Bekanntlich besteht die dringende Notwendigkeit Natur und innerstädtisches Grün so unberührt wie möglich entwickeln zu lassen. Dazu zählt nach Ansicht der Initiative „Pro Baum“ und des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) insbesondere auch die Fluss- und Auenlandschaft der Saale im zentralen Stadtgebiet von Halle (Saale). Diese Natur- und Landschaftsbestandteile fungieren als Rückzugs- und Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, Biotop- und Grünverbund, als Kalt- und Frischluftkorridore sowie nicht zuletzt als Retentionsfläche des Flusses. Moderne und nachhaltige Stadtplanung berücksichtigt genau diese Herangehensweise und beinhaltet richtigerweise eher die Erweiterung und Vernetzung von verschiedenen und gleichartigen Natur- und Grünräumen. In dem Blickwinkel betrachtet sehen die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) in den Planungen zur Schaffung einer neuen Promenade in die Saaleaue des Mühlgrabens am Robert-Franz-Ring genau die falsche Entwicklung. Dieses Stück von Wiesen und Gehölzbeständen hebt sich wohltuend von den angrenzenden von starker Versiegelung und umfassenden von Lärm, Abgasen und Kfz.-Verkehr ab. Nun beabsichtigt die Stadt Halle (Saale) durch Bodenversiegelungen und gezielter Besucherlenkung dieses Stück Natur zu zerstören und so ein weiteres Beispiel von unverantwortlicher Umweltpolitik zu leisten. So haben Umweltbundesamt und das Statistische Bundesamt ermittelt, dass gegenwärtig in Deutschland eine tagtägliche Neuversiegelung von Boden im Umfang im Umfang von 69 ha Boden stattfindet. Dies geht zumeist zu Lasten von fruchtbaren Böden und der Landwirtschaft. Das entspricht in etwa einer Fläche von ca. 100 Fußballfeldern und im Jahr in etwa einer Fläche von 25.185 ha -69 ha/Tag x 365 Tage/Jahr = 25.185 ha/Jahr. Im Vergleich dazu die Fläche der Stadt Leipzig, welche 29.760 ha beträgt. Der nunmehrige Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD hat dazu folgendes vermerkt, Zitat:

„Flächenschutz Unser Ziel ist, den Flächenverbrauch bis zum Jahr 2030 auf maximal 30 Hektar/Tag zu halbieren. Wir prüfen, mit welchen zusätzlichen planungsrechtlichen und ökonomischen Instrumenten das Ziel erreicht werden kann.“, Zitat Ende

Nach Auffassung der Initiative „Pro Baum“ und des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) ist bereits diese Anzahl, angesichts des fortgeschrittenen Versiegelungsgrades, viel zu hoch.

Nach Medienberichten zu Folge, beabsichtigt die Stadt Halle (Saale) Steuermittel in Höhe von 416.000,00 Euro aufzuwenden, um ein weiteres Stück stadtprägender, wertvoller Natur sowie sehr wichtigen Teil der halleschen Saaleaue mit Granit zuzupflastern und somit auch ein Teil Überflutungsgebiet neu zu versiegeln. Massive Kritik üben die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) auch am Architekten Timo Herrmann und sein Team aus Berlin, welche derartige umwelt- und naturfeindliche Planungen vornimmt. Somit disqualifizieren sich diese Leute für eine ordnungsgemäße zukunftsfähige Stadtplanung. Nunmehr fordern die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung der Stadt Halle (Saale) auf die Natur und Landschaft der Saale und ihrer Aue auch im Bereich des Mühlgrabens zu schützen und zu erhalten und Störungen und Zerstörungen jeglicher Art zu unterbinden. Ferner fordern beide Organisationen den Bund auf die Förderung in Höhe von 66,7 % der geplanten Gesamtbausumme in Höhe von 416.000,00 Euro nicht auszuzahlen.

Im Mai 2018 mussten Mitglieder der Initiative „Pro Baum“ und des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) zudem feststellen, dass zwei große prägende Silberweide von massiven Verschnittmaßnahmen betroffen sind. Dabei ist man offenbar mit schwerer Technik und Sägen vorgegangen, auch wenn die Brutzeit schon längst begonnen hat. Im § 39 (5) Nr. 2 BNatSchG ist dazu folgendes verankert, Zitat:

„Bäume, die außerhalb des Waldes, von Kurzumtriebsplantagen oder gärtnerisch genutzten Grundflächen stehen, Hecken, lebende Zäune, Gebüsche und andere Gehölze in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September abzuschneiden, auf den Stock zu setzen oder zu beseitigen; zulässig sind schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses der Pflanzen oder zur Gesunderhaltung von Bäumen,“, Zitat Ende

Also als „schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses der Pflanzen oder zur Gesunderhaltung von Bäumen“ lässt sich dieser massive Rückschnitt ganz bestimmt nicht einordnen. Noch mehr Missachtung des Umwelt- und Naturschutzes in fachlicher und rechtlicher Hinsicht ist kaum noch zu übertreffen. Die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) fordern noch immer eine unverzügliche und gründliche Untersuchung des Vorfalls, eine Ahndung dieses Frevels an Natur und Landschaft sowie ein endgültiges Ende der Pläne zum Verbau des Wiesen- und Gehölzbereiches zwischen Mühlgraben und Robert-Franz-Ring.

In dem Zusammenhang rufen Initiative „Pro Baum“ und AHA weiter Interessenten zur aktiven Mitwirkung auf, um sich für eine zukunftsfähige und alternative Stadtplanung in Halle (Saale) einzubringen. Interessenten können folgendermaßen zum AHA Kontakt aufnehmen:
Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de
Tel.: 0345 – 2002746

Fotos Andreas Liste