neuausweisung von Siedlungs- und Verkehrsflächen in der Bundesrepublik Deutschland folgendes angibt, Zitat: „Ausweislich der amtlichen Flächenstatistik des Bundes wurden in Deutschland im Vierjahresmittel 2019 bis 2022 jeden Tag rund 52 Hektar als Siedlungsflächen und Verkehrsflächen neu ausgewiesen. Dies entspricht einer Fläche von circa 72 Fußballfeldern täglich. Damit nahm der Flächenverbrauch nach einem Anstieg im Vorjahreszeitraum (55 Hektar) nun wieder geringfügig ab. 37 Hektar der Flächenneuinanspruchnahme entfielen auf den Bereich Wohnungsbau, Industrie und Gewerbe sowie öffentliche Einrichtungen, 12 Hektar auf Sport-, Freizeit- und Erholungs- sowie Friedhofsflächen. Insgesamt machten Flächen für Siedlung und Verkehr in Deutschland im Jahr 2022 14,5 Prozent, das heißt etwa ein Siebtel der Gesamtfläche aus. Die Siedlungs- und Verkehrsfläche darf nicht mit „versiegelter Fläche“ gleichgesetzt werden, da sie auch unversiegelte Frei- und Grünflächen enthält. Nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes sind etwa 45 Prozent der Siedlungs- und Verkehrsfläche versiegelt.“, Zitat Ende Ferner ist folgendes ausgeführt, Zitat: „In der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie hat sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, den täglichen Zuwachs an Siedlungs- und Verkehrsfläche in Deutschland von heute rund 52 Hektar pro Tag bis zum Jahr 2030 auf unter 30 Hektar pro Tag zu reduzieren, um bis zum Jahr 2050 einen Flächenverbrauch von netto Null im Sinne einer Flächenkreislaufwirtschaft zu erreichen. Dabei geht es auch um den Schutz und die Erhaltung landwirtschaftlicher Flächen.“, Zitat Ende
Das ergibt im Jahr einen Flächenverbrauch im Umfang von 18.980,00 ha. Im Vergleich dazu hat die Stadt Wanzleben-Börde eine Fläche von 18.150,00 ha = 188,15 km².
Nach Auffassung des Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – gilt es unbedingt zu prüfen, inwieweit eine Entsiegelung und Rückbau von versiegelten Flächen im Bereich der Bode möglich sind. Der Vorschlag liegt darin begründet, Lebens- und Rückzugsraum, die Retentionsfläche, den Biotop- und Grünverbund sowie nicht zuletzt Kaltluftentstehungsgebiete und -korridore wieder auszuweiten. In dem Zusammenhang erscheint es sinnvoll zu sein zu prüfen die vorhandene Wehranlage zu beseitigen und entweder durch die Wiederherstellung von Fließraum der Bode zu gewährleisten oder durch eine Sohlgleite zu ersetzen. Derartige Bauwerke behindern die Wanderbewegung von Fischen sowie stören das Landschafts- und Naturbild. Ähnliche Prüfungen hält der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – für alle Wehre in der Bode für erforderlich. Östlich der Friedensbrücke in Thale hatten im Jahr 2019 am Nordufer der Bode Fällarbeiten an Silberweiden stattgefunden, welche keinesfalls notwendig erschienen. An dieser Auffassung hält der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – weiter fest. Nach immer wieder bekräftigter Auffassung des Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – müssen naturnahe und sukzessive Entwicklungsprozesse Vorrang haben. Im Großen und Ganzen ist das durchaus im engeren Stadtgebiet von Thale gewährleistet. Jedoch bestehen noch zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten. Besonderen Schutzbedarf ist im Bereich des ca. 198 ha großen Naturschutzgebietes „Teufelsmauer und Bode nordöstlich Thale“ erforderlich. Dieses Naturschutzgebiet beinhaltet das 18 ha große FFH-Gebiet „Teufelsmauer nördlich Thale“ (DE 4232-301, FFH0091) sowie einen Teil des insgesamt ca. 151 ha großen und ca. 104 km langen FFH-Gebietes “Bode und Selke im Harzvorland“ (EU-Code: DE 4133-301, Landescode: FFH0172)
Nach Auffassung des Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – sind der Schutz und Erhalt des Natur- und Landschaftsraumes Bode und ihre Aue, Teufelsmauer sowie Mühlenberg massiv und umfassend zu schützen und zu erhalten. Die Bode und ihre Aue sind unbedingt aus allen menschlichen Eingriffen herauszuhalten. Bei Neinstedt am 08.05.2021 und auch am 04.05.2025 entdeckte Holzungseingriffe gilt es weiterhin und unbedingt auszuschließen. Im Bereich des Mühlenberges erscheint die Wiederherstellung der Streuobstbestände und eine teilweise bzw. vollständige Erweiterung auf das Feld zur Bodeaue zu prüfen. Ferner gilt es zur naturnahen Wiesennutzung mit vorrangiger Beweidung bzw. unregelmäßiger und partieller Mahd überzugehen.
Bild 2: Thale – Höhenzug des Mühlenberges (rot umrandet) mit Mindestbereich der Umwandlung in naturnahe Wiese (grün umrandet)
In Teilen der Bodeaue zwischen Thale und Quedlinburg bzw. im Bereich zwischen Teufelsmauer und dem Ortsteil Neinstedt der Stadt Thale verbreitet sich verstärkt der Sachalinknöterich. Hier gilt es zum Beispiel durch Zulassung von Frosteinflüssen sowie Mahden und Herausziehen junger Rhizome mit Wurzel per Hand eine ausschließlich mechanische Eindämmung vorzunehmen. Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – ist im Rahmen seiner ehrenamtlichen und gemeinnützigen Möglichkeiten sein Wissen einzubringen sowie in Absprache mit dem Land Sachsen-Anhalt, dem Landkreis Harz und der Stadt Thale Arbeitseinsätze mit der Bevölkerung zu organisieren und durchzuführen. Der Bereich der Bodeaue zwischen den Städten Thale und Quedlinburg, insbesondere ab Neinstedt ist von deutlichen Konturen von Altverläufen der Bode gekennzeichnet. Leider verschärft sich im Bereich der Siedlung am Stadtweg eine Intensivierung und Fortsetzung der Verfüllung eines Bodeverlaufes. Diese Aktivitäten sind nicht nur zu beenden, sondern hat der Verursacher auf seine Kosten und Verantwortung eine vollständige Beräumung zu veranlassen, zu organisieren bzw. durchzuführen. Hier sind zudem der Landkreis Harz, als zuständige Untere Naturschutz- und Wasserbehörde sowie die Stadt Thale als zuständige Gebietskörperschaft gefordert. Gleiches gilt für die Eingatterung einer Fläche in der Bodeaue, wobei Einschraubungen von Halterungen in Bäumen erfolgte, welche es sofort und vollständig zu entfernen gilt. Hinsichtlich des Deiches entlang der Bode zwischen Neinstedt und Quedlinburg hält es der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – Deichrückverlegungen bzw. -aufhebungen zu prüfen, um der Bode auch über ihre Altverläufe Retentionsflächen zurückzugeben. Entlang der Wege von bzw. nach Neinstedt, welcher sich südwestlich Quarmbachsiedlung anschließt haben sich in den beidseitig der Wege bestehenden Obstbaumreihen bestehend aus Apfel-, Pflaumen- und Süßkirschensorten massive Lücken entwickelt, welches es unbedingt nachzupflanzen gilt. Ferner sind umfassende Pflegearbeiten an den verbliebenen Obstbäumen erforderlich.
Im Interesse der Umweltbildung und der Akzeptanz regt der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – ehrenamtliche Arbeitseinsätze an. Im Rahmen seiner ehrenamtlichen und gemeinnützigen Möglichkeiten kann sich der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – vorstellen daran mitzuwirken. Dazu sind aber auch die Absicherung der personellen, fachlichen und sachlichen Grundlagen dringend erforderlich. In Quedlinburg war ebenfalls festzustellen, dass die Einschätzung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – aus den vergangenen 30 Jahren, dass der Unterlauf des Quarmbaches weiterhin von massiver Begradigung und teilweiser Befestigung von Sohle und Ufer geprägt ist, noch immer aufrecht gehalten bleiben muss. Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – bekräftigt daher, dass eine Beseitigung von Sohl- und Uferverbauungen sowie eine Beförderung der streckenweisen Neumäandrierung mit Störsteinen und -hölzern vorzunehmen. Der Quarmbach und seine Aue bedürfen einer naturnaheren Entwicklung, um sich arten- und strukturreicher entwickeln zu können sowie eine Stärkung als Biotop- und Grünverbundraum zu erfahren. Dieses Anliegen deckt sich auch mit der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Nach Auffassung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – bedarf es für den Quarmbach einer wissenschaftlich fundierten Schutz- und Entwicklungskonzeption, welcher sich u.a. der naturnaheren Entwicklung des Bodenebengewässers Quarmbach widmet und dabei erste Mäandrierungstendenzen mit einbezieht. Im Bereich des Brühls und seinem näheren Umfeld begrüßt der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – weiterhin, dass man die Entwicklung von Wiesen zulässt. In dem Zusammenhang regt der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – eine naturnahere Entwicklung des ca. 15 ha großen Teils der Bodeaue an. Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – hatte zudem am 05.01.2004 einen „Rahmenplan für eine Schulprojektarbeit zum Thema: „Der Brühlpark in Quedlinburg im Blickfeld von Ökologie, Denkmalpflege und Tourismus“ beschlossen, welcher u.a. folgendes Anliegen beinhaltet, Zitat: „Der Brühl bietet ein sehr wertvolles Betätigungsfeld für interessierte Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern gebündelt Themenfelder des Umwelt-, Landschafts- und Naturschutzes, der Denkmalpflege, der Geschichte, der Geografie und Geologie sowie des Tourismus und der Naherholung zu bearbeiten und konzeptionell auszuwerten und entsprechende Ideen zu entwickeln. Dabei gilt es neben den ebengenannten Themenkreisen ein gesundes Heimatbewusstsein herauszubilden und Zusammenhänge zu erfahren und zu erkennen.“, Zitat Ende
Nur intakte Landschaften sowie entsprechende Umwelt und Natur sind Garanten für einen Tourismus, welcher u.a. Einkommen zahlreicher Menschen der Region sichern kann. Im Anschluss daran ist nach Vorstellung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – eine breite öffentliche Diskussion und Beschlussfassung zu den Ergebnissen der Konzeption erforderlich. Nach Ansicht des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – ist dieses Thema noch immer sehr aktuell.
Die vom Umweltbundesamt im Juni 2019 nach § 3 Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz – UmwRG anerkannte, ehrenamtliche und gemeinnützige Umwelt- und Naturschutzvereinigung Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – ist bestrebt seine Aktivitäten im Raum Thale und Quedlinburg zu verstärken. Dazu möchte der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – ehrenamtliche Interessenten einbinden, um sich noch besser für den Schutz, den Erhalt und die Entwicklung von Umwelt, Natur und Landschaft in der Region einsetzen zu können. Wer Interesse hat in einer AHA-Regionalgruppe Quedlinburg-Thale mitzuwirken, wende sich bitte an folgende zentrale Anschrift:
Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA Große Klausstraße 11
Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – hält einen umfassenden Schutz und Erhalt sowie eine nachhaltige Entwicklung des Landschafts- und Naturraumes zwischen der Stadt Halle (Saale) und der Gemeinde Kabelsketal für dringend geboten. Aus dem Grund führt der AHA immer wieder Exkursionen durch, erstellt Stellungnahmen und gibt öffentliche Erklärungen dazu ab. Die Reide bildet zudem ein sehr wichtiges Rückgrat für einen sehr wichtigen und entwicklungsfähigen Biotop- und Grünverbundraum zwischen dem Naturschutzgebiet Saale-Elster-Luppe-Aue, dem Landschaftsschutzgebiet Dieskauer Park und zum Sagisdorfer Park sowie über die Zuflüsse und Mündungsbereiche zur Kabelske, Diemitzer Graben und zum Hufeisensee. Weitläufiger betrachtet gilt es diesen Biotop- und Grünverbundraum über die nach Norden abfließende Rieda einschließlich des Parks in Ostrau und des flächenhaften Naturdenkmals bei Werderthau bis zur Fuhneaue zu schützen, zu erhalten sowie sukzessiv räumlich auszuweiten. Hier tragen insbesondere die Stadt Halle (Saale) sowie die Landkreise Saalekreis und Anhalt-Bitterfeld, aber auch die Städte Landsberg und Zörbig sowie die Gemeinden Kabelsketal und Petersberg eine besondere und große Verantwortung. In dem Blickfeld betrachtet sieht der AHA nicht nur den Schutz, Erhalt und die behutsame Betreuung bestehender Inseln und Streifen von Gehölzen, Wiesen- und Hochstaudenflächen sowie Feuchtgebieten als dringend erforderlich an, sondern auch die dringende Notwendigkeit diese räumliche Vernetzung entlang des gesamten Gebietes von Reide und Rieda vorzunehmen.
Zu 1.1 Planerische Beschreibung Zu 1.2 Straßenbauliche Beschreibung Zu 2.4.1 Ziele der Raumordnung / Landes- und Bauleitplanung Zu 3.2.1.4 Variante 2
Unter Punkt 1.2 Straßenbauliche Beschreibung sind folgende Planungsgrößen vermerkt, Zitat:
„Länge: Die Baulänge der geplanten B 6 OU Bruckdorf beträgt 2,138 km. Querschnitt: Die geplante B 6 OU Bruckdorf wird in einen innerörtlichen Teil (Bau-km 0+000 bis ca. 0+400) und einen außerörtlichen Teil der freien Strecke (Bau-km ca. 0+400 bis 2+138) untergliedert. Als Straßenquerschnitt für die freie Strecke der B 6 kommt gemäß Richtlinien für die Anlagen von Landstraßen, Ausgabe 2012 (RAL 2012) bei einer Entwurfsklasse EKL 2 der Regelquerschnitt RQ 11,5+ zur Anwendung. Der RQ 11,5+ ist ein einbahnig zweistreifiger Querschnitt mit einer Fahrbahnbreite von 8,50 m, der in einzelnen Abschnitten für eine Fahrtrichtung durch einen zusätzlichen Überholfahrstreifen auf drei Fahrstreifen aufgeweitet wird (abschnittsweise dreistreifige Straße). Der Straßenquerschnitt für den innerörtlich gelegenen Teil der B 6 OU Bruckdorf zwischen Beginn der Baustrecke und der OD-Grenze am Knotenpunkt 2 (B 6 OU / B 6 alt) wird gemäß der Anschlussplanung der Stadt Halle als 4-streifiger Straßenquerschnitt mit baulicher Mitteltrennung ausgebildet. Die Fahrbahnbreite der beiden Richtungsfahrbahnen beträgt jeweils 6,50 m mit einerbaulichen Mitteltrennung von 3,0 m.“, Zitat Ende
Laut 3.2.1.4 Variante 2 sind folgende Angaben zur Baustrecke enthalten, Zitat: „Länge der Baustrecke:
Von Bau-km 0+000 bis Bau-km 2+093,00 = 2,093 km gesamt.“, Zitat Ende
Als Flächeninanspruchnahme gibt man folgendes an, Zitat:
„Flächeninanspruchnahme: Die Gesamtfläche der Variante beträgt 6,48 ha.“, Zitat Ende
Neben den verworrenen Zahlenmix, welcher für die Öffentlichkeit nicht eindeutig nachvollziehbar ist, gibt es noch dazu unterschiedliche Angaben zur Länge der geplanten Baustrecke. Immerhin handelt es sich um eine Differenz im Umfang von 45,00 km! Bei einer Zugrundelegung einer Baulänge von 2,093 km – 2,138 km sowie von Regelquerschnitten von 11,5 m bis 26,00 m ist folgender Flächeninspruchnahme von mindestens 2.093,00 m x 11,5 m = 24.069,50 m² = 2.41 ha bis 55.588,00 m² = 5,56 ha auszugehen. Somit zeigt sich wieder einmal, dass die Planungsunterlagen für die Öffentlichkeit schwer nachvollziehbar erscheinen, da sie unlogisch aufgebaut sind.
Es ändert jedoch nichts daran, dass eine massive Flächeninanspruchnahme geplant ist. An der Stelle sei darauf hingewiesen, dass das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) zur aktuellen täglichen Neuausweisung von Siedlungs- und Verkehrsflächen in der Bundesrepublik Deutschland folgendes angibt, Zitat: „Ausweislich der amtlichen Flächenstatistik des Bundes wurden in Deutschland im Vierjahresmittel 2019 bis 2022 jeden Tag rund 52 Hektar als Siedlungsflächen und Verkehrsflächen neu ausgewiesen. Dies entspricht einer Fläche von circa 72 Fußballfeldern täglich. Damit nahm der Flächenverbrauch nach einem Anstieg im Vorjahreszeitraum (55 Hektar) nun wieder geringfügig ab. 37 Hektar der Flächenneuinanspruchnahme entfielen auf den Bereich Wohnungsbau, Industrie und Gewerbe sowie öffentliche Einrichtungen, 12 Hektar auf Sport-, Freizeit- und Erholungs- sowie Friedhofsflächen. Insgesamt machten Flächen für Siedlung und Verkehr in Deutschland im Jahr 2022 14,5 Prozent, das heißt etwa ein Siebtel der Gesamtfläche aus. Die Siedlungs- und Verkehrsfläche darf nicht mit „versiegelter Fläche“ gleichgesetzt werden, da sie auch unversiegelte Frei- und Grünflächen enthält. Nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes sind etwa 45 Prozent der Siedlungs- und Verkehrsfläche versiegelt.“, Zitat Ende Ferner ist folgendes ausgeführt, Zitat: „In der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie hat sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, den täglichen Zuwachs an Siedlungs- und Verkehrsfläche in Deutschland von heute rund 52 Hektar pro Tag bis zum Jahr 2030 auf unter 30 Hektar pro Tag zu reduzieren, um bis zum Jahr 2050 einen Flächenverbrauch von netto Null im Sinne einer Flächenkreislaufwirtschaft zu erreichen. Dabei geht es auch um den Schutz und die Erhaltung landwirtschaftlicher Flächen.“, Zitat Ende
Das ergibt im Jahr einen Flächenverbrauch im Umfang von 18.980,00 ha. Im Vergleich dazu hat die Stadt Wanzleben-Börde eine Fläche von 18.150,00 ha = 188,15 km².
Daher sind alle neuen Flächenverbräuche in unverbauten Teilen von Umwelt, Natur und Landschaften endlich zu unterlassen und stattdessen Rückbau- und Flächenentsiegelungsmaßnahmen anzugehen.
Stattdessen scheinen ja im Anschluss daran noch weitere Ausweitungen der B 6 im Stadtgebiet von Halle (Saale) geplant, Zitat:
„Die Stadt Halle (Saale) beabsichtigt den 4-streifigen Ausbau der B 6 – Leipziger Chaussee zwischen Europachaussee und Messestraße. Damit grenzt diese Planung unmittelbar westlich an die Planung der B 6 OU Bruckdorf an. Die Planungen der Stadt Halle (Saale) auf Ebene der Vorplanung haben im Herbst 2019 begonnen. Die Schnittstelle beider Planungen wurde zuletzt am 17.10.2023 zwischen der Stadt Halle (Saale) und der LSBB, RB Süd übereinstimmend abgestimmt.“, Zitat Ende
Unter Punkt 2.4.1 Ziele der Raumordnung / Landes- und Bauleitplanung ist da folgendes vermerkt, Zitat:
„städtebauliche Maßnahmen: Die Stadt Halle (Saale) plant den 4-streifigen Ausbau der B 6 – Leipziger Chaussee zwischen der Europachaussee und Messestraße. Beide Planungen wurde zuletzt am 17.10.2023 zwischen der Stadt Halle (Saale) und der LSBB, RB Süd u. a. hinsichtlich der gemeinsamen Schnittstelle am Beginn der Baustrecke der B 6 OU Bruckdorf westlich des Knotenpunktes 1 übereinstimmend abgestimmt.“, Zitat Ende
Bereits diese Zahlen sollten uns zu denken geben und dazu führen, dass wir endlich weg kommen von der autobestimmten Verkehrs- und Planungspoltik.
Zu 2. Begründung des Vorhabens Zu 2.1 Vorgeschichte der Planung, vorausgegangene Untersuchungen und Verfahren Zu 2.4.2 Bestehende und zu erwartende Verkehrsverhältnisse Zu 3.1 Beschreibung des Untersuchungsgebietes Zu 3.2.1.2 Frühzeitig ausgeschiedene Varianten
Die textlichen und tabellarischen Darstellungen zeugen vom Festhalten am Straßenverkehr. Sie zeugen davon, dass noch immer die Straße das Hauptverkehrsmittel sein soll. Dabei sagt u.a. Prof. Dr. rer. pol. Stefan Bratzel ist Gründer und Direktor des unabhängigen Forschungsinstituts Center of Automotive Management (CAM) an der Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch Gladbach: „Straßen helfen nicht gegen Staus.“
Die Betroffenheit definiert sich dabei nicht nur über die Bebauung im Schutzgebiet selbst, sondern auch dahingehend, dass Biotopverbundräume verloren gehen sowie unfassende Belastungen mit Lärm, Feinstaub und Abgasen drohen. Dabei ist es dringend geboten gerade die Biotop- und Grünverbundräume nicht nur zu schützen und zu erhalten, sondern zu erweitern, um einen ungehinderten Austausch von Fauna, Flora und Pilzen zu ermöglichen. Gerade diese Komplexität und Vielfältigkeit sind sehr wichtig, um einen ordnungsgemäßen Schutz und Erhalt sowie eine entsprechende Entwicklung von Umwelt, Natur und Landschaft zu ermöglichen. Dazu gehört auch der Erhalt und Schutz von Kalt- und Frischluftentstehungsgebieten sowie ihrer Bahnen. Gerade in einer rasanten Veränderung des Klimas in Richtung Erwärmung ist das dringend geboten. Der Wechsel zwischen langen Trockenphasen und plötzlich starken Niederschlägen sowie der immer weiter voranschreitende Verbrauch von Böden, der Verlust von Waldgebieten und die ausgeräumten, wenig von Fruchtfolge, Artenvielfalt, Humusabbau und verfestigten Böden sorgen für fehlende Wasseraufnahme. Das Wasser fließt oberflächlich ab, erodiert Wald- und Ackerböden und lässt so schneller und umfassender Fließgewässer ansteigen. Folge sind zum Beispiel Hochwassersituationen wie zum Beispiel in den Jahren 1994, 2002/2003, 2011 und 2013, aber auch wie zum Jahreswechsel 2023/2024. Daher ist eine Kehrwende hin zu Flächenentsiegelungen, vielfältigen Agrarlandschaften sowie naturnahe Auen, Wälder und Gewässer dringend geboten. Dem widerspricht jedoch das Vorhaben. Die unter dem Punkt 2. Begründung des Vorhabens an verschiedenen Stellen angegebenen, angeblichen Bedarfe und Ausführungen zu vermuteten verstärkten Verkehrsaufkommen zeugen von dem fortgesetzten Gedanken, dass ein vermehrter Verkehrstraßenbau das Verkehrsproblem lösen kann. Dabei besagt die allgemeine Erfahrung, dass in Folge derartiger Verkehrstraßenbaumaßnahmen mit vermehrtem Verkehrsaufkommen einhergeht. Darauf wiesen bereits Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) mit Sondergutachten vom Juli 2005 u.a. auf Seite 77 und das Umweltbundesamt mit der Ausarbeitung Determinanten der Verkehrsentstehung vom August 2005, unter Punkt 5. Verkehrsinfrastruktur und Verkehrsentstehung, Seiten 46-51 hin.
Das aktuelle Planungsverfahren ignoriert diese Tatsachen vollständig. Dabei gibt es im Raum Halle-Leipzig und weit darüber hinaus alleine mit dem Mitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV) ein umfassendes Angebot an ÖPNV und SPNV, welchen es zu befördern gilt und daher u.a. auch aus diesem Grund den angedachten Straßenneubau überflüssig erscheinen lässt.
Diese grundsätzlichen Herangehensweisen sind leider auch in dieser Planung nicht erkennbar. Verkehrsmehrung nimmt man sträflich hin und führt das unwissenschaftlich scheinbegründet zur Rechtfertigung der Planung der Ortsumgehung heran. Dabei ist bekannt, dass Lärm-, Abgas- und Feinstaubbelastung eine umfassende Mehrung und Verteilung erfahren. Dafür nimmt man neuen Flächenverbrauch, Zerstörungen an Lebens- und Rückzugsräumen von Fauna, Flora und Funga, von Naherholungs- und Wohnräumen, von Biotop- und Grünverbundräumen sowie Kalt- und Frischluftentstehungs und -verbreitungsräumen in Kauf. Daher stellt ein Bau dieser Ortsumgehung eine massive Verschlechterung der Wohn- und Lebensbedingungen der Menschen vor Ort sowie der Funktion von Umwelt-, Natur und Landschaft dar.
Die Darstellungen unter dem 3.1 Beschreibung des Untersuchungsgebietes zu der „Beschreibung des Plangebietes und der Schutzgüter sowie ihrer Funktionen“ und der darin enthaltenen „Ableitung der planungsrelevanten Funktionen/ zu erwartenden Beeinträchtigungen“ treffen die drohende Gefahrenlage schon ganz gut.
01-Kabelsketal-Dieskau-Westrand Zollteichwiesen - Blick nach Südosten auf Zollteichwiesen
02-Kabelsketal-Dieskau-Westrand Zollteichwiesen - Blick nach Südwesten über Reide auf Agrarflächen
03-Kabelsketal-Dieskau-Westrand Zollteichwiesen - Blick nach Südwesten auf Weg in Richtung Dieskauer Park & über Reide auf Agraflächen
04-Kabelsketal-Dieskau-Westrand Zollteichwiesen & Weg in Richtung Dieskauer Park - Blick nach Süden auf Reide gewässerabwärts
Bereits die hier getätigten Angaben lassen deutlich erkennen, dass die natur- und landschaftsräumlichen Ausgangssituationen eine derartige Bautätigkeit nicht zulässt. Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – bekräftigt zudem immer wieder u.a. im Rahmen seiner häufigen Exkursionen und Begehungen in den Gebieten seine Auffassung, dass eine naturnahere Entwicklung der Reide dringend geboten ist. Als einen ersten Schritt in die Richtung ist in der Verbesserung der Wasserqualität seit Anfang der neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts zu sehen. Zudem hat die Reide durch ihre sich immer weiter entwickelnde Fließgewässerstruktur, hervorgerufen durch im Gewässer vorhandene Holz- und Steinbarrieren, wechselnde Schlamm- und Kiesbereiche, an ökologischer Bedeutung und Vielfalt zugenommen. So beginnt das Fließgewässer verstärkt zu mäandrieren, es entstehen gewässerbegleitende Gehölz- und Krautbestände sowie unterschiedlich schnell strömende Gewässerabschnitte. Mit den schnellfließenden Bereichen ist der lebensnotwendige Eintrag von Sauerstoff verbunden. Die Reide bildet zudem ein sehr wichtiges Rückgrat für einen sehr wichtigen und entwicklungsfähigen Biotop- und Grünverbundraum zwischen dem Naturschutzgebiet Saale-Elster-Luppe-Aue, dem Landschaftsschutzgebiet Dieskauer Park und zum Sagisdorfer Park sowie über die Zuflüsse und Mündungsbereiche zur Kabelske, Diemitzer Graben und zum Hufeisensee. Weitläufiger betrachtet gilt es diesen Biotop- und Grünverbundraum über die nach Norden abfließende Rieda einschließlich des Parks in Ostrau und des flächenhaften Naturdenkmals bei Werderthau bis zur Fuhneaue zu schützen, zu erhalten sowie sukzessiv räumlich auszuweiten. Hier tragen insbesondere die Stadt Halle (Saale) sowie die Landkreise Saalekreis und Anhalt-Bitterfeld, aber auch die Städte Landsberg und Zörbig sowie die Gemeinden Kabelsketal und Petersberg eine besondere und große Verantwortung. In dem Blickfeld betrachtet sieht der AHA nicht nur den Schutz, Erhalt und die behutsame Betreuung bestehender Inseln und Streifen von Gehölzen, Wiesen- und Hochstaudenflächen sowie Feuchtgebieten als dringend erforderlich an, sondern auch die dringende Notwendigkeit diese räumliche Vernetzung entlang des gesamten Gebietes von Reide und Rieda vorzunehmen. Daher verfolgt der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – Mit großer Aufmerksamkeit die sich immer heftiger gestaltende Diskussion zur Ortsumfahrung Halle-Bruckdorf. Es ist durchaus verständlich, dass die Bewohnerinnen und Bewohner des halleschen Stadtteils von dem starken Autoverkehr auf der B 6 genervt sind. Die „Mitteldeutsche Zeitung“ spricht in ihrem Beitrag vom 07.01.2020 von 770 LKW, welche sich an Werktagen durch die Ortslage wälzt. Nur ist es zeitgemäß, auf derartige Fehlentwicklungen in der Verkehrspolitik mit neuen Straßen, wie Ortsumgehungen, zu reagieren? Nach Ansicht des AHA ist das die Fortsetzung und Verstärkung dieser nun schon seit Jahrzehnten zu Recht kritisierten Verkehrspolitik. Auch die angedachte Ortsumfahrung Halle-Bruckdorf vermindert keinen einzigen Verkehrsstrom. Im Gegenteil, es ist mit einer Mehrung des Verkehrsaufkommens zu rechnen. Hier möchte man aber gerne das Prinzip aus den Augen aus dem Sinn anwenden. Lärm, Abgas- und Feinstaubbelastung finden dann eben nicht mehr direkt vor der eigenen Haustür, sondern paar Meter in bisher unversiegelter Landschaft und Natur statt. Genau das geschieht bei Umsetzung des Bau- und Verkehrsvorhabens. Die nunmehrige sogenannte „Vorzugsvariante“ zerschneidet die Auen von Reide und Zollwiesengraben zerschneidet und wirkt weitläufig auf das 7 ha große, nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie geschützte FFH-GEBIET “ENGELWURZWIESE BEI ZWINTSCHÖNA“ (EU-CODE: DE 4538-301, LANDESCODE: FFH0142) ein.
Wie bereits dargestellt bedeuteten schon alle Varianten mehr oder minder ein massives Zerschneiden der Reide und ihrer Aue. Abgesehen von der Beeinträchtigung des Biotop- und Grünverbundes, greift man so baulich in ein Kalt- und Frischluftentstehungsgebiet sowie einer damit verbundenen Ventilationsbahn ein. Hinzu kommt, dass eine Tangierung von Bergbaufolgelandschaft zu erwarten ist. Insofern ist vorzeitiges Ausscheiden der Nullvariante vollkommen inakzeptabel. Für den Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – ist es vollkommen unverständlich, dass man angesichts der deutlich erkennbaren negativen Veränderungen des Klimas, welche sich hier in der Region u.a. in den sehr heißen Sommern der Jahre 2018 bis 2024 sowie der darüber hinaus gehenden Wasserdefizite, der sich nicht reduzierenden Beeinträchtigungen für Mensch, Tier und Pflanze sowie der zerstörerischen Gefahren für Klima, Umwelt, Landschaft und Natur, an so einem Verkehrsprojekt festhält. Dabei müssen Verkehrsvermeidung, Nutzung des wahrlich sehr gut ausgebauten Schienennetzes zwischen den Städten Halle (Saale) und Leipzig sowie Flächenentsiegelungen endlich das Rückgrat einer modernen Umwelt-, Verkehrs- und Planungspolitik bilden. Insofern sind bereits diese Planungen als vollkommen unverantwortlich anzusehen.
Abschließendes
Der AHA hält es für dringend erforderlich sich verstärkt für den Schutz, den Erhalt und für eine zu mindestens naturnahe Entwicklung der Auenlandschaft von Reide und Rieda, ihrer Nebengewässer und Auen sowie im Biotop- und Grünverbund zwischen der Saale-Elster-Luppe-Aue sowie der Fuhneaue einzusetzen. Dazu ist es aber erforderlich nicht nur weitere Zerschneidungen und Flächenversiegelungen auszuschließen, sondern Rückbaumaßnahmen vorzunehmen. Darüber hinaus es einen verstärkten Eintrag von Feinstaub, Lärm und Abgasen in Wohngebieten sowie Natur- und Landschaftsräumen nicht zuzulassen, besonders wenn man bedenkt, dass die Reideaue zu den Kaltluftentstehungsgebieten und Kaltluftbahnen gehört. Aus diesem Grund sind Planungen für eine Ortsumgehung B6 in Halle-Bruckdorf und in der Gemeinde Kabelsketal auszuschließen. Zur Bedeutung des Gesamtraumes zwischen den Städten und Leipzig sei auf die Presseerklärung „AHA hält Schutz, Erhalt und nachhaltige Entwicklung des Landschafts- und Naturraumes zwischen Halle und Leipzig für dringend geboten“ vom 13.04.2025 verwiesen.
Der AHA ist bereit sich im Rahmen seiner ehrenamtliche und gemeinnützigen Möglichkeiten für den Schutz, den Erhalt und für eine zu mindestens naturnahe Entwicklung der Auenlandschaft von Reide und Rieda, ihrer Nebengewässer und Auen sowie im Biotop- und Grünverbund zwischen der Saale-Elster-Luppe-Aue sowie der Fuhneaue einzubringen.
Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA Große Klausstraße 11